Teichhuhn     Gallinula chloropus

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Ralle; Teilzieher; bewohnt ganz Eurasien mit Ausnahme des hohen Nordens und verbreitet sich in etlichen Unterarten über die ganze Erde, fehlt lediglich in Australien und Nordasien, überwintert in den Mittelmeerländern sowie in Ägypten und Westafrika

Länge 33 cm Gefieder oberseits dunkelölbraun bis schwärzlich, an Kopf, Hals und Unterseite grauschwarz, an den Flanken kräftig weiß gefleckt, an den Unterschwanzdecken schneeweiß; hat große hochrote Stirnplatte, lackroten Schnabel mit gelber Spitze, roten Augenring und grüne Beine mit rotem "Strumpfband" über dem Gelenk.

Bevorzugt kleine verschilfte Gewässer und angrenzende Wiesen, nistet im Röhricht, stellt das Nest auch in niedere Büsche am und im Wasser, seltener auf Bäume; ruft rau und durchdringend, im Frühjahr sehr anhaltend „Kürrk” oder „Kittick”. Es ist ein liebliches Bild, wenn die alten Teichhühner gegen Abend ihre sechs bis zehn kohlschwarzen, am Kopf blau und rot gezeichneten Jungen ausführen und fast ununterbrochen ihr sanft lockendes „Gurr-gurr” ausstoßen. Dazu wackeln sie beim Schwimmen so lebhaft mit dem aufgestelzten Schwanz, dass der schneeweiße Steiß wie ein Schlusslicht leuchtet und die kleinen Kerlchen immer wieder den Anschluss finden lässt. Das Männchen ist sorglich darauf bedacht, die Kleinen möglichst im Schatten des Röhrichts zu halten. Bei drohender Gefahr warnen die Alten laut, und im Handumdrehen ist die ganze Familie verschwunden, als ob sie das Wasser verschluckt hätte. Die Wasserpflanzen bieten ja reichlich Deckung, und in dieser verharrt das Völklein, bis sich der Störenfried wieder entfernt hat.

Zu tauchen vermögen sie nur für wenige Sekunden. Und da diese zierlichen Geschöpfe so federleicht sind und dem Wasser sehr locker aufliegen, müssen sie dazu einen richtigen Anlauf nehmen, sich erst aufrichten und dann mit Schwung kopfüber in die Tiefe drücken.

Wie es die überlangen Zehen schon verraten, bewegt sich das Teichhuhn sehr behend auf schwankendem Grund, läuft flink über die schwimmenden Blätter der Wasserpflanzen, versteht sogar im Röhricht an den Halmen emporzusteigen, von denen es dann immer mehrere zugleich umfasst. Nicht selten klettert es hoch in die Büsche, uni hier Beeren zu picken. Denn außer Wasserinsekten und deren Larven sowie Kaulquappen, Würmern und Schnecken verzehrt es auch viele Pflanzenstoffe, weidet die Algen ab und verzehrt junge Saat, Grasspitzen und frische Triebe. Die Jungen bekommen in den ersten Tagen die Nahrung zugetragen. Da aber der ersten Brut schnell eine zweite und oft noch eine dritte folgt, vermögen die vielbeschäftigten Alten die vielen Kinder gar nicht ausreichend zu füttern. Hier setzt dann eine Art von Geschwisterhilfe ein. Das heißt, die Jungen der ersten Brut füttern die Küken der zweiten und dritten Brut. Diese überreiche Nachkommenschaft erklärt auch, dass die Teichhühner ihre Brutreviere sehr heftig verteidigen. Selbst großen Enten springen sie auf den Rücken und bearbeiten sie mit Flügelschlägen und Krallenhieben.