Karl Rühringer

* 1940 in Groß-Tajax, Primiz 3.7.1965.

ruehring1.jpg (58809 Byte)

Lebenslauf

Geboren wurde ich während des II. Weltkrieges am 28.1.1940 in Groß-Tajax, Südmähren, als 3. von 6 Kindern. Mein Vater, gelernter Wagnermeister, war zu dieser Zeit an der Front. 1945 wurden wir als Deutsche vertrieben. Bis zu dieser zeit führte meine Mutter Klementine R., geborene Sattmann, eine kleine Landwirtschaft. Nach unserer Vertreibung fanden wir schließlich nach einem Monat Aufnahme in Bernhardsthal. Als Unterkunft diente uns das Pfarrheim, 1 Raum für 8 Personen. Der damalige Pfarrer Bernhard Kisling, mein Groß-Onkel, überließ uns diesen Wohnraum, in dem wir 6 Jahre verbrachten. Die drückende Not und Armut dieser Zeit wurde durch einige Familien aus Bernhardsthal gelindert (Tanzer, Schmaus, Wind, Hödl).
Von Sept. 1946 bis Juni 1950 besuchte ich hier die Volksschule, danach wechselte ich über in die Hauptschule zu den Schulbrüdern in Strebersdorf.

ruehringer1.jpg (24628 Byte)

Familie Rühringer, ganz rechts Karl

Am 1. Sept. 1951 trat ich in das eb. Knabenseminar in Hollabrunn ein, wo ich 1959 mit Auszeichnung maturierte.
Im Oktober 1959 begann ich mit dem Studium der Theologie an der Universität in Wien. Während dieser Zeit wohnte ich im Priesterseminar in der Boltzmanng., Wien 9.
Für 1 Jahr unterbrach ich mein Studium und leistete freiwillig den Präsenzdienst beim österr. Bundesheer.
Während meiner Gymnasial- und Studienzeit arbeitete ich in den Sommerferien immer wieder in der Landwirtschaft mit.

Am 3. Juli 1965 feierte ich in der Pfarrgemeinde Bernhardsthal meine Primiz, ein wunderbares Fest.

ruehring1.jpg (58809 Byte)

Karl Rühringer bei seiner Primiz

Im Herbst 1965 begann meine Kaplanstätigkeit in Gr. Jedlersdorf, Wien 21 bis August 1972. Während dieser Zeit unterrichtete ich in der VS und HS. Mein pastorales Aufgabengebiet war vor allem die Jungschar- und Jugendarbeit. In der Blütezeit gab es 16 JS-Gruppen und mehrere Jugendgruppen.
1972 wurde ich an den Dom zu St. Stefan, Wien 1. berufen, wo ich als Domvikar bis 1982 tätig war. Auch während dieser Zeit war ich im Schuldienst tätig, unterrichtete an der Handelsschule und Handelsakademie in der Friesgasse, Wien 15., schließlich am Gymnasium an der Schottenbastei, Wien 1., und dann am Gymnasium in der Kleinen Sperlgasse, Wien 2.
Auch in St. Stefan waren Kinder- und Jugendarbeit mein hauptsächliches Aufgabengebiet. Viele Stunden verbrachte ich auch in den Beicht- und Aussprachezimmer im Dom.
Vor allem gelang es auch in der Ökumene intensive u. bis jetzt anhaltende Kontakte mit den evang. und orthodoxen Bruderkirchen zu knüpfen.
In dieser Zeit lief aber auch ein bedeutendes Hilfsprogramm für mehrere Missionsstationen in Kenia und Tansania an, Tonnen von Medikamenten und Kleidern wurden verschickt, ein Backofen gebaut, wodurch eine ganze Region mit Brot versorgt werden konnte, Ausbildungsprogramme für Jugend, Männer und Frauen wurden finanziert.
Gleichzeitig war ich aber auch als Zeremoniär von Weihbischof Dr. Jakob Weinbacher tätig. Diese Funktion hatte ich bis zu seinem Tod 1985 inne.
Weihbischof Weinbacher war unermüdlich, wenn es galt in den Pfarren die Firmung zu spenden, Glocken und Kirchen zu weihen, Festgottesdienste zu den verschiedenen Anlässen mit Pfarren zu feiern. Dadurch lernte ich die Erzdiözese Wien sehr gut kennen.
Während dieser Zeit wurde ich auch zum Geistl. Rat ernannt.

