Zur Geschichte der Kirche in Bernhardsthal.

Von Dechant Bock, in der Zeitschrift "Kirchenkunst, österreichische Zeitschrift für Pflege religiöser Kunst", 3, 1931, abgedruckt.

Aus Funden, die auf dem Gebiete des heutigen Gemeindegebietes von Bernhardsthal gemacht worden sind, Iäßt sich nachweisen, daß hier bereits seit ungefähr 4500 Jahren Menschen gewohnt haben. Verschiedene Völker, deren Namen wir nicht wissen, waren schon lange vor den Germanen, die erst kurz vor Christi Geburt in unsere Gegend kamen, hier ansässig. (60 v. Chr.). Die vorgeschichtlichen Zeitperioden der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit sind durch Ausgrabungen und Funde belegt.

Aus der Bronzezeit ( etwa 2000 - 1000 vor Chr.) konnte in der Gegend rechts von der nach Reinthal führenden Straße, unweit der Statue des hl. Johannes, auf dem Ried " Unfrieden", eine größere Siedlung und ein Friedhof festgestellt werden.

Das wichtigste Denkmal der Vorzeit sind die "drei Berge" auf dem Ried Wehrlehen, welche Hügel (auch Tumuli genannt) Grabdenkmäler vornehmer Persönlichkeiten (Fürsten oder Könige) jener Zeit darstellen. Sie gehören der älteren Eisenzeit, "Hallstadtperiode" genannt, an. Um das Jahr 600 v. Chr., oder auch früher mögen sie entstanden sein.

Von 60 v. Chr. bis 400 n. Chr. bevölkerte der germanische Stamm der Quaden unsere Gegend. Die kriegerischen Quaden standen im Verein mit den Markomannen gegen die Römer, welche ihre Herrschaft bis zur Donau ausgedehnt hatten, häufig im Kriegszustand. In der Gegend, wo die Thaya zur March fließt, soll die große Schlacht zwischen Römern und Quaden stattgefunden haben.

Nach dem Abzug der Quaden zogen verschiedene deutsche Stämme und wohl auch Slawen, die im Gefolge der Awaren standen, durch unsere Lande.

Daß diese Völker Heiden gewesen sind, zeigen aufgefundene Beigaben aus Gräbern, die unweit unserer Thaya-Au aufgedeckt wurden. Auch die Art der Nachbestattungen, welche um jene Zeit in den schon erwähnten "drei Bergen" geschehen sind, bezeugt dies.

Die Gegend hier wurde allmählich menschenleer. Vom Oberlauf der Donau her, kamen dann um das Jahr 1000 nach Christi Geb. die Bayern und Franken und besiedelten das hiesige Gebiet. Sie brachten auch das Christentum mit. Vom Hochstift Passau wurden die christlichen Glaubensboten gesandt. Deshalb gehörte auch die Pfarre Bernhardsthal bis zum Jahre 1784 zum Bistum Passau. Für unsere Kirche wurde der hl. Aegydius, ein fränkischer Heiliger , als Kirchenpatron gewählt.

Die erste Ansiedlung der bayrischen, bzw. fränkischen Kolonisten war im Tale des Hamelbaches gewesen, dort, wo jetzt der Teich jenseits des Bahndammes sich ausbreitet. Hier hatten sie die Kirche gebaut und daneben wohl auch die Ortschaft angelegt. Nach einem "Bernhard" nannten sie die Ansiedlung im Hamelbachtale "Bernhardsthal"

Daß jene alte erste Kirche im Hamelbachtale gestanden ist, kann nachgewiesen werden durch den alten Riednamen für jene Gegend: "Ödenkirchen" sowie dadurch, daß man im Jahre 1838 beim Bau der Nordbahn, als das Erdmaterial für den Damm der durch den Teich führenden Bahnstrecke aus dem trockengelegten Teichgrunde genommen wurde, auf die Grundmauern der alten Kirche, sowie auf den Friedhof daneben stieß. Die Überschwemmung des Hamelbachtales waren wohl die Ursache, daß man Kirche und Dorf auf einen höher gelegenen Platz verlegte.

