Der Pfarrhof 1913 von Ost, vor dem Hof Wirtschaftsgebäude
Über das Alter des Pfarrhofgebäudes ist nichts bekannt. Kirche, Kirchhof und Pfarrhof sollen einst mit einer starken Mauer umgeben und befestigt gewesen sein.
Das erste Mal hören wir vom Pfarrhof nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, als der Fürst u. a. dem Kaiser schreibt:
„. . . Bernhardsthal liegt samt Kirche und Pfarrhof in Aschen.”
Der Türkeneinfall 1663 und das Türkenjahr 1683 haben auch Bernhardsthal nicht verschont; es ist daher, da es darüber keinerlei Nachrichten oder Aufzeichnungen gibt, anzunehmen,
dass der Pfarrhof in der Zeit zwischen 1700 und 1800 wieder instand gesetzt wurde und auch ein Stockwerk erhielt, das er vielleicht vorher nicht hatte.
Pfarrer Wallon (1806-1831) berichtet jedenfalls im Memorabilienbuch I, S. 23, dass der Pfarrhof ein Stockwerk habe.
Zu ebener Erde befanden sich eine Küche, ein Gesindezimmer mit Backofen, eine Speiskammer und ein Keller, im ersten Stock drei Wohnzimmer, ein Speisesaal und eine Kammer.
Speisesaal und zwei Wohnzimmer haben je einen grünen Stuckofen. Der Bodenraum dient als Körner-Schüttkasten.
Ein größerer Keller, den Pfarrer Purtscher geschaffen hat, hat seinen Eingang gleich hinter der Kirche hart am Fahrweg.
Im Hofe befinden sich links und rechts die Stallungen, und zwar für vier Pferde, sechs Kühe, acht Schweine, zwanzig Schafe und für Hühner, alles nur strohgedeckt.
Außer einem Holzschuppen ist im Hof noch ein Radbrunnen. Hinter den Stallungen ist ein mit einer Mauer eingefriedeter Hausgarten, vor dem Pfarrhof ein Vorgarten mit Lattenzaun.
Zum Pfarrhof gehört der Pfarrerstadl, der in einem 400 Quadratklafter großen mit Spaltenzaun umfriedeten Garten steht.
Ein zweiter Garten liegt hinter den Häusern im obern Dorf, ist 700 Quadratklafter groß, ebenfalls von einem Spaltenzaun umfriedet, und wird meist mit Korn und Türkenweizen (Kukuruz) bebaut.
Immer wieder haben die Pfarrherrn versucht, von der Herrschaft auch Geldmittel zur Verbesserung des Bauzustandes des Pfarrhofes zu erhalten,
meist mit für sie unbefriedegendem Ergebnis.
Pfarrer
Riederer war die Pfarrhofrenovierung eine lange Eintragung im Gedenkbuch wert:
Das Erste, was ich unternahm, war, daß ich bei der löblichen hochfürstlichen Gutsverwaltung zu Lundenburg
bittlich wurde, es möchten einzelne dringend notwendige Reparaturen und Herstellungen im
Pfarrhofe veranlaßt werden. Zur Ehre der derzeit bei der Gutsverwaltung Lundenburg
functionierenden Herrn Beamten muß ich es hier unter gleichzeitigem Ausdrucke meines
innigsten Dankes sagen, daß dieselben mir sehr willfährig und coulant entgegengekommen
sind. Die vorzunehmenden Reparaturen wurden alsbald bauämtlich aufgenommen, ein
Kostenüberschlag hierüber verfaßt und der hochfürstl. Hofkanzlei fürwortlich zur
Genehmigung vorgelegt, welche auch erteilt wurde.
