Spuren
der Liechtensteiner

 

Die Marktgemeinde Bernhardsthal

Kirche und Patronat
Friedhofskreuz
Die Teiche
Herrschaftliche Schenke
Jägerhaus
Schloss
Meierhof
Hegerhaus

Ebenfeld - verschollene Ortschaft

Ort Katzeldorf

Kirche
Kirchenpark
Hamethof

Hamet - Heumad - verschollene Ortschaft

Ort Reintal

Meierhof

 

Die Marktgemeinde Bernhardsthal

Im Zusammenhang mit der Familie Liechtenstein.

1470 kaufte Heinrich VII. v. Liechtenstein von Wolfgang Roggendorf das Schloss zu Bernhardsthal mit dem Markt daselbst, mit dem öden Dorf zu Ebenfeld, mit Teichen, Zehnten, dem Kirchenlehen, dem Gericht, der Wildbahn u.s.w.

1495 erhielt Christoph III. v. Liechtenstein die Belehnung mit Wilfersdorf und Bernhardsthal.

1570 wurden verschiedene Familienangelegenheiten und Streitigkeiten beglichen. Georg Erasmus v. Liechtenstein erhielt im „Theilvertrag” die Herrschaft Ravensburg mit Landshut, Bernhardsthal, Reinthal und die zway Öden Dörfer, Ebmfeldt genannt. Er war zu dieser Zeit kaiserlicher Rittmeister und stand damals auf Wartgeld.

Aus dem Liechtensteinischen Teilungsvertrag, der am 10. August 1570 in Feldsberg geschrieben wurde.

Bernhartstall.

Item taill ich zu disem taill den Marckt Bernhatstall sambt allen seinen Herrlichaiten, Einkommen vnnd Nutzbarkaiten; Wie bisheero vnnser Herr vatter seliger vnnd wir desselben in Ruewigem Innhaben Nutz vnnd gebrauch sein, wie volgt.
Erstlich den Stadl Aldort. Darein wir bißanheero vnnser Anpaw vnnd Zehet, derselben ortten vmb zusamben gefuert.
Item die Neun praitten aldort, deren jede vngefer Neun gwanten hat. Thun Ainundachczig Gwannten.
Item das Lanndtgericht zw Veldt vnnd zu Dorff daselbs, sambt dem Richt oder Hennchhergellt.
Item die Dorfoberkait sambt allen straff vnnd wanndln.
Item das Pfarrlehen daselbs sambt dem Filial Reintall.
Item die Pfenning Güllt daselbs Vnnd erstlich die Behaust.
Von Sechs gantzen Lehen Sechs gulden diensts
Von Sibenvndvierczig halben Lehen, dreyundzwainczig gulden fünfundvierczig khreuzer.
Von Achtundzwainczig Hofstetten, Fünff gulden Funffczig khreuczer diensts.
Item die fünf Vogtholden daselbs, so vnns Steurn vnnd Robathen. Summa funfunddreißig gulden funfunddreißig Khreuczer...”

1590 laut Bereitungsbuch besitzen ausschließlich die Liechtensteiner in Bernhardsthal die Grundherrschaft und die Dorfobrigkeit.

1591 Testament des Georg Erasmus v.Liechtenstein. Sein Bruder Johann Septimius v. Liechtenstein erhält u.a. den Markt Bernhardsthal mit allen seinen Herrlichkeiten, Gericht, Nutzungen, Zehnten u.s.w.

1751 (Maria Theresianische Fassion) In der Dominikalfassion über die Herrschaft Rabensburg angeführt: Wirtshausbestand zu Rabensburg, Hohenau, Ringelsdorf, Waltersdorf und Bernhardsthal. Weiters Waldungen 400 Joch á 20 Gulden in Hausbrunn á 5 vH. = 8000 fl. und Bernhardsthal á 5 vH. 1588 fl.

1795 laut Topographischen Landschematismus ist Bernhardsthal im Besitz der Liechtensteiner. Diese haben die Ortsobrigkeit und die alleinige Grundherrschaft und die Herrschaft Rabensburg übte das Landgericht aus.

