Die Schleie bevorzugt vorwiegend stehende und mäßig fließende Gewässer mit
schlammigem Grund und dichtem Krautbewuchs in den Unterläufen der Flüsse, in Weihern,
Altarmen, Teichen und Stauseen. Sie zeichnet sich durch sehr geringe Ansprüche an den
Sauerstoffgehalt aus und verträgt zudem übersäuertes Milieu moorigen Ursprungs. Ihre
Nahrung besteht aus Insektenlarven, Weichtieren, Würmern und anderen Bodentieren, die sie
mit dem Maul aus dem Schlamm wühlt und mit ihren hervorstülpbaren Unterlippen zusammen
mit Detritus aufnimmt. Als wärmeliebende Art laicht die Schleie im Mai bis Juli erst
ziemlich spät. In 2-3 Portionen legen sie in Abständen von 2 Wochen 80.000-900.000 Eier
ab. Sinkt die Wassertemperatur unter 5 °C ab, ziehen sich die Schleienschwärme an
tiefere Stellen zurück, wo sie dicht über dem Grund oder im Schlamm eingewühlt den
Winter ohne Nahrung oder Bewegung verbringen. Die Schleie gehört zu den bekanntesten
Fischarten und besitzt erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Sie wird oftmals als
Nebenfisch zusammen mit Karpfen in Teich- und Stauseeanlagen gehalten. Die Schleie gehört
zu den wenigen Fischarten, deren Geschlecht anhand der Größe und Form der Bauchflossen
auch außerhalb der Laichzeit bestimmt werden kann. Männchen haben in der Regel deutlich
kräftigere und längere Bauchflossen als die Weibchen.
Kennzeichen: Körper olivgolden mit meist orangegelben Lippen.
Maulspalte endständig mit 2 kleinen Barteln. |