Fundberichte 5S 29 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach 1950 hinter der kl. Feldkapelle auf Parz. Nr. 831 in Suchgräben Scherben untermischt mit Leichenbrand, Lengyel und ein Scherben Linearkeramik Funde im Museum Hohenau. Herbert Mitscha-Märheim S 52 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach 1950 hinter der kleinen Feldkapelle auf Parz. Nr. 831 Tongefäßbruchstücke vom Vollneolithikum, Bronzezeit und dem 9. Jh. n. Chr. Funde im Museum Hohenau. Herbert Mitscha-Märheim S 141 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach 1950 hinter der kleinen Feldkapelle auf Parz. Nr. 831 bei Suchgräben Tongefäßbruchstücke u. a. des 9. Jh. Funde im Museum Hohenau. Herbert Mitscha-Märheim S. 45 B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach. Mai 1948 in der bekannten Schottergrube Bestattung von Schulkindern gehoben: Bruchstücke einer Henkeltasse, 2 Noppenringe, Bronzering, böhmische Ösennadel, Aunjetitzer Kultur. Funde im Museum Hohenau. Lit.: H.Mitscha-Märheim, Zwei bronzezeitliche Grabfunde aus der March-Thayagegend, Unsere Heimat 21, 1950, S. 144 ff. Herbert Mitscha-Märheim S. 138 B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach. 1950 aus einer verfärbten Stelle in der Sandgrube, Parz. Nr. 1605/4, kleines Tongefäß für die Präh. Abt. d. Naturh. Mus. Übernommen. 9.-10. Jh. Karl Krenn (siehe unten Archeologia Austriaca 37/1965 p 80) Fundberichte 6S. 30 B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach an der Zaya (Otto Berger und Leopold Tihelka). Vor 1918 von Insp. Kennet zwischen Bernhardsthal und Theimwaldrand, also nördl. von Bernhardsthal, bei Bohrungen Depotfund von 30 Bronzebarren, außerdem einzelne Gefäße aus Gräbern? 1954 drei Bronzebarren im Gewicht von 1 : 2 : 3 nach Berhardsthal für geplantes Museum. Seit 1953 in Gemeindeschottergrube, Pächter Schlinger, Flur "Unfrieden", Parz. Nr. 902, am flachen S-Hang zum Hamelbach von Hockergräberfeld zerstört: Grab 1-15 und 17-21, Beigaben aufgesammelt. Grab 16: alt gestört, sehr kleine konische Schale. Grab 22: alt gestört, mit Resten von Erwachsenem mit 2 Kindern, Saltaleoni, 2(?) Ohrringe, Henkeltasse, kleiner Topf, kleines konisches Schälchen, konische Schüssel, Kinderlöffel aus Ton, Scherben von vermutlich 2 Gefäßen. Grab 23 zerstört. Grab 24: alt gestört, Skeletteile. Grab 25: rechtsseitiger Hocker ohne Beigaben. Grab 26: extremer rechtsseitiger Hocker mit Bronzearmreif aus 2 mm dünnem Draht, Dm 4 cm, Fingerring aus 3 mm breitem Bronzeband, Scherben eines Gefäßes, Bdm 15 cm. Fundstelle 1: zerstört. Fundstelle 2: von Knochenresten durchsetzte Humusschichte, Grab? Fundstelle 3: fundleere Humusfüllung einer Rinne, Graben? Br. 40-50 cm, 4,75 m lang verfolgt. Grab 27-30 zerstört. Grab 31: Kinderknochen, Töpfchen mit abgebrochenem Henkel, H. 6,8 cm, Bw. 9,6 cm, und Scherben. Grab 32: Scherben von 4 Gefäßen. Grab 33: abgestürzt, vermutlich Doppelgrab, Noppenarmband, Drahtring, 2 verzierte Gefäße, konisches Gefäß mit Bodenloch, H. 8,5 cm, kleine Tasse, kleine kugelförmige Schale mit 4 Randlappen, H. 5,6 cm, Mw. 8,3 cm. Grab 34: abgestürzt, konische Schale mit eingezogenem Rand, um den Rand Rille mit 3 Warzen, kleine Tasse. Funde für Mus. Bernhardsthal bei O. Berger. S. 35 R e i n t h a l, BH Mistelbach an der Zaya (Herbert Mitscha-Märheim). 