Russisches Kriegermahnmal

Am 30. September 1945 wurde auf dem Platz zwischen dem Jägerhaus № 46 und Haus № 224 ein russisches Kriegermahnmal über einem Grab für 12 unbekannte Soldaten, die im April 1945 gefallen sind, enthüllt. Das Denkmal nahm eine (geschätzte) Fläche von etwa 5 x 5 m ein. Zentral stand eine Säule in Form eines Obelisken gemauert und hell gestrichen, an der Spitze in 7 m Höhe ein von innen beleuchteter roter Sowjetstern. Kurzzeitig war ein Teil des Obelisken dunkelrot gestrichen. Von diesem Denkmal gibt es leider nur 2 nicht sehr gute Fotos und die im Heimatmuseum erhaltene Tafel. Diese ursprünglich weiße Marmortafel des Denkmals wurde später (wann?) schwarz überstrichen, vermutlich um die bereits verblichene Schrift wieder besser lesbar zu machen.

russ. Kriegermahnmal               russ. Kriegermahnmal #3a

Der rote, elektrisch beleuchtete Stern auf der Spitze des Obelisken war ein beliebtes Steinwurfziel
und musste oft repariert werden. Er hängt auch auf der linken Aufnahme wieder einmal schief.

Gedenktafel russ. Kriegermahnmal

Übersetzung der russischen Inschrift:

Hier
sind begraben die Soldaten und Offiziere der Roten Armee
die gestorben sind in den Kämpfen für die sowjetische Heimat und
für die Befreiung Österreichs von den deutschen
faschistischen Besetzern
von 15.4. bis 30.4.1945.
Ewiger Ruhm den Helden die gefallen sind in den Kämpfen
für die sowjetische Heimat!
Begraben sind 12 unbekannte
Militärangehörige der Roten Armee.
Das Denkmal wurde am 30.9.1945 enthüllt.

Das Mahnmal bestand bis 26. April 1966 und wurde danach durch eine Gedenktafel an der Hausmauer von Haus № 46 (Jägerhaus) ersetzt. Die Enthüllung erfolgte am 12.11.1966 unter Anwesenheit von Militär-Attache Oberst Sjomin und Attache Wershowskij, sowie des Gemeinderates.

Inschrift:

Im April 1945 sind hier
13 sowjetische Soldaten
im Kampfe für die
Befreiung Österreichs
              gefallen.
Ewiger Ruhm den Helden!

Enthüllung der Tafel am 12. Nov. 1966     Enthüllung der Tafel am 12. Nov. 1966, Bgm. Ellinger

Die Delegation und Bürgermeister Ellinger bei der Enthüllung der Tafel

Nach dem Neubau des Arzthauses 1982 wurde die Gedenktafel in die Gartenmauer bei der Moserkreuzung – gegenüber vom „Gasthaus Föhrenhof“ – eingebaut.
1997 bestätigte der russ. Militärattaché die Zahl der Gefallen mit 12 Soldaten der Roten Armee.

Anfang des Jahres 2020 stellt der Kameradschaftsbund Bernhardsthal einen Antrag beim Schwarzen Kreuz zur Restaurierung der Russengedenktafel und erhielt dafür € 500,-.
Die restlichen Kosten wurden vom ÓKB und der Gemeinde übernommen. Die Kosten für die Neubepflanzung der lnsel mit Rosen trug ebenso die Gemeinde.
Die Gedenktafel wurde abgeschliffen und der Schriftzug erneuert. (Text: Gemeindezeitung der Großgemeinde Bernhardsthal, Juli 2020 / Bild: Internetseite des ÖKB Bernhardsthal)


2020, Renovierung der Russengedenktafel

Von links: ÖKB Obmann Michael Brunner, Bürgermeisterin Doris Kellner,
Landesgeschäftsführer Ing. Otto Jaus vom Schwarzen Kreuz, Franz Lobenwein und Josef Sommer.

Zahlen-Kuriosum am Rande ...
Laut Originaltafel in russischer Schrift (30.9.1945) waren es 12,
laut übersetzter deutschsprachiger Gedenktafel (12.11.1966) waren es 13,
laut Auskunft des russ. Militärattachés 1997 waren es 12
und laut „Österr. Schwarzem Kreuz“ (2020) waren es 23 gefallene sowjetische Soldaten!
<= Kriegerdenkmal

© Logo Friedl Dieterieter Friedl, Text und Bilder: Friedel Stratjel, 2000/2003 und Dieter Friedl. Stand: 18. März 2023.
                        Übersetzung der russischen Gedenktafel: Viktor und Karin Sitzwohl-Sverdlof. Danke!

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