Als man jedoch an die Ausführung der projektierten und genehmigten Herstellungen ging, da
zeigten sich erst noch bedeutend größere Schäden und Gebrechen. Auch jetzt gab die
löbliche Gutsverwaltung ihre rühmenswerte Bereitwolligkeit wieder dadurch kund, daß sie
die sofortige Inangriffnahme der nachträglich als notwendig befundenen Herstellungen
anordnete, obwohl vorauszusehen war, daß die Kosten hiefür sich höher stellen werden,
als jene für die veranschlagten Baulichkeiten.
Ich will im Folgenden eine kurze Aufzählung und Schilderung der im Jahre 1888 und 1889 an
den pfarrlichen Gebäulichkeiten vorgenommenen Herstellungen, Reparaturen und Neuerungen
geben:
A) Zu ebener Erde:
1) Das ganz ausgetretene Ziegelpflaster im Vorhause wurde entfernt
und neues Pflaster aus Dessin-Klinkerplatten hergestellt.
2) Das sehr schadhafte und zerbröckelte Ziegelpflaster im
ebenerdigen Gange wurde gleichfalls entfernt und ein neues Pflaster aus
Dessin-Klinkerplatten eingesetzt.
3) Die Küche wurde der Gleichförmigkeit wegen ebenfalls mit
Dessin-Klinkerplatten gepflastert. Die früher dort gewesenen, noch ganz guten
Pflasterziegel wurden zur Herstellung der in
den Hofraum führenden gemauerten Stufen und des ober den Stufen befindlichen kleinen
Perrons verwendet.
4) Der genannte Wintersparherd in der Küche wurde ganz entfernt
und die hiedurch entstandene Nische vermauert. Auch der teilweise schon verfallene sog.
Sommersparherd wurde abgebrochen und es wurde ein vom Fußboden bis zum Gewölbe
reichender gemauerter Schlauch aufgebaut und an diesen ein neuer Sparherd mit neuen
Bratrohren, Wasserwannl (aus Kupfer) etc. angesetzt. An der dem Fenster zugekehrten Seite
des gemauerten Schlauches wurde ein kupferner Wäschekessel angebracht und mit einer
eigenen Heizung versehen. Auf der anderen Seite des gemauerten Schlauches wurde ein
eisernes Türl zum Einsteigen für den Kaminfeger angefügt.
5) Das äußere, schon ganz defekt gewesene Fenster in der Küche
wurde durch ein neues ersetzt.
6) Im ebenerdigen gewölbten Zimmer wurde der alte, grüne
Kachelofen entfernt und die noch brauchbaren Kachel zur Verkleidung des Sparherdes in der
Küche verwendet. An Stelle des entfernten Ofens wurde ein weißer sogenannter
schwedischer Ofen gesetzt und die Heizung desselben von Innen bewerkstelligt.
7) In der kleinen gewölbten Kammer unter der Stiege wurde das
miserable Ziegelpflaster ausgerissen und der Fußboden mit Brettern gedielt. Auch wurde
daselbst ein neues äußeres Fensterchen hergestellt.
B) Im ersten Stockwerke
1) Das große
Speisezimmer wurde durch Hereinrückung der auf der Kirchenseite befindlich gewesenen
dünnen Scheidemauer ein wenig verkleinert, während hiedurch das nebenliegende Zimmer
vergrößert wurde. Die Scheidemauer, die früher nur eine sogenannte Riegelwand gewesen,
wurde nun ganz aus gebrannten Ziegel hergestellt.
Die aus dem Speisezimmer in ein kleines Kabinett führende,
ganz zerfallene Türe wurde vermauert und vom Gange eine Türe in das Kabinett
hergestellt. Der alte, nicht mehr heizbare Stückofen im Speisezimmer wurde entfernt und
ein neuer schwedischer Ofen von weißer Farbe gesetzt. Es wurden ferner im Speisezimmer
zwei neue Doppelfenster hergestellt und die an der Außenseite gewesenen, defekten
Holzjalousien beseitigt. Die vom Gange in das Speisezimmer führende Türe, sowie die aus
dem Speisezimmer in das rechts befindliche Zimmer führende Türe wurden ganz neu
hergestellt. Der ganz defekte Fußboden im Speisezimmer wurde entfernt und ein neuer
Bretterfußboden gelegt.