1952 bei Entnahme von Bodenproben am O-Ausgang des Ortes zwischen Straße nach Bernhardsthal und dem Hamelbach auf Ackerbreite Parz. Nr. 763/1, Ried „Wiesäcker”, Bes. Liechtenstein, Kulturschichten angeschnitten: Scherben der frühen und mittleren Bronzezeit, spätkeltische und germanische Besiedlung des 1. und 2. Jh. Neben Knochenwerkzeugen, Feuersteinabsplissen, große Mengen z. T. sehr hart gebrannten Hüttenlehms. Scherben im Mus. Mistelbach. 1945 sollen im gleichen Acker in Panzergräben menschliche Skelette gefunden worden sein. S 75 und S 100 R e i n t h a l, BH Mistelbach an der Zaya. Über Reste spätkeltischer und germanischer Besiedlung des 1. und 2. Jh. vgl. Bronzezeit. (siehe oben) S 131 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach an der Zaya (Anton Schultes). 1952 in der neben dem Forsthaus an der Tiergartenbreite gelegenen liechtensteinschen Schottergrube, Parz. Nr. 1745, eine Anzahl von Körpergräbern zerstört, dann eines mit Topf von Arbeitern gehoben. Grab 2: Skelett mit Töpfchen, H. 8 cm, mit Einstichverzierung. Bei Bergungsgrabung Grab 3 und 4 in Holztruhen mit nur Schädel. Grab 5: männlich, in Rückenstrecklage, bei den Füßen Topf mit Stich- und Wellenmuster, zerdrückter Topf, H. 20 cm, auf Brust Griffangelmesser. Grab 6 ohne Beigaben. 1953 zwei Körpergräber mit Eisenbeigaben. Weitere 4 Gräber zerstört: Grab 9 angeblich in Hockerlage, Scherben mit Wellenband. Grab 10: Kind ohne Beigaben. Grab 11: Mann mit Topf, Eisenaxt, L. 15,5 cm, Messer, Sporen, Gürtelbeschlag, Lederreste. Grab 12 mit Eisenaxt, L. 14 cm. 9.-10. Jh. Funde im Mus. Hohenau. S. 153 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach an der Zaya (Herbert Mitscha-Märheim). 1954 bei Kanalbau in Quergasse bei Einmündung in Hauptstraße ein Dutzend Körpergräber NW(Kopf)-SO, ohne Beigaben, unmittelbar daneben Bildstock. Bestattungsplatz 17. Jh. Fundberichte 7 (1956 - 1960)S. 38 - Bronzezeit B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach an der Zaya (Otto Berger, Ernst Müller und Leopold Tihelka). 1956 an der Gemeindegrenze zu Reinthal beim Tiefpflügen auf Acker Jakob Tanzer, der an der Straße nach Reinthal linksseitig gelegen ist und gegen das Bett des Hamelbaches in südl. Richtung abfällt, in der Flur „Loslingen” auf Parz. 964/2 sieben dunkle Stellen mit Dm. etwa 2 m im unteren Drittel des Abhanges festgestellt. Um 1. Grube Verfärbung von Pfostenlöchern, Grubeninhalt: Scherben und Muschelschalen, in der obersten Schicht Bronzering, Dm. 1,4 cm, am Boden 2 Teile einer Feuersteinsäge, Teil eines Siebgefäßes, Scherben mit verzierter, geglätteter Oberfläche, Tierknochen. Grube 2: Dm. 4,20 m, Pfostenlöcher außerhalb, Scherben, 2 Spinnwirtel und Bruchstücke von weiteren Tierknochen, glatte und mit 2 Zacken versehene Knochenspitze, Knochenahle, Muscheln, bearbeiteter Feuerstein, Holzkohle. Frühe Bronzezeit. Funde bei Otto Berger für Mus. Bernhardsthal. Über Grube 4 vergl. Hallstattzeit. (Franz Wallisch). 