Der Pfarrhof

Schule, Pfarrhof und Kirche 1910

zu beachten ist der hohe Baumbestand und die Weinhecke.
Der Eingang ins Pfarrhaus war auf der rechten Seite.

Aufnahme um 1960

Sofort nach Antritt 1938 ließ Pfarrer Bernhard Kisling den Pfarrhof auf eigene Kosten (12.867 RM) umbauen
und die alten Bäume im Kirchenpark durch junge Linden ersetzen. Die Fassade blieb dann bis 1992 unverändert

Die viel bewunderte Silbertanne, die mir oft zur Datierung von Fotos dient, fiel einer zu nahe verlegten Leitung zum Opfer, mehrere Neupflanzungsversuche scheiterten bis 1999.
Ab Weihnacht 1954 war sie zur Weihnachtszeit mit elektrischen Kerzen beleuchtet, unterhalb der Baumkrone befand sich eine Krippe.

 

Bild aus dem Hauskalender

Der Pfarrhof 1913 von Ost, vor dem Hof Wirtschaftsgebäude

Über das Alter des Pfarrhofgebäudes ist nichts bekannt. Kirche, Kirchhof und Pfarrhof sollen einst mit einer starken Mauer umgeben und befestigt gewesen sein. Das erste Mal hören wir vom Pfarrhof nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, als der Fürst u. a. dem Kaiser schreibt: „. . . Bernhardsthal liegt samt Kirche und Pfarrhof in Aschen.” Der Türkeneinfall 1663 und das Türkenjahr 1683 haben auch Bernhardsthal nicht verschont; es ist daher, da es darüber keinerlei Nachrichten oder Aufzeichnungen gibt, anzunehmen, dass der Pfarrhof in der Zeit zwischen 1700 und 1800 wieder instand gesetzt wurde und auch ein Stockwerk erhielt, das er vielleicht vorher nicht hatte. Pfarrer Wallon (1806-1831) berichtet jedenfalls im Memorabilienbuch I, S. 23, dass der Pfarrhof ein Stockwerk habe. Zu ebener Erde befanden sich eine Küche, ein Gesindezimmer mit Backofen, eine Speiskammer und ein Keller, im ersten Stock drei Wohnzimmer, ein Speisesaal und eine Kammer. Speisesaal und zwei Wohnzimmer haben je einen grünen Stuckofen. Der Bodenraum dient als Körner-Schüttkasten.
Ein größerer Keller, den Pfarrer Purtscher geschaffen hat, hat seinen Eingang gleich hinter der Kirche hart am Fahrweg.
Im Hofe befinden sich links und rechts die Stallungen, und zwar für vier Pferde, sechs Kühe, acht Schweine, zwanzig Schafe und für Hühner, alles nur strohgedeckt. Außer einem Holzschuppen ist im Hof noch ein Radbrunnen. Hinter den Stallungen ist ein mit einer Mauer eingefriedeter Hausgarten, vor dem Pfarrhof ein Vorgarten mit Lattenzaun.
Zum Pfarrhof gehört der Pfarrerstadl, der in einem 400 Quadratklafter großen mit Spaltenzaun umfriedeten Garten steht. Ein zweiter Garten liegt hinter den Häusern im obern Dorf, ist 700 Quadratklafter groß, ebenfalls von einem Spaltenzaun umfriedet, und wird meist mit Korn und Türkenweizen (Kukuruz) bebaut.

Immer wieder haben die Pfarrherrn versucht, von der Herrschaft auch Geldmittel zur Verbesserung des Bauzustandes des Pfarrhofes zu erhalten, meist mit für sie unbefriedegendem Ergebnis.