2) Im rechts vom Speisezimmer gelegenen Zimmer wurden zwei neue
Doppelfenster und ein neuer Bretterfußboden hergestellt.
3) Im daranstoßenden Zimmer wurde das einzige Doppelfenster neu
hergestellt und ein neuer Bretterfußboden gelegt. Der daselbst gestandene noch gute
Kachelofen wurde abgetragen und im rückwärtigen Eckzimmer aufgestellt und hiebei die
Heizung von Innen bewerkstelligt. An Stelle des abgetragenen wurde ein neuer Kachelofen
gesetzt.
4) Im Kabinette wurde gleichfalls ein neuer Fußboden gelegt.
5) Die sämtlichen Schlösser an den älteren Türen wurden
repariert und Messingdrücker angebracht.
6) Die Plafonds im Speise-, im rechts davon gelegenen, im an
dieses anstoßenden Zimmer und im Kabinette mußten abgetragen werden, weil die
Dippelbäume zum Teil vermorscht und zum anderen Teile verkohlt ( von einem vor 100 Jahren
stattgehabten Brande her) befunden wurden. Im Kabinette, im Speise- und im daneben
befindlichen Zimmer wurden sogenannte Mausböden, am vierten Gemache jedoch
wieder ein Dippelboden ( aus den noch verwendbar gewesenen Dippelbäumen) hergestellt. Bei
dieser Gelegenheit wurden die vier bezeichneten Ubicationen gehoben, höher und in Folge
dessen freundlicher und gesünder gemacht.
7) Im rückwärtigen Eckzimmer wurden die beiden Doppelfenster
ganz neu hergestellt. Da die Dippelbäume der Decke noch stark und gesund befunden wurden,
so ist der Plafond in diesem Zimmer belassen und also auch keine Hebung und Erhöhung des
Zimmers vorgenommen worden. Auch am Plafond des Ganges ist keine Veränderung geschehen.
8) Die auf den Boden führende sehr ausgetretene mit Ziegel
gepflasterte Stiege wurde größtenteils neu hergestellt. Der Bodenraum zum größten Teil
neu gepflastert.
9) Die sämtlichen Türen und Fenster im Hause mit Ausnahme der
Fenster im ebenerdigen Zimmer wurden mit Ölfarbe angestrichen.
10) Die Zimmer im ersten Stockwerk und die Küche wurden
durchgängig frisch verputzt und dann ausgemalen. Das Vorhaus und die beiden Gänge zu
ebener Erde u. im Stockwerke sowie das Stiegenhaus wurden an den schadhaften Stellen
frisch verputzt und ebenfalls ausgemalen.
C) Hofraum und Wirtschaftsgebäude
1) Die aus dem Vorhaus in den Hofraum führenden Stufen und der
kleine Stiegenperron wurden aus festen, gebrannten Platten neu hergestellt.
2) Die alte, morsche Tür wurde entfernt und eine neue Tür
eingesetzt.
3) Der kleine, links vom Kellereingang gewesene Hühnerstall wurde
als unbrauchbar demoliert, der rechtsseitige kleine Hühnerstall repariert und mit neuen
Türchen und Fensterchen versehen.
4) Im großen Kuhstalle wurden die schadhaften Mauerstellen
verputzt und an Stelle der vermorschten Futterbarren neue angefertigt.
5) Die beiden Lattentore im Holz- und Wagenschuppen wurden von
Innen verschalt.
6) Die Türen in den 4 kleinen gemauerten Stallungen wurden teils
repariert, teils neu hergestellt.
