Rotfuchs     Vulpes vulpes

Bewohnt Europa, Nordafrika, weite Teile Asiens und Nordamerikas

Länge 80-90 cm, Schwanz 45-50 cm
Schulterhöhe 35 cm

Pelz reich, lang und dicht, oberseits vorwiegend fahlgraurot, rost- oder gelbrot, unterseits asch- bis weiß-grau, an den Lippen, den Wangen und der Kehle weiß; der starkbuschige Schwanz - die Lunte - ist rost- oder gelbrot, schwärzlich überlaufen und hat oft eine weiße Spitze; die Vorderläufe sind rot, die Ohren und die Pfoten schwarz.

 

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Nach der sehr hitzigen winterlichen Ranz, während der die sonst recht schweigsamen Füchse die Nächte mit ihrem Gekläff, Gekecker und Gekreisch erfüllen und die Rüden sich wild um die stark riechenden Petzen raufen, werden die Rotröcke von Tag zu Tag wieder heimlicher und unsichtbarer. Ende April oder Anfang Mai, nach einer Tragzeit von 60-63 Tagen, wirft die Füchsin. Die Kinderstube im tiefen Kessel polstert sie weich und warm mit ihrer Bauchwolle, die sie sich ausrupft, um das Gesäuge freizulegen. Die etwa maulwurfgroßen Jungfüchse, meist ihrer vier bis sechs, kommen blind und taub zur Welt. Sie tragen einen kurz-wolligen silbergrauen Pelz, durch den die blauschwarze Haut schimmert. Nach vierzehn Tagen öffnen sie die Augen. Nach vier Wochen sind sie muntere grauwollige Dinger mit weißen Schwanzspitzen und fahler Stirnbinde, die vor dem Bau spielen und tollen oder behaglich in der Sonne liegen. Oft steht Vater Reineke der Petze in dieser schweren Zeit bei und schleppt heran, was er erwischen kann: Mai-, Mist- und Rüsselkäfer, Regenwürmer, Schnecken und Frösche, Mäuse, Maulwürfe und Ratten, Eidechsen, Blindschleichen und Ringelnattern, Vögel sowie geraubte Hühner und gerissene Hasen. Hat er sich irgendwo an einem Aas den Bauch vollschlagen können, so bricht er den Überfluss vor den Jungen aus. Ebenso oft trägt aber die Petze die ganze Last der Aufzucht allein und magert in dieser Zeit entsetzlich ab. Sie ist es, die sich dann tollkühn in die Gehöfte wagt, Hühner, Enten und sogar Gänse reißt, Kätzchen raubt, Junghasen und Rehkitze überfällt. Im Sommer zieht die ganze Fuchsfamilie dann gern in die Getreidefelder. Und bald darauf unternehmen die Jungfüchse schon selbständige Streifzüge. Viel Lehrgeld müssen die jungen Raubjunker im Anfang zahlen. Unerbittlich geht die große Auslese vor sich. Nicht selten kommt nur einer von sechs in den Winter.