Pfarrer Riederer war die Pfarrhofrenovierung eine lange Eintragung im Gedenkbuch wert:

Das Erste, was ich unternahm, war, daß ich bei der löblichen  hochfürstlichen Gutsverwaltung zu Lundenburg bittlich wurde, es möchten einzelne dringend notwendige Reparaturen und Herstellungen im Pfarrhofe veranlaßt werden. Zur Ehre der derzeit bei der Gutsverwaltung Lundenburg functionierenden Herrn Beamten muß ich es hier unter gleichzeitigem Ausdrucke meines innigsten Dankes sagen, daß dieselben mir sehr willfährig und coulant entgegengekommen sind. Die vorzunehmenden Reparaturen wurden alsbald bauämtlich aufgenommen, ein Kostenüberschlag hierüber verfaßt und der hochfürstl. Hofkanzlei fürwortlich zur Genehmigung vorgelegt, welche auch erteilt wurde.
Als man jedoch an die Ausführung der projektierten und genehmigten Herstellungen ging, da zeigten sich erst noch bedeutend größere Schäden und Gebrechen. Auch jetzt gab die löbliche Gutsverwaltung ihre rühmenswerte Bereitwolligkeit wieder dadurch kund, daß sie die sofortige Inangriffnahme der nachträglich als notwendig befundenen Herstellungen anordnete, obwohl vorauszusehen war, daß die Kosten hiefür sich höher stellen werden, als jene für die veranschlagten Baulichkeiten.
Ich will im Folgenden eine kurze Aufzählung und Schilderung der im Jahre 1888 und 1889 an den pfarrlichen Gebäulichkeiten vorgenommenen Herstellungen, Reparaturen und Neuerungen geben:

A) Zu ebener Erde:

1) Das ganz ausgetretene Ziegelpflaster im Vorhause wurde entfernt und neues Pflaster aus Dessin-Klinkerplatten hergestellt.

2) Das sehr schadhafte und zerbröckelte Ziegelpflaster im ebenerdigen Gange wurde gleichfalls entfernt und ein neues Pflaster aus Dessin-Klinkerplatten eingesetzt.

3) Die Küche wurde der Gleichförmigkeit wegen ebenfalls mit Dessin-Klinkerplatten gepflastert. Die früher dort gewesenen, noch ganz guten Pflasterziegel  wurden zur Herstellung der in den Hofraum führenden gemauerten Stufen und des ober den Stufen befindlichen kleinen Perrons verwendet.

4) Der genannte Wintersparherd in der Küche wurde ganz entfernt und die hiedurch entstandene Nische vermauert. Auch der teilweise schon verfallene sog. Sommersparherd wurde abgebrochen und es wurde ein vom Fußboden bis zum Gewölbe reichender gemauerter Schlauch aufgebaut und an diesen ein neuer Sparherd mit neuen Bratrohren, Wasserwannl (aus Kupfer) etc. angesetzt. An der dem Fenster zugekehrten Seite des gemauerten Schlauches wurde ein kupferner Wäschekessel angebracht und mit einer eigenen Heizung versehen. Auf der anderen Seite des gemauerten Schlauches wurde ein eisernes Türl zum Einsteigen für den Kaminfeger angefügt.

5) Das äußere, schon ganz defekt gewesene Fenster in der Küche wurde durch ein neues ersetzt.

6) Im ebenerdigen gewölbten Zimmer wurde der alte, grüne Kachelofen entfernt und die noch brauchbaren Kachel zur Verkleidung des Sparherdes in der Küche verwendet. An Stelle des entfernten Ofens wurde ein weißer sogenannter schwedischer Ofen gesetzt und die Heizung desselben von Innen bewerkstelligt.

7) In der kleinen gewölbten Kammer unter der Stiege wurde das miserable Ziegelpflaster ausgerissen und der Fußboden mit Brettern gedielt. Auch wurde daselbst ein neues äußeres Fensterchen hergestellt.

