Fast über das ganze Ortsgebiet verbreitet fand man Bestattungen der Jungsteinzeit,
die ältesten Grabstätten Bernhardsthals (siehe Fundstellenkarte). Bei der Anlage von Schottergruben auf der nördlich von Bernhardsthal und nördlich des Hamelbaches liegenden Anhöhe fand man eine Gräbergruppe (= Friedhof) der Aunjetitzzeit, die um 2000 v. Chr. datiert ist. Besondere Grabstätten sind die drei Tumuli, besser bekannt unter dem Namen „Die drei Berge”, welche einer jüngeren Zeit angehören als die erstgenannten, nämlich der Hallstattzeit (um 600 v. Chr.) Knapp östlich des heutigen Brunnenwäldchens, in der Flur „Kohlfahrt”, fand man ein Gräberfeld der Burgwallzeit (800 - 900 n. Chr.), die vermutlich beiderseits des Hamelbaches ihre Siedlung gehabt haben. Wie aus dem Gedenkbuch und dem Bericht von Dr. Wick zu Ödenkirchen hervorgeht, wurden beim Bahnbau im Jahre 1838 die Fundamente eines Gebäudes und ein Friedhof dieser Zeit angegraben. Als im 12. Jahrhundert die heutige Bernhardsthaler Kirche erbaut wurde, entstand um diese der Friedhof,
auf dem nicht nur die Bernhardsthaler, sondern auch die Reinthaler und Ebenfelder begraben wurden, da ja diese Orte hier eingepfarrt waren.
Es wird vermutet, dass der Friedhof mit starken Mauern gesichert war und auch verteidigt werden konnte.
Von den Reinthalern weiß man noch, dass ihre Grabstätten im Nordteil des Kirchhofes gelegen waren.
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Die alte Friedhofsmauer auf der Nordseite der Kirche um 1955 |
Der Grabstein des 1725 verstorbenen Ratsbürgers Kaspar Bittmann ist der einzige, der vom einstigen um 1784 aufgelassenen Friedhof bei der Kirche noch vorhanden ist. Er steht heute im Heimatmuseum. Je ein Kaspar Püttmann und Kaspar Büttmann kommen im Hausbesitzerverzeichnis von Zelesnik im Haus Nr.79 und im gegenüberliegenden Nr. 86 vor. |
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der Mauerzustand im Jahr 2000
Im Jahre 1959 entstand nächst der Sakristei die neue Aufbahrungshalle. |
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Als im Jahre 1784 der bisherige Filialort Reinthal zur Pfarre wurde, bekam er auch einen eigenen Friedhof.
Obwohl nun der Bernhardsthaler Friedhof für die kleiner gewordene Pfarrgemeinde groß genug gewesen wäre - der Ort hatte ja damals nur 132 Hausnummern,
musste ein neuer Friedhof angelegt werden. Kaiser Josef II. duldete nämlich keine Friedhöfe innerhalb des geschlossenen Ortsgebietes.
Der neue Friedhof wurde südlich des Jägerhausberges und somit außerhalb des Ortes angelegt, wo heute das Kriegermahnmal steht.
Blick auf den alten Friedhof vom Dach des Lagerhauses, das Kreuz von Hw. Wallon ist in der Mitte. Da auch dieser Friedhof nach und nach zu klein wurde, erwarb die Gemeinde 1906 einen Grund in den Mitterlehen (117 m lang und 43 m breit),
umgab ihn mit einer Mauer, stellte in der Mitte das von Fürst Johann II. von Liechtenstein gewidmete 6 m hohe Kreuz aus Sandstein auf und erbaute in der Südwestecke eine Leichenkammer.
Die Einweihung erfolgte am 12. Juni 1907 durch Dechant Kopsch aus Loosdorf. Als der alte Friedhof aufgelassen wurde, errichtete man an seiner Stelle eine Parkanlage.
Das Kriegerdenkmal wurde in deren Mitte versetzt und um Gedenktafeln der im 2-ten Weltkrieg Gefallenen erweitert.
Friedhofskreuz, 1906 gewidmet Bekannte Totengräber:
Fabian (im Volksmund Engelschneider genannt), Martin Weilinger, Johann Morawek, Leopold Schultes, Hubert Zaoral, Franz Matuschek, Viktor Scheer, Karl Drabek. <=
Pfarrhof
Kriegerdenkmal => |