Die Rotfeder ähnelt im Habitus sehr dem Rotauge, von dem sie sich durch den höheren Rücken, in der Rückenflossenstellung, dem oberständigen Maul und dem scharfen Schuppenkiel zwischen After und Bauchflosse unterscheidet. Bei der Rotfeder entspringt die Rückenflosse erst hinter dem Bauchflossenansatz, während beim Rotauge die Rückenflosse über den Bauchflossen liegt. Die Rotfeder besiedelt vornehmlich langsam fließende Flachlandgewässer, jedoch auch stehende Gewässer, wie Stauseen, Teiche, Altarme, Weiher und wassergefüllte aufgelassene Kiesgruben. Dabei bevorzugt sie stark verkrautete Standorte in Ufernähe. An warmen sonnigen Tagen steigen die Rotfedern in Schwärmen an die Oberfläche. Sie laichen im Mai und Juni in reinem stehendem Wasser, wobei das Weibchen in 2 Portionen 80.000 - 200.000 klebrige Eier auf Wasserpflanzen ablegt. Die Brut schlüpft in 2-10 Tagen und liegt bis zum Aufzehren des Dottersackes passiv in ihrem Pflanzenversteck. Als eine der wenigen Weißfischarten nimmt die Rotfeder, mit Ausnahme der Laichzeit, das ganze Jahr über Nahrung auf. Die Jungfische ernähren sich von Plankton, erwachsene Rotfedern überwiegend von pflanzlicher Kost, jedoch auch von Insekten Weichtieren und Fischlaich. Rotfedern stellen sehr wenige ökologische Ansprüche an ihren Standort und werden oftmals in dicht zugewachsenen und stark versauerten alten Flussarmen als eine der letzten Arten gefunden. Für Raubfische stellen sie einen wichtigen Nahrungsbestandteil dar. Rotfedern kreuzen sich gelegentlich mit Brachsen, Blicke, Ukelei und vor allem mit dem Rotauge. Letztere Hybriden besitzen ein leuchtenderes Rot der Flossen als das Rotauge und gelbe Augen wie die Rotfeder. Kennzeichen: Ähnlich dem Rotauge, jedoch oberständiges Maul.
Ansatzstelle der Rückenflosse hinter Bauchflossen. |