B) Im ersten Stockwerke

1)  Das große Speisezimmer wurde durch Hereinrückung der auf der Kirchenseite befindlich gewesenen dünnen Scheidemauer ein wenig verkleinert, während hiedurch das nebenliegende Zimmer vergrößert wurde. Die Scheidemauer, die früher nur eine sogenannte Riegelwand gewesen, wurde nun ganz aus gebrannten Ziegel hergestellt.
Die aus dem Speisezimmer in ein kleines Kabinett  führende, ganz zerfallene Türe wurde vermauert und vom Gange eine Türe in das Kabinett hergestellt. Der alte, nicht mehr heizbare Stückofen im Speisezimmer wurde entfernt und ein neuer schwedischer Ofen von weißer Farbe gesetzt. Es wurden ferner im Speisezimmer zwei neue Doppelfenster hergestellt und die an der Außenseite gewesenen, defekten Holzjalousien beseitigt. Die vom Gange in das Speisezimmer führende Türe, sowie die aus dem Speisezimmer in das rechts befindliche Zimmer führende Türe wurden ganz neu hergestellt. Der ganz defekte Fußboden im Speisezimmer wurde entfernt und ein neuer Bretterfußboden gelegt.

2) Im rechts vom Speisezimmer gelegenen Zimmer wurden zwei neue Doppelfenster und ein neuer Bretterfußboden hergestellt.

3) Im daranstoßenden Zimmer wurde das einzige Doppelfenster neu hergestellt und ein neuer Bretterfußboden gelegt. Der daselbst gestandene noch gute Kachelofen wurde abgetragen und im rückwärtigen Eckzimmer aufgestellt und hiebei die Heizung von Innen bewerkstelligt. An Stelle des abgetragenen wurde ein neuer Kachelofen gesetzt.

4) Im Kabinette wurde gleichfalls ein neuer Fußboden gelegt.

5) Die sämtlichen Schlösser an den älteren Türen wurden repariert und Messingdrücker angebracht.

6) Die Plafonds im Speise-, im rechts davon gelegenen, im an dieses anstoßenden Zimmer und im Kabinette mußten abgetragen werden, weil die Dippelbäume zum Teil vermorscht und zum anderen Teile verkohlt ( von einem vor 100 Jahren stattgehabten Brande her) befunden wurden. Im Kabinette, im Speise- und im daneben befindlichen Zimmer wurden sogenannte „Mausböden“, am vierten Gemache jedoch wieder ein Dippelboden ( aus den noch verwendbar gewesenen Dippelbäumen) hergestellt. Bei dieser Gelegenheit wurden die vier bezeichneten Ubicationen gehoben, höher und in Folge dessen freundlicher und gesünder gemacht.

7) Im rückwärtigen Eckzimmer wurden die beiden Doppelfenster ganz neu hergestellt. Da die Dippelbäume der Decke noch stark und gesund befunden wurden, so ist der Plafond in diesem Zimmer belassen und also auch keine Hebung und Erhöhung des Zimmers vorgenommen worden. Auch am Plafond des Ganges ist keine Veränderung geschehen.

8) Die auf den Boden führende sehr ausgetretene mit Ziegel gepflasterte Stiege wurde größtenteils neu hergestellt. Der Bodenraum zum größten Teil neu gepflastert.

9) Die sämtlichen Türen und Fenster im Hause mit Ausnahme der Fenster im ebenerdigen Zimmer wurden mit Ölfarbe angestrichen.

10) Die Zimmer im ersten Stockwerk und die Küche wurden durchgängig frisch verputzt und dann ausgemalen. Das Vorhaus und die beiden Gänge zu ebener Erde u. im Stockwerke sowie das Stiegenhaus wurden an den schadhaften Stellen frisch verputzt und ebenfalls ausgemalen.

C) Hofraum und Wirtschaftsgebäude

1) Die aus dem Vorhaus in den Hofraum führenden Stufen und der kleine Stiegenperron wurden aus festen, gebrannten Platten neu hergestellt.

2) Die alte, morsche Tür wurde entfernt und eine neue Tür eingesetzt.

3) Der kleine, links vom Kellereingang gewesene Hühnerstall wurde als unbrauchbar demoliert, der rechtsseitige kleine Hühnerstall repariert und mit neuen Türchen und Fensterchen versehen.