1957 auf Gemeindegrund nordwestl. von Bernhardsthal knapp südl. der Straße nach Reinthal etwa 200 m westl. der Brücke über den Hamelbach zur Schottergewinnung auf größerer Fläche Humus abgedeckt. Eine der freigelegten Verfärbungen, 1 x 1,5 m groß, enthielt zahlreiche Scherben, Knochen und Muscheln. Fund bei Otto Berger für Mus. Bernhardsthal. S 42 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach (Herbert Mitscha-Märheim) 1958 beim Legen einer Erdgas- und Wasserleitung am N-Rand der Parz.1444 eine Reihe von Wohngruben angeschnitten. Aufgesammelte Funde stammen aus der frühen Bronzezeit (Aunjetitzkultur: Bruchstück einer Henkelschale mit tiefem und scharfem Bauchknick) und der Hallstattkultur (Widderkopf aus Ton von Mondidol und Scherben). Auf den nördl. anschließenden Parzellen im Vegetationswuchs weitere Wohngruben nachzuweisen. Fund in Schule Rabensburg und. Mus. Mistelbach. S 66 - Hallstattzeit B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Franz Wallisch). 1957 in der Flur "Loslingen" af Parz. 964/2 des Jakob Tanzer die 4. Grube (Überschneidung von 2 Gruben) freigelegt, 4 x 4,60 m, mit Scherben, Holzkohle, Hüttenlehm, Tierknochen, Muscheln, 2 Knochenahlen. Vgl. Bronzezeit. Funde bei Otto Berger für Mus. Bernhardsthal. 1957 am Ostrand von Bernhardsthal südl. Teiches bei Planierung des hügeligen Grundstückes von Joh. Darmovsal in dem nahe dem Weg gelegenen Teil Verfärbung 2,5 x 2,5 m, Darin zahlreiche Scherben, verbrannte Knochen und Bronzefragmente. S 70 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach (Ferdinand Schachtner) 1958 oder 1959 westl. der Straße Rabensburg - Bernhardsthal ungefähr 500 m vom Schloß Rabensburg entfernt bei Kopfstation der ÖMV auf einem Feld gefunden: Schulterbruchstück eines Kegelhalsgefäßes mit Wagendarstellung mit 2 Zugtieren und Wagenlenker in eingedrückten Punktreihen. Original bei Otto Berger, Lit: Felgenhauer, MAG 92, 1962, S. 93 ff. Über Streufunde aus Wohngruben vgl. Bronzezeit. Fundberichte 8 (1961 - 1965)S 8 - Jüngere Steinzeit B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Otto Berger). 1964 in Flur „Wehrlehen”, Besitzer Rudolf Grois, Steinbeil, L.18 cm. Fund beim Berichter Fundberichte 9 (1966 - 1970) B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Otto Berger). 1969 auf einem frisch gepflügten Feld in der Flur Kohlfahrt auf Parz. 1597 einige Klingenbruchstücke und Absplisse. Möglicherweise neolithisch. Auf der gleichen Parz., an der steil abfallenden Uferböschung der Thaya, Randscherbe eines bauchigen Gefäßes aus ockerfarbenem bis dunkelgrauem Ton. Oberfläche sowie Innenseite des Mundsaumes mit Stempelabdrücken in schachbrettartig angeordneten, rechteckigen Feldern verziert. Glockenbecherkultur. Alle Funde bei O.Berger, Nr. 63, 2275 Bernhardsthal. B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Horst Adler und Otto Berger). 