Hlawati Franz

* 1.10.1868 in Bernhardsthal auf Nr.18, † am 26.7.1940

Priesterweihe am 23.7.1893 in Wien

1895 Studienpräfekt am Knabenseminar
1901 Dr.Phil.
1896 Kooperator in Wien I, St. Augustin
1903 Mai, Prof. für Math. und Physik am Theresianum
1912 Hofkaplan und Pfarrvikar an der k.u.k. Hofburg
1920 Rektor der Hofburgkapelle
1921 Domkapitular von St. Stefan
1922 Provikar der Apostolischen Administration Burgenland
1934-1938 Landtag NÖ, Mitglied des Diözesan- und Landesschulrats für NÖ
8.7.1938 Vizedechant des Metropolitankapitels
1938 Domkantor, Prosynodalrichter, Rel. Inspektor für Mittelschulen

† 26.7.1940, begraben am Schwesternfriedhof der barmh. Schwestern in Laab im Walde

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Literatur:

über Ihn: Diözesanblatt 1940, S. 78

Musikalische Werke 1905
Lustspiele:
    Über die Schnur, 1909
    Die Freikarte Neugierde, 1911

Dissertation:

Eine experimentelle Prüfung der Clausius-Mossotschen Formel
Akad. D. Wiss. CX, Abt II, Mai 1901

Sonstiges:

Mutter M. Cyrilla von Sion. Eine Skizze ihres Lebens
Wien, Kongregation U. L. Frau von Sion, 1936, 72 Seiten, 8° (Buchformat Oktav)
Nationalbibl. 330 - 651 108-A

Die Barmherzigen Schwestern von Wien Gumpendorf 1832 -1932 (mit Abb.)
Selbstverlag der Kongregation der Barmh. Schwestern v. hl. Vincenc v. Paul, 1932, XVI. 575 Seiten, 8°
Nationalbibl. 1,377 464 - C

Zitat von S. 265, zur Verfügung gestellt von Sr. Josefa Michelitsch, Provinzökonomin,
Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Wien-Gumpendorf:

„Kardinal Dr. Piffl hat 1919 den damaligen Hofburgpfarrvikar Dr. Franz Hlawati zum Nachfolger des Prälaten Seywald ernannt (
Anm.: Prälat Seywald war der Superior unserer Gemeinschaft, der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Wien-Gumpendorf). Am 1. Juni 1919 trat der neue Superior sein Amt an.”

 

Bernhardsthal, Beitrag zur Geschichte eines nö. Grenzorts, 1938

 

Selbst verfasster Lebenslauf aus dem Diözesanarchiv

Dr. Hlawati Franz, geboren am 1.Oktober 1868 zu Bernhardsthal in Nieder-Österr., absolvierte seine Gymnasialstudien in Straßnitz in Mähren (1881-1883) und als Zögling das f. Knabenseminar in Oberhollabrunn (1883-1889), wo er auch mit Auszeichnung maturierte.

Nach 4-jährigem Theologiestudium im Wiener Alumnate wurde er am 23.7.1893 von Hochw. Herrn Weihbischof und Gen. Vikar Dr. E. Angerer zum Priester geweiht und erhielt seine erste Anstellung in der Seelsorge als Kooperator in Poisdorf. Nach dem Tode seines kränklichen Pfarrers wurde ihm die Provisur der Pfarre und anschließend daran für kurze Zeit die Excurrendo-Provisur der Pfarre Poisbrunn übertragen.

Am 25.9.1895 als Studienpräfekt in das f. e. Knabenseminar in Oberhollabrunn berufen, erhielt bald den Auftrag seiner Eminenz des Kardinals Dr. A. I. Gruscha, sich auf das Mittelschullehramt vorzubereiten. Zur Erleichterung dieser Aufgabe wurde er (1896) als Kooperator an die Pfarre St. Augustin in Wien I versetzt und widmete sich neben der Seelsorge und seinen Schulstunden an der Knaben-Volksschule I. Johannesgasse 4a dem Studium der Mathem., Physik, Chemie, Philosophie u. Pädagogik (1896-1900), wurde 1901 zum Dr. phil. promoviert und legte im Sommerseminar 1902 die Lehrbefähigungsprüfung f. Mathem. und Physik als Hauptfächer und drei Jahre später die Lehrbefähigungsprüfung für Philosophie als Hauptfach ab.

Nach kurzer Supplentur am Gymnasium der k. k. Theresian. Akademie in Wien erhielt er daselbst (1903) die Anstellung als Gymnasiallehrer.