4) Im großen Kuhstalle wurden die schadhaften Mauerstellen verputzt und an Stelle der vermorschten Futterbarren neue angefertigt.

5) Die beiden Lattentore im Holz- und Wagenschuppen wurden von Innen verschalt.

6) Die Türen in den 4 kleinen gemauerten Stallungen wurden teils repariert, teils neu hergestellt.

7) Der an der Einfriedungsmauer auf der Schulseite angebracht gewesene Sommer-Borstenviehstall wurde demoliert und dafür am untern Ende der kleinen Stallungen ein bedeutend größerer  mit zwei Abteilungen versehenen Borstenviehstall angefertigt, zu dessen Herstellung die noch brauchbaren Stücke von den Bodendippelbäumen verwendet wurden.

8) Der an der Schuleinfriedungsmauer gestandene offene Holzschoppen wurde abgetragen und an dessen Stelle ein auf drei Seiten verschalter Holzschoppen aufgestellt.

D) Bedachung

Die Dächer der Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Inbegriff der außerhalb des Ortes liegenden Scheuer wurden überstiegen und die schadhaften Stellen ausgebessert. Die an der Wallung des Dachstuhles auf der Hofseite befindliche Zinkblecheindeckung wurde repariert und eine neue blecherne Dachrinne mit einem neuen blechernen Ablaufrohr angebracht. An der Bedachung des Kuh- und Pferdestalles wurden zwei kleine blecherne Fenster angebracht.

E) Weinkeller

An der äußeren zweiflügeligen Kellertür wurde der größere Türflügel ganz neu hergestellt und mit Ölfarbe angestrichen. Vor dem aus dem Vorkappel in den Kellerraum führenden Eingange wurde eine neue doppelflügliche Türe aus starken Brettern angefertigt.

F) Pfarrgarten

Das auf der Straßenseite befindliche Vorgärtchen wurde mit einem neuen Lattenzaune ( die Säulen aus Eichenholz) umgeben und mit Carbolineum angestrichen. Der bisherige alte Gartenzaun wurde abgebrochen dann großenteils repariert und mit demselben das auf der Kirchenseite des Pfarrhauses befindliche Gärtchen eingefriedet.
Der Spaltenzaun um den Scheuergarten wurde auf zwei Seiten als zwecklos entfernt, die stehen gebliebenen Seitenteile dagegen gründlich ausgebessert. Das Eingangstor zum Scheuergarten und die daneben befindliche Eingangstüre wurden neu hergestellt.

Herstellungen im Jahre 1889

Im ebenerdigen Zimmer, welches dem Pfarrer als Amtslokale dient, wurde der stellenweise schon sehr defecte Fußboden entfernt und ein ganz neuer Bretterboden hergestellt.
Es wurden ferner in diesem Zimmer die beiden schon schadhaften Fenster samt den eisernen Fensterkreuzen ausgehoben, die Fensteröffnungen behufs Gewinnung einer besseren Zimmerbeleuchtung nach oben erweitert und zwei ganz neue dieser Erweiterung entsprechende Doppelfenster mit ganzen Fensterstöcken und eisernen Fensterkreuzen eingesetzt. Die Fenster wurden mit weißer Ölfarbe angestrichen. Die niedrige und auch nicht mehr fehlerlose Türe in diesem Zimmer wurde ausgehoben und eine neue etwas höhere Türe mit neuem Türstock und Verkleidung angebracht. Die Türe auf der Innenseite mit weißer auf der Außenseite mit brauner Ölfarbe angestrichen.
Die ausgehobene bisherige Zimmertüre wurde an Stelle der aus dem ebenerdigen Gange in eine kleine Dienstbotenkammer führenden doppelflügeligen und unangestrichenen Türe eingesetzt, letztere Türe wurde entfernt.
Die sämtlichen Wände im ebenerdigen Zimmer wurden frisch verputzt und dann ausgemalen. Der im Jahre 1888 gesetzte schwedische Kachelofen in diesem Zimmer wurde in das ober der Küche befindliche Schlafzimmer im Stockwerke versetzt. Der in diesem Schlafzimmer aufgestellt gewesene gleichfalls im Jahre 1888 angeschaffte ordinäre Kachelofen wurde in das ebenerdige Zimmer übertragen.
Im Küchenkamin wurde vom Bodenraum aus eine sogenannte „Selche“ mit einem aus starken Eisenblech angefertigten Doppeltürchen hergestellt.
Im Hofraum wurde von der Stiege an bis zur Gartentür ein neben der Haus- und Stallfront hinlaufender Gang aus Ziegeln gepflastert.
Im Gemüse- (Küchen-) Garten des Pfarrhofes wurde der dort befindliche Brunnen mit einer soliden Brunnenrampe umgeben und mit festen Pfosten zugedeckt. Auch wurde ein neues Brunnenrohr eingesetzt.