So entstand an der Stelle, wo die gegenwärtige Kirche steht, ein einfaches Kirchlein, welches im romanischen Stil gebaut wurde. Dasselbe dürfte um die Zeit 1250 - 1500 entstanden sein. Von dieser alten romanische Kirche sind noch die beiden Seitenmauern des Schiffes und die sechs Fenster daselbst vorhanden, die deutlich den romanischen Stil zeigen.

Zur Pfarre Bernhardsthal, die im Jahre 1333 zum erstenmal zum erstenmal urkundlich erwähnt wird, obwohl sie schon lange vorher bestanden hat, gehörten von altersher die drei Ortschaften Bernhardsthal, Reinthal und Ebenfeld. Ebenfeld wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1470 bereits ein ödes Dorf genannt und ist verschwunden.

Die ursprüngliche romanische Kirche war allmählich zu klein geworden darum, wurde sie durch den Zubau des gotischen Presbytheriums vergrößert. dies dürfte beiläufig 1450 - 1500 geschehen sein.

In Bernhardsthal war einst eine eigene Herrschaft, auch ein Schloß war dort. Die Herren von Roggendorf waren Herrschaftsbesitzer zu Bernhardsthal. Am 5. November 1470 verkaufte Wolfgang von Roggendorf Schloß und Herrschaft zu Bernhardsthal an Heinrich von Liechtenstein. Auch das Patronat über die Kirche ging von den Roggendorfern an die Liechtensteiner über. Das Schloß Bernhardsthal, das in der Gegend der heutigen Häuser Nr. 49, 50 u. 71 stand, wo die Anhöhe daselbst noch immer Schloßberg heißt, verfiel. und die Herrschaft Bernhardsthal wurde mit jener von Rabensburg vereinigt.

1560 -1600 war Bernhardsthal protestantisch. Die Herren von Liechtenstein, die Patrone des Gotteshauses in Bernhardsthal waren in jener Zeit dem Protestantismus zugetan und hatten Protestantische Prediger angestellt.

In der oben erwähnten Urkunde vom 5. November 1470, mit welcher Wolfgang von Roggendorf Herrschaft und Schloß Bernhardsthal an Heinrich von Liechtenstein verkauft hatte, wird Bernhardsthal als Markt bezeichnet. Um 1750 ging das Marktrecht, verloren.

Die Schweden hatten bei ihren Einfällen in die Gegend hier, die Kirche zu Bernhardsthal gebrandschatzt.

Ein schweres Unglück traf die Kirche im Jahre 1684. Ein großer Brand äscherte die Kirche ein. Das Dach, welches damals noch mit Schindeln oder Stroh gedeckt war, samt dem Dachstuhl verbrannte, auch die Holzdecke des Schiffes, weiters die ganze Einrichtung der Kirche, mit Ausnahme des Hochaltars, der durch das gotische Gewölbe des Presbyteriums geschützt worden war. Auch die Glocken, welche sich auf dem zwischen Schiff und Presb. ins Dach eingefügten Dachreiter befunden hatten , waren geschmolzen.

Damit geläutet werden konnte, spendete der Fürst Hartmann von Liechtenstein der Kirche eine Glocke, welche der fürstliche Glockengießer Wenzel KLEIN zu Feldsberg gegossen hatte. Diese Glocke, welche wegen ihres Alters im Weltkrieg nicht abgeliefert zu werden brauchte und die heute noch im Turme hängt (es ist die Elferglocke”) trägt die Jahreszahl 1684 und ist ein Andenken an den in diesem Jahre stattgefundenen Brand der Kirche. Die heutige „Zwölferglocke” trägt die Jahreszahl 1692 eingegossen. Auch sie entging im Kriege wegen ihres hohen Alters der Ablieferung. Gegossen hat die letztgenannte Glocke der Glockengießer Johann Baptista MELLAK in Brünn.

Nach der Feuersbrunst stand die Kirche lange Zeit als Ruine.

Damit die Leute beim Gottesdienst nicht stehen müßten, wurden 1702 neue Kirchenstühle angeschafft. Ein Feldsberger Tischler machte sie für 140 Gulden und 55 Kreuzer. Diese Kirchenstühle sind jetzt noch in der Kirche und werden benützt. Obwohl sie aus weichem Holz germacht sind, sind sie noch verhäItnismäßig gut erhalten. Ein beweis für die Güte des damals verwendeten Holzes.

