Ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Karausche sind die Einzugsgebiete von Nordsee, Ostsee und Schwarzem Meer sowie die in den Arktischen Ozean mündenden Flüsse. Gemeinsam mit dem Karpfen wurde sie in weitere Gebiete Europas eingeschleppt. Vorwiegend lebt die Karausche in stehenden, stark verkrauteten Flachlandgewässern mit Schlammablagerungen. In den Flüssen ist sie relativ selten, jedoch wird sie mit dem Karpfen in Fischteiche und einige Talsperren eingesetzt. Die Karausche ist eine relativ anspruchslose und anpassungsfähige Art, die unter extremen Bedingungen, z.B. in sauerstoffarmen, dicht zugewachsenen, flachen und im Winter bis zum Grund zufrierenden Tümpeln, überleben kann. Je nach Milieu bildet die Karausche eine Reihe Populationen unterschiedlicher Größe aus, von hochrückigen, schnell wachsenden „Tellerkarauschen” bis zu Kümmerformen. Letztgenannte Form unterscheidet sich von der typischen Form durch ihren flachen Rumpf, den relativ großen Kopf und einen dunklen Fleck vor der Schwanzflosse. Wird eine Kümmerforrn günstigeren Bedingungen ausgesetzt, so bildet sich in der Folgegeneration sofort die hochrückige Wuchsform heraus. Hauptbestandteile der Nahrung sind neben kleinen Wirbellosen vor allem Pflanzenteile, die ausschließlich in den Sommermonaten aufgenommen werden. Im Winter verharrt die Karausche dagegen in einem Erstarrungszustand ohne jegliche Nahrungsaufnahme. Die wirtschaftliche Nutzung der Karausche in der Binnenfischerei ist eher unbedeutend im Gegensatz zu ihrem ökologischen Stellenwert. Kennzeichen: Im Gegensatz zum Karpfen ohne Barteln und mit gewölbten
Kiemendeckeln. |