Herstellungen im Jahre 1891

In Anbetracht dessen, daß im Pfarrhofraum kein Brunnen vorhanden war, da der ehemals daselbst bestandenen Radbrunnen unter meinem Vorgänger angeblich wessen Wassermangels verschüttet worden war, bin ich bei der fürstlichen Hofkanzlei im Wege der Gutsverwaltung Lundenburg zur Herstellung eines ganz neuen Pumpbrunnens eingeschritten und habe meine Bitte hauptsächlich damit.......von der Hofkanzlei abgewiesen... Ich verfaßte ein zweites Gesuch an die Hofkanzkei, in welchem ich obrige Begründung widerlegte, doch auch dieses Gesuch wurde abweislich beschieden.

Nun machte ich kurzen Prozeß und reichte ein Jusmediatgesuch an Sr. Durchlaucht ein......bewilligten. Es wurde also sofort, noch vor Einbruch des Winters, an die Ausführung der Brunnenarbeiten geschritten und an der Ecke, welche durch die den Hofraum führende Stiege gebildet wird, ein ganz neuer Brunnen in einer Tiefe von 10 Meter ausgehoben und mit hartgebrannten ganzen Ziegeln sehr solid ausgemauert. das Pumpenrohr wurde mit zwei Auslaufrohren versehen. ...
Zum Zwecke der Ableitung des Abfallwassers von diesem neuen Brunnen wurde ein aus hartgebrannten Ziegeln solid gemauerter Abzugskanal hergestellt. Behufs der Ableitung des auf den kleinen Perron gepumpten Wassers wurde ein Tonröhrennetz bis zum Abzugskanal geführt und in diesen eingemündet.

Herstellungen im Jahre 1893

Der aus Holz gezimmert gewesene Futterbarren im Kuhstall, der schon ganz morsch geworden war, wurde entfernt und an seiner Stelle ein neuer Futterbarren aus festem Mauerwerk und Cement hergestellt.

Zum Jahre 1900 berichtet Pfarrer Johann Maurer:
Die schon im Vorjahr vom P.T. Patron bewilligten Reparaturen und Herstellungen wurden im Pfarrhofe ausgeführt und zwar wurden die Gassenfronten des Wohngebäudes renoviert und im Hofe einige Verputzungen vorgenommen, 5 neue Türen ( 1 im Kuhstalle, 1 im Hauskeller, 1 zum Garten, 2 im Weinkeller), 2 neue Gangfenster ebenerdig, hergestellt. Die 2 Brunnen wurden repariert, ebenso die Düngerstätte, und selbe mit einer neuen Jauchengrube versehen. Der Schafstall wurde notdürftig zu einer Waschküche adaptiert; der Sparherd teilweise umgesetzt und zweckmäßiger eingerichtet.

Pfarrer Kisling setzte den Pfarrhof in den der Zeit entsprechenden Zustand (1938 - siehe Foto oben).

Um dem Pfarrhof ein würdiges Aussehen zu geben, wurde 1947 ein Portal gebaut und die ebenerdigen Fenster mit Gitterkörben versehen. Die Eisengitterkörbe sowie die eisernen Verzierungen des Portalbogens verfertigte die Fa Aayel, Wien I, Mariahilferstr. 2.

