Hechte     Esocidae

Die Hechte bewohnen fast alle Binnengewässer der nördlichen Halbkugel. Die wenigen Arten kennzeichnen sich durch die ausgesprochen torpedoförmige Gestalt und den breitgedrückten Kopf mit der entenschnabelartig vorgezogenen Schnauze. Das bis unter die Augen gespaltene, oberständige Maul ist mit rund 700 Zahnen bewehrt. Die Rücken- wie die Afterflosse sind so weit nach hinten gerückt, dass der Leib so recht einem Armbrustbolzen gleicht.

Hecht     Esox lucius

Bewohnt die Teiche, Seen und Flüsse Europas, Asiens und Nordamerikas, steigt in den Alpen bis in 1500 m Höhe; Länge 60-150 cm, ausnahmsweise auch bis zu 200 cm, Gewicht bis zu 25 kg; Schuppenkleid dem Untergrund des Gewässers weitgehend angepasst, oberseits oft graugrün bis schwärzlich und gold-schimmernd, seitlich heller getönt und grau gemurmelt und gefleckt, wobei die dunkleren Flecke oft weiße oder gelbe Ränder haben, unterseits weiß bis gelblich, oft schwarz getüpfelt; hat rötliche Brust- und Bauchflossen, bräunliche, dunkle gefleckte Rücken- und Afterflosse sowie eine geschlitzte Schwanzflosse. Er ist ein typischer Bewohner langsam fließender und stehender Gewässer mit reichlicher Vegetation, Buchten, Seitenarmen und vielerlei Verstecken. Er lebt sowohl in sonnendurchwärmten Flachlandgewässern als auch in mit mäßiger Geschwindigkeit fließenden Vorgebirgsflüssen.

Als Raubfisch bevorzugt der Hecht die Überrumplungstaktik. Aus der Deckung der Buhnen und Molen, Wehre und Uferränder schießt er jäh vor und schnappt so kräftig zu, dass sich das Opfer höchst selten wieder befreien kann. Als Jungfisch lebt er von Würmem, Larven und Flohkrebsen. Bald aber wagt er sich an Kaulquappen, Jungfrösche und kleine Fische.

Im Alter ist nichts vor seiner Raubgier sicher, was er mit seinem weiten Maul nur halbwegs bewältigen kann. Zu den Fischen aller Art kommen dann noch Mäuse, Ratten, Molche, Ringel- und Würfelnattern sowie Wasservögel. Als typischer Einzelgänger verschont er auch die eigene Sippe nicht, und schon die Junghechte fressen sich gegenseitig auf.

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Ein prächtiger Hecht für Herrn Neumann


Im März/April, mitunter noch unter der Eisdecke, laicht er bei Wassertemperaturen von 5 - 12 °. Die Weibchen suchen kleine Seitenarme, Wassergräben und überschwemmte Wiesen auf. Die meist in der Mehrzahl vorhandenen und kleineren Männchen erwarten sie bereits an diesen Plätzen, wo sie schon Tage vorher heftige Rivalenkämpfe ausfochten. Oft muss der Sieger dann auch noch sein Leben lassen, wenn er nicht stärker oder schneller als das Weibchen ist und sich nicht unmittelbar nach dem Bemilchen der Eier davonmacht. Denn das Laichgeschäft lässt den Hunger wachsen. Seine Eier legt er ausschließlich auf Pflanzen ab, z.B. auf abgestorbenes Kraut oder überschwemmte Wiesen. Die Eier stecken in einer klebrigen Hülle und haften an den Pflanzen. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Jungen, aber erst nach weiteren zehn Tagen strecken sich die Kiefer zur charakteristischen Hechtschnauze.

Um die Bestände in den Naturgewässern zu erhalten, werden Hechte künstlich abgelaicht und aufgezogen. Wegen ihres schlanken, niedrigen Körpers nennt man die Junghechte auch vorgestreckte Hechte. Die frisch geschlüpfte Larve hält sich mit einem klebrigen Stirnorgan an Pflanzen fest. Bis zur Größe von 10 mm ernähren sich die Larven vom Dottersack. Mit 13 mm beginnen sie bereits, feines Zooplankton zu fressen.

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Riedl Andi mit 12 kg Fang, Sommer 1997

Der Hecht ist ein typischer stationärer Raubfisch. In einer Deckung lauert er seiner Beute auf. Von seinem Opfer erfährt er außer durch die großen Augen durch Sinneszellen, die in Grübchen eingelagert, sich am Kopf und in der sich nach hinten gabelnden Seitenlinie befinden. Die scharfen, nach hinten weisenden Zähne auf Kiefern und Gaumen geben der Beute kaum eine Fluchtchance. Zu entkommen gelingt nur größeren hochrückigen Fischen, wie z.B. dem Brachsen. Die Zähne sind nicht zum Beißen bestimmt, sondern um die Beute festzuhalten und sie durch abwechselnde Bewegungen von Ober- und Unterkiefer nach und nach zu verschlucken - siehe den komplett verschluckten Fisch auf den Fotos von Buzik Pepi. Die aggressiven Verdauungssäfte zersetzen nicht nur den erjagten Fisch, sondern auch den Stahl eines Angelhakens oder Blinkers mitsamt Vorfach.

Der Hecht ist ein beliebter Sportfisch. Man setzt ihn als Beifisch in Karpfenteichen ein, wo er Schadfische niederhalten soll.

Kennzeichen: Körper zylindrisch. Schnauze entenschnabelartig vorgezogen. Maul mit kräftiger Bezahnung.
                     Rücken- und Afterflosse nach hinten verlagert. L.l. 125-145
Größe und Gewicht: 50 - 100 (- 150) cm; 2 - 10 (- 35) kg
Flossenformel: D 6-10/12-16; A 4-8/10-12
Laichzeit: Februar bis Mai
Laichsubstrat: Wasserpflanzen
Fruchtbarkeit: 10.000 - 500.000 Eier
Nahrung: Jungfische fressen Insektenlarven, Krebstiere und kleine Fische. Ältere Exemplare Fische,
               Mäuse und Entenküken
Verbreitung: Ganz Europa außer südliche Mittelmeerländer und Teile Norwegens. Außerdem in Nordamerika
                    und Nordasien.

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Buzik Pepi - Ein Fang = zwei Fische