1969 wurde von dem Acker Parz. 1894 knapp ö. der Bundesstraße nach Lundenburg vor dem Hamelbach für Straßenbauarbeiten Material entnommen. Dabei dürften Siedlungsgruben zerstört worden sein. Folgende Scherben konnten sichergestellt werden: Schulterstück einer handgearbeiteten Mäanderurne aus grauem, feingeschlämmtem, an den Außenseiten schwarzem Ton mit hochglanzpolierter Oberfläche. Zwischen je zwei umlaufenden Rillen ein Zickzackband aus drei mit einem Rädchen gezogenen Linien. Darunter fortlaufendes Hakenkreuzmuster aus mit vier Rädchen gezogenen Linien. Bruchstück einer scheibengedrehten Ringschüssel aus lichtgrauem, an den Außenseiten dunkelgrauem Ton, einfacher Rand, am Bauchknick umlaufender Wulst. Römischer Import. Kleine Scherbe aus dunkelgrauem Ton mit flächenfüllender Knubbenverzierung. Wandscherbe aus graubraunem Ton mit gekreuzten Strichfurchen. Kleine Wandscherbe aus grauem, an der Außenseite schwarzem Ton mit matter Oberfläche. Am Hals-Schulter-Umbruch zwei umlaufende Rillen, auf der Schulter kurze senkrechte Dellen. Die Scherben gehören in die Zeit vorn Ende des 1. Jhs. bis zur Wende vom 2. ins 3. Jh. Bei 0.Berger, Nr. 63, 2275 Bernhardsthal. B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Otto Berger). 1969 wurde bei Grundaushebungsarbeiten für den Neubau des Hauses Nr. 115 ein Erdstall angefahren, jedoch sofort wieder zugeschüttet. Es konnten einige fragmentierte Tongefäße geborgen werden, ein Gesimsstück eines Kachelofens sowie eine 43 x 51 cm große Tonplatte mit vier 17 cm hohen Füßchen. 1969 beim Grundaushub für das Haus Nr. 78 eine fragmentierte Ofenkachel aus hellbraunem Ton. 15./16. Jh. 1969 planierte die Österr. Mineralölverwaltung eine 100 x 50 m große Fläche auf Parz. 1434 unmittelbar ö. der Bundesstraße 49 zur Vorbereitung einer Tiefbohrung ein. Dabei wurden zahlreiche Wohngruben sowie Körperbestattungen zerstört. Es konnten bloß noch graphithältige Tonscherben des 16. Jhs. geborgen werden. Alle Funde bei O. Berger, Nr. 63, 2275 Bernhardsthal. B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Otto Berger). 1969 wurde in der Flur Unterbauern-Wiesen auf Parz. 1669 an der Thaya, etwa 3 km im ONO des Ortes, eine Fischerhütte aufgestellt. Bei dieser Gelegenheit wurden in 60 cm Tiefe ein größeres Eisenfragment, L. 17,5 cm, gr. Br. 4,7 cm, sowie ein Eisenstück in Form eines geschmiedeten Nagelkopfes gefunden, Bei dem größeren Eisenstück dürfte es sich vielleicht um ein Schwertfragment handeln. Bei O. Berger, Nr. 63, 2275 Bernhardsthal. 1969 wurde in der Flur Unterbauern-Wiesen auf Parz. 1668, etwa 3,3 km im 0 des Ortes, bei niedrigem Wasserstand auf einer Sandbank in der Thaya ein Knochenpfriem mit gelochtem Ende gefunden. Bei Ing. K. Riedl, 2275 Bernhardsthal. B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Otto Berger). 1970 wurden bei der Begradigung der Landesstraße Nr. 21 Bernhardsthal-Reinthal zwischen der Johannesstatue und dem Preßhaus Ellinger zwei trapezförmige Siedlungsgruben sowie mehrere Körpergräber zerstört. Erstere sind auf Grund des Scherbenmaterials in die frühe Bronzezeit zu datieren, für letztere ist dies nur wahrscheinlich, da bereits vor einigen Jahrzehnten in unmittelbarer Nähe Aunjetitzgräber gefunden wurden. Funde im Mus. Bernhardsthal. B e r n h a r d s t h a l, BH Mistelbach (Otto Berger). Auf dem von der Österr. Mineralölverwaltung 1969 einplanierten Gelände auf Parz. 1434 (siehe O. Berger, FÖ 9, 1966/70, 222; dort die Parz. Nr. falsch) wurden 1970 bei neuerlichen Bauarbeiten mindestens 10 Siedlungsgruben sowie 2 Feuerstellen zerstört. Die geborgenen Keramikbruchstücke sind germanisch und gehören dem 1.