Großtrappe     Otis tarda

Jahresvogel; bewohnt vor allem Spanien, Nordostdeutschland und Südosteuropa sowie Westasien bis zum Altai, kommt in Ostasien in zwei Unterarten vor, streift nordwärts bis zu den Britischen Inseln sowie nach Schweden und Finnland, brütet in Deutschland noch in Pommern, Sachsen-Anhalt und der Mark Brandenburg

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Bild eines Trapphahns               die letzte in Bernhardsthal geschossene Trappe, 1950

Länge des Männchens 102 cm, des Weibchens 82 cm.
Gefieder an Kopf und Hals hellgrau, oberseits sonst rotbräunlich, schwarz gebändert, unterseits weiß, mit kastanienbrauner Brust; hat tiefbraune Augen, schwärzlichen Schnabel und graulich-hornfarbene Beine mit drei starken kurzen Zehen; dem Weibchen fehlen das braune Brustband und der grauweiße Bart.

Die Trappen sind die kräftigsten und schwersten einheimischen Vögel. Der ausgewachsene Hahn-, der erst im fünften Lebensjahr fortpflanzungsfähig wird, erreicht ein Gewicht bis zu 15 kg. Er überragt die wesentlich kleineren und schlankeren Weibchen beträchtlich und fällt schon von weitem durch seinen massigen Leib, den dicken Hals und die überaus kräftigen Beine auf. Außerdem ziert ihn ein grauweißer Borstenbart.

Seine ganze wuchtige Größe und zugleich majestätische Schönheit aber offenbart sich erst während der Balz. Dann stülpt er nämlich sein ganzes graubraunes Gefieder buchstäblich um, so dass er urplötzlich als ein gewaltiger weißer Federbusch im Felde steht und sich heftig trampelnd oder „trappend” um sich selbst dreht. Den Kehlsack bläst er dabei zu Fußballgröße auf, stellt den Bart gleich Hörnern auf und erbebt bis in die letzte Federspitze. Dieses großartige Schauspiel ist eine echte Solodarbietung, denn der Konkurrenten sind bei dem Überschuss an Weibchen nur wenige, und diese nähern sich ihm von selbst voller Ergebenheit, sobald sie ihre Bodenmulde gedreht haben. Eine Paarbildung erfolgt bei den ehelos lebenden Trappen nicht. Der Hahn wird vielmehr von mehreren Weibchen aufgesucht. Er hält sie aber auch nicht zu einem Harem zusammen. Und oft geschieht es, dass die Weibchen reihum zu den verschiedensten Hähnen gehen. Ohne Hilfe der Männchen brüten sie dann ihre 2-3 Eier aus, führen und füttern die Jungen und schließen sich später zu kleinen Trupps zusammen, die aus mehreren benachbarten Mutterfamilien bestehen. Der geschlechtsreife Hahn gesellt sich nach der Paarungszeit zu diesen Verbänden und spielt die Rolle eines besonders aufmerksamen Wächters. Die heranwachsenden Junghähne aber bilden so genannte Junggesellenvereine.