7) Der an der Einfriedungsmauer auf der Schulseite angebracht
gewesene Sommer-Borstenviehstall wurde demoliert und dafür am untern Ende der kleinen
Stallungen ein bedeutend größerer mit zwei
Abteilungen versehenen Borstenviehstall angefertigt, zu dessen Herstellung die noch
brauchbaren Stücke von den Bodendippelbäumen verwendet wurden.
8) Der an der Schuleinfriedungsmauer gestandene offene
Holzschoppen wurde abgetragen und an dessen Stelle ein auf drei Seiten verschalter
Holzschoppen aufgestellt.
D) Bedachung
Die Dächer der Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Inbegriff der
außerhalb des Ortes liegenden Scheuer wurden überstiegen und die schadhaften Stellen
ausgebessert. Die an der Wallung des Dachstuhles auf der Hofseite befindliche
Zinkblecheindeckung wurde repariert und eine neue blecherne Dachrinne mit einem neuen
blechernen Ablaufrohr angebracht. An der Bedachung des Kuh- und Pferdestalles wurden zwei
kleine blecherne Fenster angebracht.
E) Weinkeller
An der äußeren zweiflügeligen Kellertür wurde der größere
Türflügel ganz neu hergestellt und mit Ölfarbe angestrichen. Vor dem aus dem Vorkappel
in den Kellerraum führenden Eingange wurde eine neue doppelflügliche Türe aus starken
Brettern angefertigt.
F) Pfarrgarten
Das auf der Straßenseite befindliche Vorgärtchen wurde mit einem
neuen Lattenzaune ( die Säulen aus Eichenholz) umgeben und mit Carbolineum angestrichen.
Der bisherige alte Gartenzaun wurde abgebrochen dann großenteils repariert und mit
demselben das auf der Kirchenseite des Pfarrhauses befindliche Gärtchen eingefriedet.
Der Spaltenzaun um den Scheuergarten wurde auf zwei Seiten als zwecklos entfernt, die
stehen gebliebenen Seitenteile dagegen gründlich ausgebessert. Das Eingangstor zum
Scheuergarten und die daneben befindliche Eingangstüre wurden neu hergestellt.
Herstellungen im Jahre 1889
Im ebenerdigen Zimmer, welches dem Pfarrer als Amtslokale dient,
wurde der stellenweise schon sehr defecte Fußboden entfernt und ein ganz neuer
Bretterboden hergestellt.
Es wurden ferner in diesem Zimmer die beiden schon schadhaften Fenster samt den eisernen
Fensterkreuzen ausgehoben, die Fensteröffnungen behufs Gewinnung einer besseren
Zimmerbeleuchtung nach oben erweitert und zwei ganz neue dieser Erweiterung entsprechende
Doppelfenster mit ganzen Fensterstöcken und eisernen Fensterkreuzen eingesetzt. Die
Fenster wurden mit weißer Ölfarbe angestrichen. Die niedrige und auch nicht mehr
fehlerlose Türe in diesem Zimmer wurde ausgehoben und eine neue etwas höhere Türe mit
neuem Türstock und Verkleidung angebracht. Die Türe auf der Innenseite mit weißer auf
der Außenseite mit brauner Ölfarbe angestrichen.
Die ausgehobene bisherige Zimmertüre wurde an Stelle der aus dem ebenerdigen Gange in
eine kleine Dienstbotenkammer führenden doppelflügeligen und unangestrichenen Türe
eingesetzt, letztere Türe wurde entfernt.
Die sämtlichen Wände im ebenerdigen Zimmer wurden frisch verputzt und dann ausgemalen.
Der im Jahre 1888 gesetzte schwedische Kachelofen in diesem Zimmer wurde in das ober der
Küche befindliche Schlafzimmer im Stockwerke versetzt. Der in diesem Schlafzimmer
aufgestellt gewesene gleichfalls im Jahre 1888 angeschaffte ordinäre Kachelofen wurde in
das ebenerdige Zimmer übertragen.
Im Küchenkamin wurde vom Bodenraum aus eine sogenannte Selche mit einem aus
starken Eisenblech angefertigten Doppeltürchen hergestellt.