-2. Jh. n. Chr. an. Im Mus. Bernhardsthal. FÖ 9S. 149ff R a b e n s b u r g. BH Mistelbach (Horst Adler und Johann Offenberger). Auf einer sanften Kuppe n. des Liechtensteinschen Forsthauses, die nach W und N von einem sumpfigen Bach, nach O durch den Abbruch zu den Thayaauen begrenzt wird, bestand nach 1945 auf Parz. 1745/2 eine Schottergrube, in der bereits mehrere slawische Gräber geborgen wurden (siehe FÖ 6, 1967, 131). Diese Schottergrube wurde später aufgelassen und eingeebnet. 1967 wurde nach S auf Parz. 1745/1 an die alte Grube anschließend eine neue Schottergrube eröffnet, in der 1968 weitere 3 Gräber (Grab 1-3) fast zur Gänze zerstört wurden. Die Lage des Grabes 1 konnte nicht mehr festgestellt werden. Die im weiteren Verlauf geborgenen Gräber 14-16 konzentrierten sich im NW der Schottergrube, sodaß anzunehmen ist, daß sich das Gräberfeld in dem nach W an die Schottergrube anschließenden Acker fortsetzt. Es handelt sich ausschließlich um Körperbestattungen in gestreckter Rückenlage, Orientierung W-O. Die Skelette sind sehr schlecht erhalten. Grab 1: bloß noch einige Eisenmesserfragmente erhalten. Grab 2: war beinahe vollkommen abgestürzt. Ein unter dem Schotterabbruch gefundenes Tongefäß mit Wellenbandverzierung dürfte zu diesem Grab gehören. Es konnten noch Reste eines einfachen Holzbrettersarges sowie 4 kleine Pfostenlöcher außerhalb der Grube festgestellt werden. Grab 3: war ebenfalls bereits zur Hälfte abgestürzt. Im Schotter des Abbruches ein bronzenes Ohrgehänge, das wahrscheinlich zu diesem Grab gehört. Grab 4: in 95 cm Tiefe fast vollkommen vergangenes Kinderskelett. An der 0-Seite der Grabgrube Reste eines aufgestellten Holzbrettes, am linken Fußende Tongefäß mit Wellenbandverzierung. Grab 5: in 105 cm Tiefe fast vollkommen vergangenes Kinderskelett. Beim Schädel 3 Glasperlen, in der Beckengegend Eisenmesser, an der Stelle der linken Unterschenkelknochen Tongefäß. Grab 6: in 115 cm Tiefe fast vollkommen vergangenes Kinderskelett in einem einfachen Holzbrettersarg. An den Fußenden ein schrägstehendes, kleines verziertes Tongefäß und ein großer liegender Tontopf. Grab 7: in etwa 135 cm Tiefe schlecht erhaltenes Skelett eines Erwachsenen in einem einfachen Holzbrettersarg. Links des Schädels Lanzenspitze aus Eisen, links des Beckens Eisenmesser. Grab 8: in etwa 140 cm Tiefe schlecht erhaltenes Skelett eines Erwachsenen in einem einfachen Holzbrettersarg. An einem Finger der rechten Hand Bronzering, etwas oberhalb des Beckens an der linken 'Körperseite Eisenmesser in I-Iolzscheide, neben den rechten Unterschenkelknochen, ursprünglich auf dem Sargdeckel stehend, ein kleines Tongefäß. Im W außerhalb der Grabgrube kleines Pfostenloch. Grab 9: in etwa 130 cm Tiefe fast vollkommen vergangenes Kinderskelett in einem einfachen Holzbrettersarg. In der Mitte der Grabgrube verbranntes Knochenklein einer Speisebeigabe auf einer ovalen, vermoderten Holzschichte, entweder Rest des Sargdeckels, eventuell auch Holzbrett oder -schüssel. An den Fußenden 2 Tongefäße mit Wellenbandverzierung. Grab 10: in etwa 115 cm Tiefe fast vollkommen vergangenes Kinderskelett, umgeben von