Die Feldgänse     Ansereae

Die Wildgänse sind merklich kleiner als die Schwäne und unterscheiden sich außerdem klar durch höhere Beine und kürzere Hälse. In der Nähe wird deutlich, dass ihr Schnabel kein flacher Seiher, sondern mehr ein Weideschnabel ist. Denn die lauftüchtigen Gänse sind viel weniger als die Schwäne, Enten und Säger an das Wasser gebunden. In den Nächten wandern sie vielmehr weit über die Wiesen, Äcker und Felder, um hier keimende Gräser, schoßendes Getreide, frischen Klee und zarte Kräuter sowie allerlei Sämereien, Wurzeln und auch Feldfrüchte zu verzehren. Natürlich halten sie sich als gute Schwimmer, die sich weithin durch ihren geringen Tiefgang und das auffällig hohe Heck von den Enten unterscheiden, auch an Wasserpflanzen. Vor allem in der Brutzeit bevorzugen sie die Nähe der Gewässer und führen diesen auch die frisch geschlüpften Jungen schon am zweiten Lebenstage zu. Die Junggänse schlabbern begeistert Wasserlinsen, lernen das Gründeln und schließlich auch ein wenig das Tauchen. Sie werden von den Alten in der Deckung des Röhrichts gehalten. Erst später dürfen sie die Eltern auf den Weidegang begleiten.
 
Graugans     Anser anser

Teilzieher; bewohnt in zwei Rassen Island, Schottland, die Küstensäume von Norwegen, Schweden und Finnland, brütet in Mitteleuropa nur noch in Nord- und Ostdeutschland sowie im Burgenland und an den Eisgruber Teichen, verbreitet sich über ganz Osteuropa, Mittel- und Nordasien bis nach Kamtschatka, überwintert teilweise im Brutgebiet sowie in Mittel- und Südeuropa bzw. im Schwarzmeergebiet oder in Nordwestindien.

Länge 76-89 cm. Gewicht: 3,5 - 4 kg
Gefieder oberseits bräunlichgrau, unterseits gelblichgrau; hat in Westeuropa einen orangefarbenen, in Osteuropa einen fleischfarbenen Schnabel.

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Bevorzugt weite Brüche und Moore in der Nähe von Wiesen und Äckern, nistet im Sumpf und Schilf jedoch an ausgesprochen trockenen Stellen, brütet gern in lockerer Geselligkeit. Als Besonderheit unserer Gegend: in Kopfweiden an den Eisgruber Teichen. Die Graugans ist die Wildgans schlechthin und die Stammform unserer in Vielehe lebenden Hausgänse. Früher war sie an allen stehenden Gewässern unserer Heimat zu Hause. Sie gibt sich außerordentlich vorsichtig und misstrauisch, hält eine große Fluchtdistanz ein und meidet als kluger Vogel tunlichst jegliche Berührung mit dem Menschen.