Bewohnt in 13 Unterarten ganz Europa und Asien.
Länge 80-90 cm Vollkommener noch als die Nerze sind die Otter dem Leben im Wasser angepasst. Ihr flacher und gestreckter Leib mit dem platten und rundlichen Kopf sowie dem langen und sich schnell verjüngenden Schwanz ist eine einzige fließende Linie, die fast an die torpedoförmige Gestalt der Robben erinnert. Mit dicht angelegten Vorderbeinen schießt dieser ungemein glattbepelzte Körper, angetrieben von den rudernden Hinterbeinen und den schlängelnden Bewegungen des Rumpfes und Schwanzes schlangengleich und fischschnell durch die Flut. Die Zehen sind durch Schwimmhäute verbunden, die Ohren mit Hilfe kleiner Klappen verschließbar. Der Pelz nimmt das Wasser nicht an. |
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Das scharfe Gebiss hakt sich tief in die glatten und schlüpfrigen Fische, die ihre Hauptbeute darstellen. Die Otter greifen regelmäßig vom Grunde der Gewässer her die Fische an, da diese nur schlecht unter sich zu schauen vermögen. Sie nutzen die Eigenheit der Fische, sich nach kurzer Flucht irgendwo am Ufer zu bergen. Ihre Jagdtaktik geht darum auch darauf hinaus, die Fische durch Schwanzschläge in die Buchten und Uferlöcher zu treiben, wo sie dann ihre sichere Beute werden. Die große Raublust der Marder verführt die Otter, viel mehr Fische zu jagen und zu töten, als sie zu fressen vermögen. Sie kosten dann nur vom Gehirn und den besten Rückenstücken und können vor allem in den begrenzten Fischteichen, zu denen sie mit untrüglichem Instinkt weit über Berg und Tal finden, recht beträchtlichen Schaden anrichten. Unser Fischotter ist an Bächen wie Flüssen, Teichen wie Seen zu Hause, liebt bebuschte und waldige Ufer, in denen er seine zahlreichen Bauten anlegt. Einen halben Meter unter dem Wasserspiegel ist die Einfahrt, dann steigt der Gang etwa zwei Meter schief aufwärts und endet in einem geräumigen, mit Gras reichlich gepolsterten Kessel. Ein Landschacht sorgt für frische Luft. Bei uns verlässt der Vielverfolgte diesen Unterschlupf nicht vor Einbruch der Dämmerung. Wo er sich sicher fühlt, jagt er auch unter Tag. Im Wasser zeigt er sich als ein Meister im Schwimmen und Tauchen, ist nicht weniger wendig und behend als ein Seehund. Kleine Fische verschluckt er schwimmend, größere trägt er ans Ufer, wo er an ganz bestimmten Stellen seine Mahlzeit hält. Neben Fischen jagt er auch Frösche und Molche, Krebse, Wasserratten und Wasservögel bis zur Größe einer Ente. Für frisches Gemüse, süßes Obst und leckere Vogeleier ist er wie alle Marder ebenfalls zu haben. An Land kriecht er fast schlangenhaft und überraschend schnell dahin. Im Winter schliddert er gern übers Eis und den harschen Schnee. Sichernd erhebt er sich hoch auf die Hinterbeine. Das Weibchen wirft seine 2-4 blinden Jungen meistens im Mai und Juni. Doch kann man junge Fischotter auch fast zu jeder anderen Jahreszeit in den Kesseln finden. Wahrscheinlich ist die Ranz nicht periodisch gebunden und begrenzt. Die Alte säugt ihre Kinder ein reichliches halbes Jahr lang, betreut sie zärtlich und führt sie gründlich in ihr Räuberhandwerk ein. Oft hört man das helle Kichern und wohlklingende Pfeifen der sich tollenden Jungotter weithin. Leidenschaftlich gern spielen sie Rutschbahn an den Uferböschungen. Im Zorn und Schreck kreischen alle laut auf. |