Pfarrer Karl Friedrich von Gros, welcher 1716 von Katzelsdorf nach Bernhardsthal kam, führte 1716 - 1718 die gänzliche Neuherstellung der Kirche durch. Die Kosten betrugen nach dem Voranschlag 1024 Gulden, für damals eine große Summe.

Weil verschiedene Jahrhunderte an unserer Kirche bauten, so zeigt dieselbe, ihrem Bau nach drei verschiedene Baustile, den romanischen, den gotischen, und den barocken Stil. Die Seitenwände des Schiffes und die 6 Fenster dort sind romanisch, das Gewölbe des Schiffes ist barock, das Presbyterium ist gotisch. Es ist zu verwundern, daß der Gesamteindruck der Kirche dennoch einheitlich wirkt.

In alter Zeit halfen die Franziskaner aus Feldsberg und die Kapuziner aus Poysdorf beim Gottesdienst in Bernhardsthal aus. Es war damals kein Kooperator hier. Die Pfarrer Johann Judas Preissler(1735 bis 1752 Pfarrer in Bernhardsthal) und Sebastian Oefferl (1752 - 1765) hielten sich jeder zwei Kooperatoren. Dadurch war die Errichtung eines Seitenaltares in der Kirche notwendig geworden. Der Hochaltar allein genügte nicht für drei Priester. Es wurde durch den Hernbaumgartner Tischler Johann HRDINA im Jahre 1742 der Seitenaltar auf der Evangelienseite, der heutige Marienaltar, angefertigt. Johann Hrdina bekam, für seine Arbeit 70 Gulden , Alexander Tomoda, Vergolder in :Poysdorf, erhielt für die Vergolderarbeit 75 Gulden. Der Marienaltar wurde 1843, 1857, 1881 renoviert. Das Altarbild „Maria hilf” ist von Wohltätern gespendet worden.

Die Statue der schmerzhaften Muttergottes (aus Stein) am Marienaltar stand bis zum Jahre 1784 in einem Beinhaus, das in dem um die Kirche herum angelegten Friedhofe aufgestellt war. Die Statue kam dann in eine Kapelle auf der Lundenburgerstraße, wurde dort vom Volke sehr verehrt, darnach wurde sie beim Marienaltar angebracht. Der Marienaltar wurde 1930 von Karl Sommer, Wien, gründlich renoviert, die vielen morschen Teile wurden ergänzt oder unterlegt.

Die 4 Barockleuchter und die Rahmen zu den Kanontafeln wurden neu angefertigt. Das Mariahilfbild wurde auf der Akademie der bildenden Künste in Wien restauriert.

Im Jahre 1762 wurde an Stelle des morschen, zerfallenen alten Hochaltares, der allein von allen Einrichtungsgegenständen der Kirche dem Feuer von 1684 entgangen war, ein neuer Hochaltar geschaffen, der Marmorierer Leopold Hoffmann aus Nikolsburg machte den Kunstmarmoraufbau. Bildhauer Paul Oswald aus Feldsberg lieferte die kunstvollen Holzschnitzarbeiten. Maler Franz Josef Pfliegler aus Hohenau vergoldete den Altar. Der Hochaltar, wurde 1928 durch den Vergolder Karl Sommer aus Wien, der auch die Rahmen und Vergoldungen zu den neuen Kreuzwegbildern geliefert hatte, renoviert. Gelegentlich der 1928 vorgenommenen Renovierung des Hochaltares wurden über den vorhergenannten Bildhauer Paul Oswald Nachforschungen gepflogen. Mit Bewilligung und über Auftrag des Fürsten Johann II. von Liechtenstein wurde im fürstlichen Zentralarchiv in Wien nachgesucht. Der fürstliche Archivar Dr. Wilhelm fand einen Bericht der Gutsverwaltung Rabensburg dato. 6. Juni 1762 , betreffend den Hochaltar . Dem Berichte lag eine von Oswald signierte Skizze des Altares bei. Archivar Dr. Wilhelm teilte mit, daß die besagte Skizze mit der Fotografie, die den gegenwärtigen Stand des Altares wiedergibt, fast genau übereinstimmt. Demnach besteht unser Hochaltar in seiner ursprünglichen Gestalt aus dem Jahre 1762. Weitere Nachforschungen über Paul Oswald in Feldsberg ergaben, daß er im Jahre 1763 dort bürgerlicher Bildhauer und Mitglied des Rates der Gemeinde war. Am 30 Juni 1782 starb Paul Oswald zu Feldsberg im Alter von 69 Jahren Nach den Werken, die er geschaffen, ist Oswald ein bedeutender Künstler gewesen.

