Graskarpfen, Weißer Amur     Ctenopharyngodon idella

 

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Der in weiten Teilen Ostasiens beheimatete Graskarpfen wurde schrittweise nach Europa und in neuerer Zeit auch in die USA verbracht. Zweck seiner Einführung war sein Nutzen als billiger und natürlicher Pflanzenvertilger in Karpfenteichen und Tümpeln. Seine Biotope sind vor allem große, warme Flüsse mit ruhiger Strömung, ausreichender Tiefe und zahlreichen toten Altarmen und verkrauteten, ruhigen Buchten. In seiner Heimat laicht er von April bis Sommerende, sobald die Wassertemperatur 15 - 18 °C erreicht. Die Brut schlüpft innerhalb von zwei Tagen und hält sich unter natürlichen Bedingungen an seichten Uferstellen auf, wo sie sich von feinem Zooplankton ernährt. Schon ab einer Länge von 3 cm geht sie zu pflanzlicher Nahrung über. Die natürliche Fortpflanzung der Graskarpfen scheiterte in unseren Breiten bisher am zu kühlen Klima. Der Laich wird somit künstlich abgestrichen und bei 25 °C im Inkubator behandelt. Außerhalb der Laichzeit hält sich der Graskarpfen in Buchten und Flussarmen auf, wo er sich von Wasserpflanzen, Benthos und Anfluginsekten ernährt. Im Winter zieht er sich an tiefere Stellen im Strom zurück, wo junge und ausgewachsene Fische in getrennten Schwärmen überwintern. In China nutzt man den Graskarpfen bereits seit 2000 Jahren. Seine Einführung brachte in Europa nicht immer die erhofften Ergebnisse.

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Aus den gleichen Gebieten Ostasiens wurden 2 weitere Pflanzenfresser nach Europa eingeführt, der Marmorkarpfen (Atistichtys nobilis) und der Silberkarpfen oder Tolstolob (Hypophthalmichthys molitrix). Von beiden Arten werden in Zukunft Erträge als Beifische in Karpfenteichen erwartet.

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Marmorkarpfen  und Tolstolob

Kennzeichen: Körper langgestreckt spindelförmig, ähnlich dem Döbel. Maul halbunterständig.
                    Augen weit auseinanderstehend. Schlundknochen F 2.5 (2.4,1.4)-5.2 (4.2,4.1). Ll. 37-45
Größe und Gewicht: 40 - 80 cm; 2 - 5 kg, in seiner Heimat bis 120 cm und 32 kg
Flossenformel: D 3/7; A 3/7-8
Laichsubstrat: Wasserpflanzen
Fruchtbarkeit: 50.000 - 150.000 Eier pro kg Körpergewicht
Nahrung: Wasserpflanzen, Benthos und Anfluginsekten
Verbreitung: Ostasien - vermehrt sich in unseren Gewässern nicht.