Im Hofraum wurde von der Stiege an bis zur Gartentür ein neben der Haus- und Stallfront
hinlaufender Gang aus Ziegeln gepflastert.
Im Gemüse- (Küchen-) Garten des Pfarrhofes wurde der dort befindliche Brunnen mit einer
soliden Brunnenrampe umgeben und mit festen Pfosten zugedeckt. Auch wurde ein neues
Brunnenrohr eingesetzt.
Herstellungen im Jahre 1891
In Anbetracht dessen, daß im Pfarrhofraum kein Brunnen vorhanden
war, da der ehemals daselbst bestandenen Radbrunnen unter meinem Vorgänger angeblich
wessen Wassermangels verschüttet worden war, bin ich bei der fürstlichen Hofkanzlei im
Wege der Gutsverwaltung Lundenburg zur Herstellung eines ganz neuen Pumpbrunnens
eingeschritten und habe meine Bitte hauptsächlich damit.......von der Hofkanzlei
abgewiesen... Ich verfaßte ein zweites Gesuch an die Hofkanzkei, in welchem ich obrige
Begründung widerlegte, doch auch dieses Gesuch wurde abweislich beschieden.
Nun machte ich kurzen Prozeß und reichte ein Jusmediatgesuch an Sr.
Durchlaucht ein......bewilligten. Es wurde also sofort, noch vor Einbruch des Winters, an
die Ausführung der Brunnenarbeiten geschritten und an der Ecke, welche durch die den
Hofraum führende Stiege gebildet wird, ein ganz neuer Brunnen in einer Tiefe von 10 Meter
ausgehoben und mit hartgebrannten ganzen Ziegeln sehr solid ausgemauert. das Pumpenrohr
wurde mit zwei Auslaufrohren versehen. ...
Zum Zwecke der Ableitung des Abfallwassers von diesem neuen Brunnen wurde ein aus
hartgebrannten Ziegeln solid gemauerter Abzugskanal hergestellt. Behufs der Ableitung des
auf den kleinen Perron gepumpten Wassers wurde ein Tonröhrennetz bis zum Abzugskanal
geführt und in diesen eingemündet.
Herstellungen im Jahre 1893
Der aus Holz gezimmert gewesene Futterbarren im Kuhstall, der schon
ganz morsch geworden war, wurde entfernt und an seiner Stelle ein neuer Futterbarren aus
festem Mauerwerk und Cement hergestellt.
Zum Jahre 1900 berichtet Pfarrer Johann
Maurer:
Die schon im Vorjahr vom P.T. Patron bewilligten Reparaturen und Herstellungen wurden im
Pfarrhofe ausgeführt und zwar wurden die Gassenfronten des Wohngebäudes renoviert und im
Hofe einige Verputzungen vorgenommen, 5 neue Türen ( 1 im Kuhstalle, 1 im Hauskeller, 1
zum Garten, 2 im Weinkeller), 2 neue Gangfenster ebenerdig, hergestellt. Die 2 Brunnen
wurden repariert, ebenso die Düngerstätte, und selbe mit einer neuen Jauchengrube
versehen. Der Schafstall wurde notdürftig zu einer Waschküche adaptiert; der Sparherd
teilweise umgesetzt und zweckmäßiger eingerichtet.
Pfarrer
Kisling setzte den Pfarrhof in den der Zeit entsprechenden
Zustand (1938 - siehe Foto oben).
Um dem Pfarrhof ein würdiges Aussehen zu geben, wurde 1947 ein Portal gebaut und die
ebenerdigen Fenster mit Gitterkörben versehen. Die Eisengitterkörbe sowie die eisernen
Verzierungen des Portalbogens verfertigte die Fa Aayel, Wien I, Mariahilferstr. 2.