1822 nach dem Topographischen Landschematismus besitzen die Liechtenstein die Ortsobrigkeit und die ausschließliche Grundobrigkeit, die Herrschaft Rabensburg besaß das Landgericht

 

Kirche und Patronat in Bernhardsthal

kir1999.jpg (29608 Byte)

 

Kirche (hl. Ägyd - Hsch. Rabensburg). 1470 ging die Pfarre mit der Herrschaft von den Roggendorfern über an die Liechtensteiner, seitdem mit der Herrschaft Rabensburg verbunden.

1530 - 30. Juni: gibt Pfarrer Johannes Prumbeß von Bernhardsthal als sein Einkommen u.a. an den Treidtzehent zu Bernhardsthal und Reintal zu einem Drittel, zwei Drittel den Liechtensteiner, Weizen 1½ Mut, Korn ½ Mut und 2 Mut Hafer; Weinzehent zu Bernhardsthal in gemeinen Jahr 2 Eimer; davon musste er mit einem alten Priester leben der 6 Jahre keine Messe gelesen hat; gibt ihm Essen und Trinken um Gotteswillen.

Für Kirche und Pfarrhof war bis 31.12.1968 der Fürst von Liechtenstein als Patronatsherr zuständig.

Gebühr an alljährlich auf Grund bestehender Verpflichtungen zur Erfolgung gelangenden Fundationen:

Gut Feldsberg, österr. Teil.

Pfarre Bernhardsthal: 27,67 hl = 2103 kg Weizen, 27,67 hl = 1882 kg Korn, 1,70 hl = 122 kg Linsen, 0, 18 hl = 3 9 kg Graupen, 679 Lt. Jungwein.

Gut Rabensburg:

Pfarre Bernhardsthal: 27,67 hl = 2102 kg Weizen, 27,67 hl = 1881 kg Korn, 10 19 Lt. Jungwein, 88,50 Rm hartes Scheitholz, 55 kg Erbsen, 55 kg Linsen, 52 kg Graupen.

Nach 1910 war ein Neubau, nach Wahl des Fürsten im Basilikastil geplant. Der Entwurf stammte vom fürstl. Hofarchitekten Prof. Karl Weinbrenner (Kirchen Katzelsdorf und Unter-Themenau [Poštorná]).
Der 1.Weltkrieg machte die Hoffnungen Pfarrer Bocks und des Kirchenbauvereins zunichte.

 

Das Friedhofskreuz in Bernhardsthal

Als im 12. Jahrhundert die heutige Bernhardsthaler Kirche erbaut wurde, entstand um diese der Friedhof.
Nach 1784 - die Friedhöfe mussten außerhalb der Orte angelegt werden - wurde südlich des Jägerhausberges, beim heutigen Standortes des Kriegerdenkmals, der nachfolgende Friedhof errichtet.

Da auch dieser Friedhof nach und nach zu klein wurde, erwarb die Gemeinde 1906 einen Grund in den Mitterlehen (117 m lang und 43 m breit), umgab ihn mit einer Mauer, stellte in der Mitte das von Fürst Johann II. von Liechtenstein gewidmete 6 m hohe Kreuz aus Sandstein auf und erbaute in der Südwestecke eine Leichenkammer.

Die Einweihung erfolgte am 12. Juni 1907 durch Dechant Kopsch aus Loosdorf.

 

Die Teiche in Bernhardsthal

 

1458 Die erste Nachricht über die Teiche. Wolfgang von Roggendorf kaufte seinen Brüdern ihren Anteil am Besitz in Bernhardsthal ab.

1470 Wolfgang von Roggendorf, verkaufte am 5. November 1470 Bernhardsthal an Heinrich von Liechtenstein.

...mein geslos zu Pernharttstal mit aller seiner zugehörung, mitsambt dem markcht daselbs und das öd dorff zu Ebenfeld, drey teycht mit allen teychtsteten daselbs, zway drittail zehennt zu Pernhartstal und zway drittail zehent zu Ebennfeld,...

1839 Trockenlegung und Ausgrabung des Teichs für den Bahndamm, wofür der fürstliche Herrschaftbesitze eine Vergütung von 8.000 fl. C.M. angesprochen haben soll.

