Zur Kopie des Originals „Urbary und Beschreibung Aller der Herrlichkeiten, Einkommen und Nutzbarkeiten, so wür Gundagger, des Heilligen Röm. Reichs Fürst von und zu Liechtenstein von Nicolspurg, in Schlösien zu Troppau und Jägerndorff, Teschen und grossen Glagau, Graf zu Rittberg, der Röm. Kaysl. Maystt. geheimber Rath und Camerer, in dem Dorff Bernhartsthall haben, so dieser Zeithen in Ruehigem gebrauch seind, wie solches alles der unterthannen anzaigen und aussagen nach durch uns Beschriben worden. 15.Febr. Anno 1644 BernhartsthallUnser aigenthumb Ain Schaffler Hof und Hofstadl auf der Haidt, darauf jährlich 2000 St. Schaff gehalten werden, seind derzeith einem Bestandt Schäfler in Bestand verlassen, gibt von jedem stückh des Jahres 45 kr. Bringt Pfenniggenuß an geldt 1500 fl. Von 10 Trag Schaaffen allweeg ein Trenckhlamb auf die Hofkuchl. Das Schenkh Haus alda, darauf wür gantz Jahr den schanckh haben. Praithen: Fürstl. Hofbraitten, die orthbraitten gegen ober Schilling helt Gwanten,
drey gegen Reinthall, helt die erste Gwanten, die andere Gwanten, die dritte helt
Gwanten,dann ein Braitten gegen den Hofstadl helt Gwanten. Hoffwißen: Ain Hofwisen auf den 24 Lehen, auf 80 Tagwerch, Tregt ohne gefahr 90 Fuhr
heu. Graimet würd in türren Jahren selten gemäth. Dise wisen ist die gemain
Bernhartsthall allein zumähen, auffang und einzuführen schuldig. Teücht: Der ober Bernhartsthaller Teücht Bedarff zur Besetzung 100 Schock Bruth. Der
unter Bernhartsthaller Teücht würd besetzt mit 200 Schock Bruth. Herrlichkeiten Landt- und Hochgericht über Bluet und Malefiz zurichten. Dorfobrigkeit und gericht über bürgerlich Händl, Straff und Wandl. Daß geiayt (Jagd) und Wiltpan auf alen Gründen. Vogt Holden alda 5 mit dem Dinnst der Kürchen daselbst gehörig, sonst aber mit aller unterthänigkeit uns unterworffn. Kürchtag am negsten Sontag nach Egidy. Die unterthannen Haben wür zu Steuern nach dem die Landtsbewilligungen seyen, geben jetziger Zeit Steüer fl: - kr: - pf: - schlagens unterschidlich auf die Häuser ann. Wür Haben auch die Callatur (Kollatur = Verleihungsrecht) über die Pfarre alda. Einkomen ann geldt. Gantz-Lehner 6 Dient ieder 1 fl. 2 kr. 6 fl. 12 kr. Halblehner 49 Dient ieder 31 kr. 25 fl.19 kr. Hauer-Hauß 34 Dienen ungleich ... 7 fl. 12 kr. 2 pf. Summa des Behausten Diensts von obbemelten Häusern gantz Jahr Bringt 38 fl. 43 kr. 2 pf. Ackher Zins von 548 gwanten Zinsackher, die sie Halb zu georgy, Halb zu Mich. erlegen 54 fl. 48 kr. Haben Zinswißen, die Erlaßwisen genanth, dauon sie zu michaely erlegen 30 fl. 42 kr. Völligen Jahres-Zins von der wisen Baumgartten 10 fl. - kr. Ist der gantzen gemain waidt, würd unterschidlich eingebracht. Haben auch absonderliche Haußwisn. Haben Hannfländer, obst- und Krauthgärtl dauon sie zu michael Zins geben 8 fl. 28 kr Richtgeldt zu georgy von 94 Hauß à 3 kr 4 fl. 42 kr Haben etliche Fischwasser, dauon Bringt der Dienst 4 fl. 40 kr Weingartt-Dienst zu michaely von 44 Viertl weingartten in Loßling 2 fl. 12 kr Schweingeldt, wann mann in die aichl Treibt von stuckh Traidt Einkomen Gehört uns der gantze Traidt-Zehent auf allen Hauß- und Zinsackhern, auch der kleine Feld-Zehent. Kuchleinkomen Klein-Zehent von Hünnern und Genßen 2 Theil. Zur oster-Ehrung.....................1 Kalb ayer .....................................5 Schock Andere Nutzungen Welcher unterthann aichl Klaubn will, ist Schuldig vorher der Herrschaft Alle und jede Robathen sind sie ohne gewisse ann-Zahl der Tag, so oft es die noth Erfordert neben allem andern gehorsamb zu Laisten Schuldig. Ebenso auch die 5 Vogt-Holden, Ingleichen auch die lnleüth. Loccal-Beschreibung Zu Dorff Dienen Halb Georgy, Halb Mich.
So weit der Abschnitt aus dem Urbar 1644. Aus der Lokalbeschreibung zu Dorf wurden nur je ein Ganzlehner, ein Halblehner und ein Hauer als Beispiel angeführt. Hans Mayer steht in der Aufzählung im Urbar an der Spitze, denn ihm gehörte das Haus Nr. 2, welches damals das erste Haus war, wenn man den Ort von Reinthal her betrat. Georg Klöß (wahrscheinlich Kloß) war der Besitzer des Hauses Nr. 7, und Matthias Järtschitz (oder Jartschitz) besaß das Haus Nr. 21. Er hatte 38 Gwanten Hausäcker, der Halblehner Mayer nur 19½ und der Hauer Kloß nur 2 Gwanten Wiese. Aus dem Urbar ist auch ersichtlich, in welchen Rieden die Felder, die zu einem Hause gehörten, lagen. Von den 19½ Gwanten des Halblehners Mayer z. B. lagen in der Flur Weingarteln 3½, in der Flur Störtzacker 4, in der Flur Neulisten 4, in der Flur Pochlehen (Bachlehen, heute: Mittern Lehen) 3, in der Flur Am Koblweg 4 und in der Flur Thallüsten 1 Gwandten. Außer diesen Hausäckern hatte er noch 4 Gwandten Zinsäcker in der Flur Obere Schillinge. Die Hauswiesen lagen je 1 Gwanten in folgenden Rieden: In langen Wiesen, In Stierwiesen, In Mayrwiesen (=Mahrwiesen). Weiter gehörten zu dem Haus 1 Viertel Weingarten in Loslingen, 1 Krautgarten bei der Wühr, 1 Gartl vorm obern Thor und 1 Gartl in Hanif-Länder vorm obern Thor.” |