Bewohnt die Tümpel, Teiche und Altwasser Mittel- und Osteuropas sowie Westasiens;
Länge 5-9 cm; Schuppenkleid oberseits grüngrau, seitlich silbrig, blau schimmernd mit
grünem Längsstreif, unterseits gelblichweiß; das Männchen trägt ein farbenprächtiges
Hochzeitskleid, erglüht in allen Regenbogenfarben, ist stahlblau und violett am Rücken,
smaragdgrün an den Seiten, orangegelb an der Brust, rot an den Flossen und trägt weiße
Warzen auf der Oberlippe und am oberen Rand der Augenhöhlen; die Gestalt ist
karpfenartig, der Kopf kurz, das Maul klein, das Auge groß, der Rücken hoch, die
Rücken- und die Afterflosse gut entwickelt, die große Schwanzflosse gut geschweift. Von dort fallen die einzeln oder paarweise ausgestoßenen Eier in den Kiemengang der
Muschel und verfangen sich schließlich in den Kiemenfächern. Gewöhnlich wiederholt sich
die Eiablage mehrere Male, bevor das Männchen seine Milch über die Atemöffnung der
Muschel ergießt. Zusammen mit dem Atemwasser werden schließlich die Samen von der
Muschel eingesaugt, so dass es im Kiemenraum zur Befruchtung der Eier kommt. Bis zu
fünfzig Eier verteilt das Bitterlingsweibchen auf mehrere Muscheln, und man hat fast die
gleiche Anzahl schon in deren Kiemen gefunden. Ein und dieselbe Muschel wird also
sicherlich von verschiedenen Weibchen mit Eiern bedacht. Die Eiablage kann bis 200 Eier
umfassen, die während ihrer ganzen Entwicklung (15 - 20 Tage) zwischen den
Kiemenblättern der Muschel haften. Die Muschel versucht natürlich, sie baldigst
loszuwerden und aus den Kiemen zu pressen. Die kleinen Kerle aber haben hinter dem Kopf
ein Sperrhöckerchen und vermögen sich leicht festzuklemmen. Erst 2 - 3 Tage nach
Aufbrauchen des Dottersackes schmilzt dieser Höcker ein, und der Jungfisch schlüpft aus
dem Kloakenschlitz ins freie Wasser. Die Bitterlinge sind kurzlebige Fische mit einem
Höchstalter von 5 Jahren. Die früher großen Bestände der Bitterllinge gingen stark
zurück, da mit zunehmender Wasserverschmutzung vor allem die zur Fortpflanzung wichtigen
Bestände der Muscheln abnahmen. Kennzeichen: Körper von geringer Größe. Männchen zur Laichzeit
bunt und mit Laichausschlag. |