Ralle; Teilzieher; bewohnt ganz Eurasien mit Ausnahme des hohen Nordens sowie die Indo-Australische Inselwelt bis nach Australien, überwintert zum großen Teil in Mittel- und Südeuropa Länge 38 cm Gefieder durchweg schieferschwarz, am Kopf pechschwarz glänzend, hat große blendendweiße Stirnplatte, weißlichen Schnabel, hellrote Augen und graugrüne Beine mit gelblichen Zehen, die breite Schwimmlappen aufweisen Bevorzugt Teiche mit reichem Schilf- und Röhrichtsaum, wagt sich wesentlich öfter als die anderen Rallen auf die freie Wasserfläche, nistet im Schilf. Das fast entengroße Blässhuhn ist eine Ralle, die zum echten Schwimmvogel wurde und auch ganz leidlich zu tauchen vermag. Mit einem drolligen Kopfsprung drückt es sich unter den Wasserspiegel, rudert hier kräftig mit Hilfe der Flügel und holt sich die im Gewirr der untergetauchten Wasserpflanzen lebenden Insekten, Schnecken, Larven, Krebschen und Muscheln sowie zarte Teile dieser Pflanzen selbst. Fischbrut und Jungfische dagegen wurden entgegen der landläufigen Meinung der Fischzüchter noch niemals in ihrem Magen gefunden. Wo sich im Frühjahr ein Blässhuhnpaar eingefunden hat, verrät es sich schnell durch seine große Stimmfreudigkeit. Laut und kurz bellt es sein unverkennbares „Köw” über den Teich, den es möglichst ganz allein für sich haben möchte. Immer wieder wird jeder Nebenbuhler der eigenen Art wie jedes andere Wassergeflügel angegriffen, bis dieses Ziel erreicht ist. Das Schwimm- oder Ufernest steht im Schutze des Röhrichts, auf der dem Wasser zugekehrten Seite, und ist recht sorgfältig aus Binsen, Halmen und Rispen geflochten. Das Gelege umfasst 7-15 gelbbräunliche Eier, die von beiden Partnern in etwa 20-21 Tagen ausgebrütet werden. Die schwarzdaunigen Jungen kennzeichnen sich durch brennendrote Köpfchen, können sofort schwimmen, werden in den ersten Tagen noch geatzt und in. der Deckung des Röhrichts gehalten. Sie machen sich schon selbständig, noch ehe sie flügge sind. Abgesehen vom charakteristischen Ruf erkennen wir das Blässhuhn leicht an der leuchtendweißen Stirnplatte, die gleichsam das bei ihnen fehlende „Schlusslicht” der weißen Unterschwanzdecken ersetzt. Aufgescheucht, rennt es flatternd weit über den Wasserspiegel, ehe es sich in die Luft zu erheben vermag. Die Fluchtrichtung ist stets da Röhricht, aus dem es dann heftig und laut herausschimpft. |