Das Bild des hl. Aegydius am Hochaltar wurde im Jahre 1856 von dem akademischen Maler Ludwig Meyer aus Wien gemalt. Mayer war ein Schüler der Wiener Akademie der bildenden Künste unter Professor Kupelwieser. Als er das Bild des hl. Aegydius für unsere Kirche malte, war er erst 22 Jahre alt. Er starb im Februar 1915 in Wien. Mayer hat viele Gemälde geschaffen. Sein größtes Werk war wohl die Ausschmückung des Sitzungssaales des Neuen Wiener Rathauses mit einer Reihe von Freskengemälden.

Die beiden Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus, welche zu beiden Seiten des Hochaltares auf marmorierten Piedestalen stehen, hat der fürstliche Patron, Fürst Josef Wenzl Liechtenstein, der Kirche verschafft.

Die Herz Jesu Statue wurde im Jahre 1912 durch die Firma Ferdinand Stuflesser in St. Ulrich Gröden in Südtirol angefertigt. Gespendet hat die Statue Frau Theresia Berger, Nr. 61.

Die Statue des Hl. Josef stammt von der gleichen Firma, angefertigt 1927. Gespendet von Familie Anton Wind, Nr. 94.

Das Bild Maria mit dem Jesukinde am Arme oberhalb der Sakristeitüre angebracht, erhielt die Kirche infolge einer beim Fürsten Johann II. Liechtenstein am 5. September 1928 vorgebrachten Bitte. Der Fürst war geneigt ein Bild seiner Gemäldesammlung zu spenden. Kurz vor seinem am 11. Februar 1929 erfolgten Hinscheiden kam noch eine diesbezügliche Nachricht. Das geschwächte Sehvermögen des Fürsten hinderte die Ausführung der guten Absicht des edlen hohen Herrn. Sein Nachfolger Fürst Franz Liechtenstein führte den Willen seines Bruders durch und spendete unserer Kirche das obbezeichnete Bild. Das Bild ist gemalt worden von dem Maler Agghazy Julius. Nach Erkundigungen, welche bei der Akademie der bildenden Künste in Wien eingeholt worden sind, ist der selbe ein ungarischer Maler, geboren 1850 zu Dombovar. Er studierte an den Akademien in Wien, München, Paris. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erfreute er sich großer Popularität. In der Kirche zu Bartfeld, im Bistum Kaschau hat er ein größeres Altarwerk geschaffen, darunter auch eine Darstellung der Legende des hl. Aegydius. Das unserer Kirche gespendete Bild der hl. Maria ist auf der Rückseite des Rahmens mit der Jahreszahl 1890/91 bezeichnet und stammt aus dem Feldsberger Schlosse, von wo es im Mai 1929 in unsere Kirche gebracht worden ist.

Die zwei eichenen Kirchenstühle im Presbyterium wurden 1784 angefertigt und kosteten zusammen mit der Sakristeitüre, die auch aus Eichenholz ist, 29 Gulden.

Die Kanzel wurde 1865 durch völligen Umbau der alten baufälligen wahrscheinlich aus dem Jahre 1735 stammender, Kirchenkanzel durch Franz Xaver Enderle, bürgerlichen Vergolder in Wien hergestellt. Im Jahre 1929 wurde sie durch den Vergolder Karl Sommer renoviert.

Die Lourdesstatue samt der imitierten Grotte, gegenüber der Kanzel wurde 1884 von der Familie Hess, Nr. 21, gespendet.