grauer, etwas fettiger Erde; möglicherweise war der Leichnam mit organischem Material wie Heu oder Stroh umgeben. Knapp unter dem Skelett 4 kleine Pfostenlöcher. In der Halsgegend 2 Glasperlen mit Eisenstiften, in der Beckengegend Eisenmesser. Grab 11: in etwa 150 cm Tiefe schlecht erhaltenes Skelett eines Erwachsenen in einem einfachen Holzbrettersarg; der Schädel fehlte. In der Halsgegend Ohrgehänge aus Bronze, neben dem linken Fuß außerhalb des Sarges ein nur bis zum Bauchknick erhaltenes Tongefäß, das bereits bei der Bestattung mit dem Boden nach oben deponiert wurde. Grab 12: in etwa 130 cm Tiefe fast vollkommen vergangenes Kinderskelett in einem einfachen Holzbrettersarg. In der Beckengegend Eisenmesser, in der NO-Ecke der Grabgrube außerhalb des Sarges ein bereits zerschlagen in den Boden gekommenes Tongefäß. Grab 13: in etwa 150 cm Tiefe schlecht erhaltenes Skelett eines Erwachsenen in einem einfachen Holzbrettersarg. Links des Beckens Eisenmesser in Holzscheide, über den Knien Streitaxt aus Eisen mit noch erkennbarem Holzstiel gegen das Becken gerichtet, um und vor der Schneide fettige Verfärbung, wahrscheinlich von einer Lederscheide. Grab 14: in 130-140 cm Tiefe Doppelbestattung von 2 Kindern, Skelette fast vollkommen vergangen. 30 cm über dem Sargdeckel der s. Bestattung Scherben eines durch Abbauarbeiten bereits zerdrückten Tongefäßes. Die an der Oberfläche einheitliche Grabgrube schied sich beim Tiefergehen in 2, wenn auch nicht immer deutlich zu trennende Grabgruben. Die 2., etwas tiefere Grube dürfte etwas später als die 1. angelegt worden sein. Beide Bestattungen in einfachen Holzbrettersärgen. Beim 1.Skelett beiderseits des Schädels je ein bronzenes Ohrgehänge, in der Halsgegend Glasperlenkette mit einem Bronzeanhänger, in der Beckengegend Eisenmesser in einer Holzscheide. Das s. Skelett war vollkommen vergangen. Im Schädelbereich 2 bronzene Ohrringe und eine Glasperle. Grab 15: in 110 cm Tiefe vollkommen vergangenes Kinderskelett innerhalb schwacher Holzverfärbungen. In der Schädelgegend Rest eines bronzenen Ohrringes. Grab 16: in 100 cm Tiefe ein durch einen rezenten Graben bereits z. T. zerstörtes Grab eines Erwachsenen in einem einfachen Holzbrettersarg. An der S-Seite der Grabgrube außerhalb des Sarges ein durch Erdarbeiten bereits zerstörtes Tongefäß auf verkohltem Holz, wahrscheinlich auf einer Unterlage aus Ästen oder einem Holzflechtwerk. Slawisch, 9. Jh. Funde zur Restaurierung im BDA. FÖ 9 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach (Robert Zelesnik). Etwa 2 km im N der Ortschaft steht ein Jägerhaus und knapp n. davon der bekannte Turmhügel von Rabensburg mit der Kote 171 (siehe H. P. Schadn, MAG 81, 1953, 121 f.). Zwischen diesem und einem in den Mühlgraben mündenden Gerinne konnten 1970 zahlreiche Tonscherben aufgelesen werden, die z. T. uncharakteristisch sind, z. T. aber eine Siedlung der Laténe- und Germanenzeit an dieser Stelle nahelegen. Funde im Mus. Hohenau. FÖ 9, R a b e n s b u r g, BH Mistelbach (Adalbert Boesau und Gertrud Moßler). 1970 wurden im Garten des Hauses Hauptstraße 19, auf den Parz. 191/1 und 191/3 mehrere germanische Keramikbruchstücke des 2.