Dehio

Handbuchartige Zusammenstellung des Bundesdenkmalamtes über den Denkmalsestand - Band nördliches NÖ

Pfarrkirche St. Ägid, ehemals von Friedhof umgeben, ursprünglich befestigte Friedhofsmauer, auf der Nordseite noch deutlich zu sehen, die auch den Pfarrhof miteinschloß. Der Karner wurde um 1800 abgetragen.

Ältester Kern des romanischen Langhauses mit Chorquadrat 12.Jh., daran um 1330 der polygonale Chorschluß. 1684 Barockisierung nach Brand sowie Wölbung des Langhauses. Westturm um 1790. Restaurierung innen 1971, außen 1976.

Die Mauern des Langhauses bestehen bis zwei Drittel der Gesamthöhe aus romanischen Mauerwerk, in dem im Norden 1960 zwei romanische Rundbogenfenster freigelegt wurden, darüber erhebt sich schmälere barocke Aufmauerung mit Rundbogenfenstern.

Im Westen ist ein 3-geschossiger Fassadenturm mit Ecklisenen, Rundbogenfenstern und Zwiebelhelm.

Gotischer Chor mit 3/8 Schluß, Strebepfeilern und Spitzbogenfenstern. Auf der Nordseite ein gotischer Anbau, eventuell frühere Sakristei, südlich eine barocke Sakristei (1718), die 1956 umgebaut und erweitert wurde.

Im vierjochigen Langhaus Kreuzgratgewölbe auf eingestellten Wandpfeilern mit verkröpftem Gebälk, im Westen Orgelempore von 1950. Eingezogener, rundbogiger Triumphbogen. Einjochiger Chor mit 3/8 Schluß unter fragmentiertem Kreuzrippengewölbe, im Osten auf Konsolen, im Westen auf Runddiensten, reliefierter Schlußstein. Im Norden Zugang zur alten Sakristei (jetzt Kreuzkapelle) mit Kreuzrippengewölbe, die Rippen in den Ecken abgekappt. Im Turmuntergeschoß sowie im Südteil der neuen Sakristei Platzlgewölbe.

Spätbarocke Ausstattung, im 19. Jh. ergänzt; Hochaltar von 1761, auf hohem Podest mit Doppelpilastern und geradem Gebälk sowie Volutengiebel, seitlich Konsolstatuen Hl.Petrus und Hl.Paulus. Altarbild Hl.Ägidius 1856 von Ludwig Mayer; davor freistehende Mensa mit barockem Tabernakel und 6 barocken Leuchtern.

Linker Seitenaltar von 1784 mit pilastergegliedertem Holzretabel, Mittelnische und hohem Giebel, Herz Jesu-Statue von 1912. Rechter Seitenaltar von 1742, 1881 umgestaltet, Säulenretabel mit hohem Giebel, barocke Konsilenstatuen Hl. Sebastian und Hl. Rochus, in der Mittelnische Marienstatue von 1949.

Kanzel um 1735, 1865 umgebaut, 1929 renoviert. Orgel von Johann M.Kauffmann, 1951.

Im Turmuntergeschoß Sandstein-Pietà, Ende 17.Jh., später verändert. Barockes (?) Kruzifix.

Kreuzwegbilder 1926, von Schülern Rudolf Bachers.

Glocken von Wenzel Klein, 1684, Johann Baptist Mellack, 1692, Johann Josef Pfrenger, 1761.

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