Im Jahre 1908 übernahm er die Direktion des Mädchenlyzeums bei Unseren lieben Frau von Sion, wurde aber 1 Jahr später der Direktion des Theresian. Gymnasiums zur außerordentlichen Dienstleistung zugewiesen.

Von 1910-1920 führte er die Direktion des Wiedner Mädchenlyzeums und Reform-Realgymnasiums in Wien.

Als Professor des Theresianums war er Mitglied der Prüfungskommission für die Studien des Erzherz. Albrecht (1908-1916); bei der Auflösung dieser Kommission wurde ihm die „Allerhöchste Anerkennung” ausgesprochen.

Am 28.3.1912 wurde er zum Hofkaplan und Hofburgpfarrvikar ernannt und war 1913 - 1919 Religions-Inspektor in Wien X.

1915 ernannte ihn seine Heil. Papst Benedikt XV. zum Geheimen Kämmerer; 1917 wurde er Prosynodalrichter, 1918 Mitglied des Diözesan-Schulrates und des Beirates für die inn. Leitung der Seminarien. Am 27.5.1918 erhielt er das Ritterkreuz des Franz Jos. Ordens.

Nach der durchgreifenden politischen Veränderung des Jahres 1918 verwaltete er noch kurze Zeit die Hofburgpfarre und wurde nach Auflösung derselben zum Rektor der Burgkapelle ernannt (1.1.1920). Mit der Auflösung der Verwaltung des Hofärars wurde mit 31.10.1921 seine Pensionierung verfügt und ihm der Titel eines Regierungsrates verliehen.

1919 hatte ihm seine Eminenz zum Superior der Barmherzigen Schwestern in Wien-Gumpendorf, 1920 zum Superior der Kongr. V. U. L. Fr. v. Sion, Wien VII, ernannt. 1919 - 1921 war er Vertreter des kath. Rel.-Unterrichts im Wiener Bezirksschulrat.

Nach dem Tode des Hochw. Präl. Ant. Schöpflenthner verlieh ihm seine Eminenz das erledigte Kanonikat Rudolph.-Stiftung, auf welches er am 30.Okt. 1921 durch den Hochw. Herrn Weihbischof und Gen. Vikar Dr. Jos. Pfluger installiert wurde.

Im April 1922 wurde er Mitglied des N.Ö. Landesschulrates, 1923 Mitglied der Disziplinarkommission des N.Ö. Landesschulrates.

Als seine Eminenz am 24.9.1922 die neu errichtete Apostolische Administration des Burgenlandes übernahm, bestellte er ihn zu seinem Provikar.

1928 Protonotar.

1938 (nach dem Ableben des Präl. Sedlacek) zum Domkantor ernannt und am 19. Novemb. von Seiner Eminenz Kardinal Innitzer installiert.

Titel

Apostolischer Protonotar ad inst. Part; päpstlicher Geheimkämmerer; wirkl. e. b. Konsistorialrat
Inhaber des Ritterkreuzes des Kaiser Franz Josefs Ordens und des großen silbernen Ehrenzeichens der Republik Österreich

Nekrologium

Handschriftliche Notiz aus dem Totenbuch, 26.7.1940, zur Verfügung gestellt von Sr. Josefa Michelitsch, Provinzökonomin,
Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Wien-Gumpendorf:

„Hochwürdigster Herr Prälat Dr. Franz Hlawati, geboren am 1. Oktober 1868 in Bernhardsthal. Am 26. Juli 1940 um ¼ 11 Uhr nachts führte ihn Gott in die ewige Heimat. 48 Jahre seines Lebens waren dem Priestertum geweiht, 21 Jahre davon der Leitung unserer Kongregation. Ein zielbewusstes Wirken, das allen Schwierigkeiten und großen Fragen in einer Zeit der Bedrängnis gewachsen war, aber auch ein gottbegnadetes Wirken, das ganz die väterliche Liebe, Güte und Hingebung verkörperte, das Wirken einer vom Christusgeist getragenen Persönlichkeit, die stark genug war, dem Institut sein eigenes Gepräge zu geben. Möge dieser Geist immer bei uns bleiben, da es ja der Geist unseres Heil. Stifters ist.

Prälat Dr. Hlawati starb durch göttliche Fügung im Mutterhaus und umgeben von seinen Schwestern, denen er im Leben seine ganze väterliche Liebe schenkte. Inmitten seiner geistlichen Töchter harrt sein Leib der ewigen Auferstehung.”

Prälat Hlawati ist auf unserem Schwesternfriedhof in Laab im Walde begraben, ebenso sein Bruder, Dr. Josef Hlawati.