-4. Jhs. n. Chr. gefunden. Einige der Scherben sind mit Fingernageleindrücken bzw. mit Schwungbogenköpfen verziert. Bei A. Boesau, Hauptstraße 19, 2274 Rabensburg. Über germanische Scherben siehe Laténezeit. FÖ 9, S. 309 R a b e n s b u r g, BH Mistelbach (Johannes-Wolfgang Neugebauer). 1970 wurde in der Schottergrube auf Parz. 1745/1 auf einer sanften Kuppe n. des Liechtensteinschen Forsthauses ein Körpergrab zerstört, das zu dem bereits bekannten slawisehen Gräberfeld des 9. Jhs. gehört (siehe A. Schultes, FÖ 6, 1951/55, 131 und H. Adler u. J. Offenberger, FÖ 9, 1966/70, 149 ff.). Von diesem Grab 17 war bloß noch ein kleiner Rest der 100 cm tiefen und 80 cm breiten Grube sowie verstreute FÖ 15/1976S. 300 f R a b e n s b u r g, Gem. Rabensburg, BH Mistelbach (Bl. 26, W 106 mm, N 181 mm). Etwa 2 km nördlich von Rabensburg bestand noch 1945 auf Parz. 1745/2 eine Schottergrube, in der 1952 und 1953 insgesamt zwölf slawische Körperbestattungen aus dem 9. Jh. zerstört und z. T. geborgen wurden. Das Fundmaterial dieser Gräber befindet sich im Museum Hohenau (siehe dazu A. Schultes, FÖ 6, 1951/55, 131). Diese Schottergrube wurde später aufgelassen und eingeebnet. 1967 wurde nach S auf Parz. 1745/1 an die alte Grube anschließend eine neue Schottergrube eröffnet, in der 1968 insgesamt 16 Gräber gerettet werden konnten (siehe dazu H. Adler und J. Offenberger, FÖ 9, 1966/70, 149ff.). Im Jahre 1970 wurde ein weiteres Körpergrab angeschnitten (siehe dazu J.-W. Neugebauer, FÖ 9, 1966/70, 309).
Erst jetzt wurde bekannt, dass 1969 in der Westwand der Schottergrube das Westende einer W-O-orientierten Körperbestattung zutage gekommen ist. Es konnten damals von Dipl. Ing. Karl Haußner aus Rabensburg ein kleiner handgearbeiteter Topf aus dunklem graubraunem Ton mit Wellenbandverzierung (Abb. 269) sowie zwei kleine Ohrringe aus Bronze (Abb. 270 und 271) geborgen werden. Die Schottergrube ist heute zugeschüttet und eingeebnet. Das Fundmaterial ab 1968 ist im Heimatmuseum Bernhardsthal deponiert. Archeologia Austriaca 37/1965 p 802. Bernhardsthal Verbleib: P.A. Nh. M. Fundort und Fundgeschichte: Am 4. August 1950 wurde in der Gemeindesandgrube, Parz.Nr. 1606/4 ein Körpergrab angeschnitten. Nach Angabe des Gendarmeriepostens Bernhardsthal waren vom Skelett nur mehr die unteren Extremitäten vorhanden, bei ihnen fand sich auch ein kleines Gefäß, das dem Nh. Museum übergeben wurde. Kleiner schlanker Topf, rötlichbrauner mit Kalksteinchen und Glimmer gemagerter Ton, leicht konkave Standfläche, Wandteil konisch aufsteigend, gerundete Schulter, kaum ausgeprägter Halsteil; Mundsaum schräg ausladend, und schräg nach unten abgeschnitten. Innen Spuren der Wulsttechnik, am Mundsaum Spuren von Formholzverwendung, Verzierung: Unterhalb des Mundsaums, in der Halskehle deltoidförmige Einstiche, auf der Schulter umlaufendes tief eingegrabenes Band, darunter eine Reihe von dreizeiligen eng gestellten Kammeinstichen, darunter drei weitere Reihen von Kammeinstichen, jeweils durch ein umlaufendes Band gegen das nächste abgegrenzt. Darunter steiles mehr oder weniger eng gestelltes Wellenband tief eingegraben. H: 10 cm, Msdm: 8,7 cm, Bdm: 9,5 cm, Stfldm 5,6 cm Inv.Nr 73871 |