Innerhalb der Familie der Cyprinidae ist der Rapfen der einzige echte Raubfisch. In
seinem Verbreitungsgebiet ist er in den Unterläufen größerer Flüsse, in Stauseen und
selten auch in Tümpeln und Altarmen heimisch. Der Rapfen besiedelt vornehmlich Standorte
mit großen freien Flächen über tiefem Wasser mit mäßiger Strömung und genügend
Versteckmöglichkeiten. Als räuberisch lebende Art fressen die Rapfen hauptsächlich
Fische, die sie dicht unter der Oberfläche mit einem plötzlichen Vorstoß in
Fischschwärme erbeuten. Dieser rasche Angriff kann oftmals durch ein Plätschern an der
Oberfläche oder auch einem Sprung aus dem Wasser beobachtet werden. Die Rapfen erreichen die Geschlechtsreife nach 3 - 5 Jahren. Die Laichaktivitäten finden von April bis Juni in der Strömung über Kies- oder Steingrund statt. Aus dem am Boden haftenden Laich schlüpfen nach 10 - 17 Tagen die Jungen, die sich zunächst von Zooplankton ernähren. Junge Rapfen ähneln dem Moderlieschen (Leucaspius delineatus), jedoch besitzen erstere ein größeres Maul, kleinere Augen und eine vollständige Seitenlinie. Wirtschaftlich wird der Rapfen besonders in der Sowjetunion (Wolga) genutzt, wo man ihn in Netzen und Reusen fängt. Wegen seiner kämpferischen Ausdauer ist er als Sportfisch sehr beliebt. Sein weißes festes Fleisch ist von gutem Geschmack. Kennzeichen:
Körper gestreckt. Maul oberständig. Brustflossen spitz
zulaufend. Mundwinkel reicht bis unter die Augen.
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