Marderhund oder Enok     Nyctereutes procyonoides

Bewohnt das Amurgebiet, Nordchina und Japan. Er wurde Ende der zwanziger Jahre in der Ukraine ausgesetzt und erreichte etwa 1960 unser Gebiet.

Länge 60-70 cm, Schwanz 10-15 cm, Schulterhöhe 20-25 cm; Pelz reich, lang und struppig, oberseits vorwiegend graubräunlich, unterseits hellbraun; hat ein dunkelbraunes Schulterband, das sich bis zu den Vorderläufen hinzieht, ein dunkelgraues Gesicht mit großen schwarzen Augenringen, weißer Oberlippe, dicht behaarter Stirn und grauem Backenbart.

In seiner gestreckten und niederen Gestalt mit dem sehr kurzen Schwanz erinnert der Marderhund Ostasiens entfernt an den amerikanischen Waldhund, mit dem er viel, leicht auch verwandt ist. Sonst aber gleicht er eher einem Waschbären als einem Marder oder Fuchs. Er scheint auch keinen festen Bau zu bewohnen, sondern nur gern in verlassene Erdhöhlen einzuschliefen, um hier den Tag zu verschlafen.

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Leidenschaftlich liegt er dem Fischfang ob und zeigt dabei, dass er gut schwimmen und auch tauchen kann. Sonst ernährt er sich als ausgesprochener Allesfresser und gelegentlicher Aasfresser von Beeren und Früchten, Insekten und Vögeln. Von den Holzäpfeln und Eicheln soll er sich Vorräte in einem verlassenen Fuchsbau zusammentragen und hier gleich dem Dachs einen leichten und kurzen Winterschlaf halten. Schon diese Tatsache unterstreicht seine große Außenseiterstellung unter den Hundeartigen. Wie der Dachs ist auch er immer wieder einmal mitten im Winter zu spüren.