Gegenreformation

Im Jahre 1613 hatte Bernhardsthal jedenfalls schon einen katholischen Pfarrer, und zwar Kaspar Räumer. Dieser beschwerte sich in einem Schreiben vom 12. Mai 1613 bei seiner vorgesetzten kirchlichen Behörde, dass Herr Maximilian von Liechtenstein „den Zehenten nimbt, einem Pfarrer aber nicht mehr denn 50 fl., 3 Mut Traidt, 12 Eimer bier neben holz zur nottorft reicht.” Auch ein Fischwasser, der Pfaffensee genannt, hat er dem Pfarrer entzogen. Den Zehent von Reinthal nahm Herr Karl von Liechtenstein (Herrschaft Feldsberg) und gab dem Pfarrer gar nichts; hat ihm nur nach vielem Drängen durch seine Kanzlei sagen lassen, er sei ihm nichts schuldig. Durch die Wegnahme des Zehent-Drittels und die Abfertigung des Pfarrers mit einer von der Herrschaft festgesetzten Zuteilung war aus der Zehentpfarre eine Deputatspfarre geworden. Wie lange Pfarrer Räumer in Bernhardsthal war ist nicht bekannt.

Aus dem Jahr 1631 liegt ein Verzeichnis (index animarum / Seelenverzeichnis) der Gläubigen vor. Dieses hatte den Zweck in der Zeit der Gegenreformation die genaue Anzahl der Erwachsenen, die zur Kommunion erscheinen müssen, zu erfassen.

Den Namen seines Nachfolgers erfahren wir aus dem Faszikel Reinthal im Diözesanarchiv in Wien. Am 19. März 1634 bestätigte Pfarrer Johannes Diettrich Schiller von Bernhardsthal, dass er wegen des Dorfes Reinthal für das Jahr 1633/1634 vom Schloss Feldsberg erhalten habe: „50 fl. bar, 12 Eimer Wein, 12 Eimer Pier, 45 Metzen Waiz, 45 Metzen Korn, 1 Metzen Gersten, 1 Metzen Prein (Hirse) und 1 Metzen Arbes (Erbsen).” Auch von Pfarrer Schiller wissen wir nicht, wie lange er hier Pfarrer war.

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