1958 wurde unter Pfarrer
Steffler die morsche Holzveranda im Pfarrhof
abgebrochen und auch die in den Hof hinabführende gemauerte Stiege weggerissen. Durch
Aushub der Erde wurde das Stiegenhaus um ein Stockwerk nach unten fortgesetzt. An die
Stelle der Veranda wurde ein Anbau in Stockwerken errichtet: im Kellergeschoß eine kleine
Waschküche - im Erdgeschoß eine Veranda, die im Winter für Blumen und im Sommer als
Speisezimmer Verwendung findet; im Obergeschoß ein gleich großer Raum für Blumen. Im
Kellergeschoß wurde ein Zugang zum Keller und als Ausgang in den Hof ein gedeckter Gang
errichtet. Vom Hausgang wurde ein Fenster auf eine Tür erweitert; durch diese kommt man
auf die Terrasse (= Abdeckung des genannten Ganges); von dieser kann man über einige
Stufen absteigend in den Hof, in das Pfarrheim oder auch zur Kirche gelangen. Diese
Arbeiten haben nicht nur Geld sondern dem Pfarrer und seinen Helfern viel Mühe und
Schweiß gekostet. Vieles ist aber damit schöner und praktischer geworden. (Zitat
Gedenkbuch S 415)
Vom 1. Juni bis 1. Sept. 1969 fand unter Pfarrer
Ponweiser die
nächste Generalreparatur des Pfarrhofes statt. Die Fußböden in den nicht unterkellerten
Parterreräumen waren teilweise vermorscht und wurden durch Betonfußböden mit Filzbelag
versehen, im 1. Stock wurde Parkett verlegt und versiegelt. Die meiste und langwierigste
Arbeit bereitete die Installierung einer Zentralheizung (mit Gas befeuert), die
meterdicken Mauern mussten durchbrochen werden. Da die Gasheizkörper im Pfarrhof nicht
zündgesichert waren (2 Gaskonvektoren vom Pfarrhof wurden im Pfarrheim wieder eingebaut)
und somit den Vorschriften nicht entsprachen, war die Sanierung der Heizung im Pfarrhof
unbedingt erforderlich. Vom Bauamt wurde zu einer Zentralheizung geraten, da Konvektoren
ähnliche Kosten verursachen und eine Zentralheizung für den im Parterre feuchten
Pfarrhof von Nutzen ist. Im 1. Stock musste das Wasser erst eingeleitet, die
Kanalisation saniert bzw. neu installiert werden. Die elektr. Installation wurde erneuert.
Ein Badezimmer wurde im 1. Stock eingerichtet, dafür ein Abstellraum als Fremdenzimmer
adaptiert.
Baumeister: Ing. Otto Aust, Großkrut; Johann Schweng, Bernhardsthal, Gas, Wasser,
Zentralheizung; Alfred Rühringer, Elektroinstallation;
Josef Oprschal, Maler und
Anstreicher; Josef Stratjel, Spenglermeister; Johann Jandl, Wolkersdorf, Dachdecker (½
Pfarrhofdach neu);
Fa. Liho, Neulengbach, Parkettfabrik; Herbert Hufnagl, Gänserndorf,
Fliesenleger; Otto Ebinger, Tischler.
Das Pfarrhofdach war auf der Hofseite noch mit alten Ziegeln gedeckt und schon sehr
schadhaft, es wurde daher neu eingedeckt. Die Anstreicher-Arbeiten wurde im November und
Dezember durchgeführt.
Kataster
Die nächste sichtbar notwendige Generalrenovierung des Pfarrhofes erfolgte 1992 -1994.
Die auffälligsten Veränderungen sind die ungewohnte Farbe, die Entfernung der schmiedeeisernen Fenstergitter
und, hofseitig, die Umgestaltung des unter Hw. Steffler erfolgten Verandaausbaus.
Das Pfarrhaus im Jahr 1992 (links) und 1994 (rechts)
Hofseite 1958-1992 (links) und 1994 (rechts
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