Betriebszählungen vor 1964 gab es in den Jahren 1900, 1930, 1939 und 1954, von denen aber leider nirgends Gemeindeergebnisse veröffentlicht wurden. Die Ergebnisse der Zählung 1964 sind für Vergleiche mit der Arbeitsstättenzahlung 1973 auf die Betriebssystematik 1968 umgeschlüsselt. Die Zuordnung zu einer Betriebsklasse erfolgte, wie auch im Jahre 1973, nach der überwiegenden Tätigkeit; so sind fast alle Betriebe, in denen neben dem Gewerbe auch ein Einzelhandel ausgeübt wurde, dem Gewerbe (Betriebsklassen 31 - 63) zugeordnet. Die Handelstätigkeit scheint als Nebentätigkeit in Klammern beim Handel (Betriebsklassen 60 - 65) auf. Die nicht in der Tabelle aufscheinenden Betriebsklassen 96 - 98 wurden 1964 nicht erfasst.
Nichtlandwirtschaftliche Betriebsstätten 1964 (x) mit Nebentätigkeit
Am 10. Oktober 1964 gab es in den drei Orten insgesamt 69 Betriebsstätten mit 239 Beschäftigten. Fast zwei Drittel der Betriebe (41) mit drei Vierteln der Beschäftigten (176) lagen in Bernhardsthal. 62% der Beschäftigten (147) waren Unselbständige, 38% (98) Selbständige oder mithelfende Familienangehörige. Die Betriebsgrößenstruktur zeigt ein eindeutiges Überwiegen der Kleinbetriebe. Die Betriebsstätten mit mehr als 10 Beschäftigten sind als Landwirtschaftliche Genossenschaft, ÖBB und zwei Baufirmen zu erkennen. Nach Beschäftigten war die stärkste Wirtschaftsabteilung der Handel (Betriebsklassen 71 - 76) mit 67 Beschäftigten (28%), gefolgt von Bauwesen (Betriebsklassen 61 - 63) mit 51 und vom Produzierenden Gewerbe (Betriebsklassen 30 - 58) mit 50 Beschäftigten (je 21%). Der Anteil der 30 im Verkehr (Betriebsklassen 81 - 88) Beschäftigten betrug 13%. Nicht zum Zählbereich der drei Orte gehörte der Bohr- und Förderbetrieb Mühlberg (bei Altlichtenwarth gezählt, obwohl in Bernhardsthal gelegen und dort auch steuerlich erfasst), der mit 297 Beschäftigten doch erwähnt werden muss.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten 1973
Am 10. Oktober 1973, genau neun Jahre nach der Betriebsstättenzählung 1964, fand für den nichtlandwirtschaftlichen Bereich eine Arbeitsstättenzählung statt. Zwischen diesen beiden Zählungen gibt es mit Stichtag 10.Oktober 1967 eine Auszählung der aktualisierten Kartei nichtlandwirtschaftlicher Betriebe, deren Veröffentlichung als tiefste regionale Gliederung aber nur Bezirke ausweist. Die 1973 örtlich ausgewiesenen Daten können mit jenen von 1964 verglichen werden mit der Einschränkung, dass im Jahre 1964 freiberufliche Tätigkeiten (Ärzte, Tierarzte, Dentisten, Hebammen), nicht auf Gewinn gerichtete Tätigkeiten von Anstalten des Fürsorgewesens (Kindergarten), Einrichtungen des Unterrichts- und Kulturwesens (Schulen) sowie Dienststellen der Behörden und religiösen Einrichtungen (Gemeinde, Gendarmerie, Pfarren) nicht erhoben wurden. Diese Arbeitsstätten, in der Tabelle 1973 die Betriebsklassen 96 - 98, sind bei einer Zeitreihe nicht einzubeziehen (12 Arbeitsstätten mit 50 Beschäftigten). Auffallend ist weiters die unterschiedliche Strukturangabe bei 82 - Eisenbahn, der keine tatsächliche Veränderung in der Betriebsanzahl entspricht (bei Vergleich - 3 Betriebe). Die Zuordnung zu Betriebsklassen erfolgte 1973 ähnlich wie 1964 nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt, wobei der Umsatz je Klasse ausschlaggebend sein sollte.
27 Unger lm Jahr 1973 gab es in der Gemeinde Bernhardsthal 65 nichtlandwirtschaftliche Betriebe mit 260 Beschäftigten (durchschnittlich 4,5 je Betrieb), davon 209 Unselbständige. Der größte Teil der Betriebe (41) mit vier Fünftel der Beschäftigten (209) lag in Bernhardsthal, während in Reintal und Katzelsdorf fast nur Betriebe der Nahversorgung und Kleindienstleistung meldeten. Der Vergleich zu 1964 zeigt eine Abnahme um 19 Betriebe (von 69 auf 50) und 29 Beschäftigte, d. h. die verbliebenen Betriebe haben ihren Beschäftigtenstand erhöht. Im Ort Bernhardsthal verminderte sich die Betriebsanzahl absolut am stärksten (von 41 auf 29, wobei 1973 die Landwirtschaftliche Genossenschaft mit zwei innerörtlichen Filialen gemeldet wurde). Die Zahl der Beschäftigten ging um 8 auf 169 zurück, die der Unselbständigen stieg sogar von 115 auf 142 um 27 an. Folgerichtig ging die Zahl der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen von 61 auf 26 (- 57%) zurück. Nach Beschäftigten größte Wirtschaftsabteilung war 1973 das Produzierende Gewerbe und Industrie (Betriebsklassen 27 - 55) mit 63 Beschäftigten (24%) vor Handel (Betriebsklassen 71 - 76) mit 59 und vor Persönliche, öffentliche und soziale Dienste (Betriebsklassen 94 - 98) mit 53 Beschäftigten. |