Die 14 Kreuzwegbilder wurden in den Jahren 1926 bis1928 auf der Akademie der bildenden Künste in Wien unter der Leitung des Professors Bacher durch folgende junge Akademiker gemalt:

Babion Anton, *1896 in Wien, †1989 in Schliersee/Bayern (1. Station)

Borovsky Otto, *1904 in Hartberg, Stmk. (4. Station)

Eisenmenger Hermann Rudolf, * 1902 in Piski in Siebenbürgen (5. und 13. Station, †1994 in Wien,
                   1939-45 Präsident des Wr. Künstlerhauses, Werke: Eiserner Vorhang der Wr. Staatsoper 1955)

Hartmann Othmar Peter, *1898 in Wien, †1973 Langen/Vlbg. (6. Station)

Hoyer Edmund, *1893 in Steyr/Oö. (3. und 10. Station)

Krenz Alfred (Frederic), *3. Mai 1899 in Wien, †1980 Südafrika (11. Station)

Mieses Alfred, *1902 in Wien (9. und 12. Station)

Müller Ernst, *1903 in Wien (14. Station)

Sraib Karl, *1898 in Wien (8. Station)

Steps Josef, *1900 in Graz (2. und 7. Station )

Die Rahmen und die Vergoldungsarbeiten besorgte Karl Sommer, Wien. Der Entwurf der Rahmen stammt von Professor Bacher.

Der Johannesaltar wurde im Jahre 1784 unter Pfarrer Johann Karl Heindl erbaut. Der Altar ist aufgemauert und mit Kunstmarmor verkleidet, mit Bildhauerarbeiten verziert. Das gegenwärtige Bild des hl. Johannes von Nepomuk wurde 1857 durch Josef Heinz, Maler in Odrau, Schlesien, gemalt. Der Johannesaltar ist zuletzt 1889 renoviert worden.

Die Orgel am Chor hatte der Brünner Orgelbauer Franz Harbich im Jahre1841 um den Barbetrag von 600 Gulden Konv. Münze, freie Verköstigung während der Aufstellung und die zinnernen Pfeifen der alten Orgel angefertigt. Der Orgelkasten war von der im Jahre 1807 aufgestellten alten Orgel übernommen worden. Der Vergolder Stocklassa aus Brünn hatte den Orgelkasten neu vergoldet und staffiert. Die Orgel wurde 1892 durch den Wiener Orgelbauer Strommer gründlich repariert und teilweise umgebaut. Im Jahre1923 wurde die Orgel durch die Orgelbauanstalt "Cäcilia" in Klosterneuburg umgebaut, die während des Krieges abgelieferten zinnernen Pfeifen, wurden durch andere ergänzt.

Das eiserne Gitter am Eingangstor des Kirchenschiffes wurde 1889 durch die Familie Hess angeschafft.

Im Jahre 1790 wurde der massive Turm gebaut. Die Glocken wurden vom Dachreiter herab genommen und im Turm untergebracht. Der Dachreiter wurde entfernt. Der tief herab reichende Mauerbogen zwischen Schiff und Presbyterium, der einst der Dachreiter gestützt hatte, aber auch die Aussicht auf den Hochaltar verdeckte, wurde 1875 weggenommen. Das große Kruzifix, das bisher an dem großen Mauerbogen angebracht gewesen war, wurde im Presbyterium auf der Evangeliumseite an der Wand befestigt.

Die Turmuhr wurde im Jahre 1881 durch die Firma Emil Schauer, vorm. Gebrüder Resch, Wien, angefertigt.

Im Jahre1784 wurde der Friedhof, welcher bis dahin um die Kirche herum war, außerhalb des Ortes verlegt. Dieser letztere Friedhof war später auch zu klein geworden. Es wurde ein neuer Friedhof errichtet und 1907 geweiht,

Im Jahre 1784 wurde der Ort Reinthal, welcher bis dahin zur Pfarre Bernhardsthal gehört hatte, davon abgetrennt und zur eigenen Pfarre erhoben. Der Kooperatorenposten in Bernhardsthal wurde aufgelassen. Der letzte Kooperator von Bernhardsthal, Peter Anton Wallon, wurde erster Pfarrer von Reinthal.

Das Schiff der Kirche zu Bernhardsthal hat eine Länge von 10½ Klaftern, gleich 20 m. Das Presbyterium ist bei 6 Klafter, gleich 11 Meter lang. Die Breite der Kirche beträgt 4 Klafter, gleich 7½ Meter.