koenig1984.jpg (63537 Byte)

Besuch von Kardinal König 1984, Karl Rühringer rechts hinter dem Kardinal

1982 übernahm ich dann auf Bitten von Weihbischof Dr. Krätzl als Rektor die Leitung des Institut Sacre Coeur in Pressbaum, bestehend aus einem Gymnasium (28 Klassen), einer Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (12 Klassen); einem Internat u. einem Kindergarten.
Als Religionsprofessor war ich hierbei in beiden Schultypen tätig. Es gab für die Jugend weit über den Schulbereich hinausgehende relig. Veranstaltungen, wie z.B. 4-tägige Fußwallfahrten sowie regelmäßige Reisen nach Rom. Aber auch relig. Bildungsangebote für Eltern und Professoren gehörten zum Programm.
Gekennzeichnet war diese Zeit von einer familiären Atmosphäre trotz der Größe der Schule. Viele Kontakte mit ehem. Absolventen gibt es bis heute noch.
1990 feierte ich mein silbernes Priesterjubiläum auch in Bernhardsthal.
Auch als Militärkaplan d. Res. war ich seit 1965 immer wieder tätig.

Da die Zahl der Priester enorm im Sinken war, ersuchte mich Kard. Dr. Hans Groer eine Pfarre zu übernehmen.
Mit Sept. 1994 wurde zum Pfarrer von St. Nikolaus, Wien-Inzersdorf (23.), ernannt, eine Peripheriepfarre am Südrand der Stadt mit knapp 10.000 Einwohnern.
Da mein Vorgänger jahrelang kränkelte, war in den ersten Jahren viel aufzuarbeiten und nachzuholen; Renovierungsarbeiten an Kirche, Pfarrheim, Jugendheim, Pfarrhof und Kindergarten, der ebenfalls von der Pfarre geführt wird.
120 Taufen im Jahr, über 100 Erstkommunionskinder, diese Zahlen lassen erkennen, daß es eine sehr „junge” Pfarre ist mit vielen erst kürzlich zugezogenen Familien und hoher Fluktuation!
1994 wurde ich zum Eb. Konsistorialrat ernannt.
1995 feierte ich mein 30-jähriges Priesterjubiläum in Bernhardsthal.
In der Fastenzeit 2000 erhielt die Kirche St. Nikolaus einen Kreuzweg von Prof. A. Lehmden, der zur Wr. Schule des Phantast. Realismus gehört.

Deo gratias!

Bernhardsthal, 28.12.99
Karl Rühringer

Anhang

Bischofvikar KR Karl Rühringer

Am Donnerstag, dem 7. Juni 2001 verkündete Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn den Namen des neuen Bischofsvikars des Vikariates Wien Stadt. Es ist der bisherige Pfarrer der Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus im 23. Bezirk,

Pfarrer KR Karl RÜHRINGER

Sein Amt hat der neue Bischofsvikar am 1. August 2001 angetreten.

ruehringer2.jpg (59706 Byte)

Bischofsvikar Kan. Karl Rühringer bei der Weihe durch Kard. Schönborn

Am 15. August 2001 wurde Karl Rühringer Kanonikus des Wiener Metropolitan- und Domkapitels St. Stephan und am 14. September 2001 Domkapitular zu St. Stephan. Seit 2005 leitet der Bischofsvikar das Projekt „Lange Nacht der Kirchen“ in Wien. Mit 1. September 2007 übernahm Rühringer das Amt als Domdekan des Wiener Metropolitan- und Domkapitels. Um sich verstärkt seinem Amt als Erstverantwortlicher für den Stephansdom als Domdekan widmen zu können, wird er mit 1. September 2011 von Pfarrer P. Dariusz Schutzki CR als Bischofsvikar für Wien-Stadt abgelöst.