1958 wurde unter Pfarrer Steffler die morsche Holzveranda im Pfarrhof abgebrochen und auch die in den Hof hinabführende gemauerte Stiege weggerissen. Durch Aushub der Erde wurde das Stiegenhaus um ein Stockwerk nach unten fortgesetzt. An die Stelle der Veranda wurde ein Anbau in Stockwerken errichtet: im Kellergeschoß eine kleine Waschküche - im Erdgeschoß eine Veranda, die im Winter für Blumen und im Sommer als Speisezimmer Verwendung findet; im Obergeschoß ein gleich großer Raum für Blumen. Im Kellergeschoß wurde ein Zugang zum Keller und als Ausgang in den Hof ein gedeckter Gang errichtet. Vom Hausgang wurde ein Fenster auf eine Tür erweitert; durch diese kommt man auf die Terrasse (= Abdeckung des genannten Ganges); von dieser kann man über einige Stufen absteigend in den Hof, in das Pfarrheim oder auch zur Kirche gelangen. Diese Arbeiten haben nicht nur Geld sondern dem Pfarrer und seinen Helfern viel Mühe und Schweiß gekostet. Vieles ist aber damit schöner und praktischer geworden. (Zitat Gedenkbuch S 415)

Vom 1. Juni bis 1. Sept. 1969 fand unter Pfarrer Ponweiser die nächste Generalreparatur des Pfarrhofes statt. Die Fußböden in den nicht unterkellerten Parterreräumen waren teilweise vermorscht und wurden durch Betonfußböden mit Filzbelag versehen, im 1. Stock wurde Parkett verlegt und versiegelt. Die meiste und langwierigste Arbeit bereitete die Installierung einer Zentralheizung (mit Gas befeuert), die meterdicken Mauern mussten durchbrochen werden. Da die Gasheizkörper im Pfarrhof nicht zündgesichert waren (2 Gaskonvektoren vom Pfarrhof wurden im Pfarrheim wieder eingebaut) und somit den Vorschriften nicht entsprachen, war die Sanierung der Heizung im Pfarrhof unbedingt erforderlich. Vom Bauamt wurde zu einer Zentralheizung geraten, da Konvektoren ähnliche Kosten verursachen und eine Zentralheizung für den im Parterre feuchten Pfarrhof von Nutzen ist. Im 1. Stock musste das Wasser erst eingeleitet, die Kanalisation saniert bzw. neu installiert werden. Die elektr. Installation wurde erneuert. Ein Badezimmer wurde im 1. Stock eingerichtet, dafür ein Abstellraum als Fremdenzimmer adaptiert.
Baumeister: Ing. Otto Aust, Großkrut; Johann Schweng, Bernhardsthal, Gas, Wasser, Zentralheizung; Alfred Rühringer, Elektroinstallation;
Josef Oprschal, Maler und Anstreicher; Josef Stratjel, Spenglermeister; Johann Jandl, Wolkersdorf, Dachdecker (½ Pfarrhofdach neu);
Fa. Liho, Neulengbach, Parkettfabrik; Herbert Hufnagl, Gänserndorf, Fliesenleger; Otto Ebinger, Tischler.

Das Pfarrhofdach war auf der Hofseite noch mit alten Ziegeln gedeckt und schon sehr schadhaft, es wurde daher neu eingedeckt. Die Anstreicher-Arbeiten wurde im November und Dezember durchgeführt.

 

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Kataster

Die nächste sichtbar notwendige Generalrenovierung des Pfarrhofes erfolgte 1992 -1994.

Die auffälligsten Veränderungen sind die ungewohnte Farbe, die Entfernung der schmiedeeisernen Fenstergitter und, hofseitig, die Umgestaltung des unter Hw. Steffler erfolgten Verandaausbaus.

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Das Pfarrhaus im Jahr 1992 (links) und 1994 (rechts)

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Hofseite 1958-1992 (links) und 1994 (rechts

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