1950/52 Verunreinigungen durch Öleinleitungen vom Mühlberg. Durch das schwimmende Öl „brannte” der Teich einige Male. Die Fische wurden durch das Öl ungenießbar.

1972 Trockenlegung des Liechtenstein'schen Fischteichs im Herbst 1972. Auch in seinem bisherigen Bestand war der Teich immer wieder trockengelegt und als Acker verwendet worden.

1984 Grundtausch und Kauf durch die Gemeinde Bernhardsthal.

1992 Am 17.9. 1992 begann die Flutung des Teiches.

1999 Übergang des Fischrechts von der Stiftung Liechtenstein auf die Gemeinde.

 

Die herrschaftliche Schenke in Bernhardsthal

 

Schon 1570 stand den Liechtensteinern das Recht des Panweinschanks und des „Pier furlegens” zu.

Aus dem Liechtensteinischen Teilungsvertrag vom 10. August 1570

Bernhartstall.

Item taill ich zu disem taill den Marckt Bernhatstall sambt allen seinen Herrlichaiten, Einkommen vnnd Nutzbarkaiten; Wie bisheero vnnser Herr vatter seliger vnnd wir desselben in Ruewigem Innhaben Nutz vnnd gebrauch sein, wie volgt. ...

Item sambt dem genus des Panweinschanckhs.

Item Pier furlegens. ...”

Liechtensteinsches Urbar, 15.Febr. Anno 1644

Bernhartsthall

Unser aigenthumb

... Das Schenkh Haus alda, darauf wür gantz Jahr den schanckh haben...

Nr. 66: 1644 Herrschaftliches Schenkhaus, 1840 wird Anton Sicha Pächter,
1865 verkauft an Maria Jäger, die schon vorher Pächterin war, 1872 Matthias Jäger, 1901 Johann Vogt,
1925 Adolf Ellinger, 1948 Anna Ellinger, 1949 Herbert Ellinger, im April 1982 wurde das Wirtshaus geschlossen.

 

Das Jägerhaus in Bernhardsthal

Hier stand die Bernhardsthaler Burg mit doppeltem Bering, die, damit sie nicht nochmals Georg Podieprad in die Hände fiele, von den Roggendorfern 1458 ausgebrannt wurde. Aschenreste wurden beim Haus Nr. 131 gefunden. Die Gräben wurden beim Bau einer Wasserleitung angeschnitten.

Skizze der Dorfanlage

Nr. 46: Fürstliches Jägerhaus, 1840 bewohnte es der Revierjäger Johann Sonneberg.

Seit 1904 der Gemeinde Bernhardsthal gehörig. Das Jägerhaus war für den ehemaligen Burghügel namensgebend.

Heute steht an dieser Stelle zurückgesetzt das Arzthaus, die Gartenmauer wurde erneuert.

 

Das ehemalige Schloss in Bernhardsthal

Die befestigte Burg - siehe fürstliches Jägerhaus - wurde 1458 von den Roggendorfern selbst ausgebrannt.

Kurz danach Schlossbau mitten im Anger am heutigen „Schlossberg”. Eventuell zugehörig ist der Brunnen bei den Häusern 48 bis 50.

   nach R. F. Zelesnik

1470 kaufte Heinrich VII. v. Liechtenstein von Wolfgang Roggendorf das Schloss zu Bernhardsthal mit dem Markt daselbst, mit dem öden Dorf zu Ebenfeld, mit Teichen, Zehnten, dem Kirchenlehen, dem Gericht, der Wildbahn u.s.w.

Bei der Belehnung der liechtensteinschen Erben wird das Schloss Bernhardsthal immer ausdrücklich genannt, so 1495, 1525, 1553.

Im Theilvertrag von 1570 wird es nicht erwähnt, hiemit ist anzunehmen, dass es vor 1570 abgeräumt wurde, obwohl es im Lehensbrief 1593 nochmals aufscheint, wahrscheinlich wurde der vorhergehende Lehensbrief abgeschrieben. Auch im Urbar 1644 wird das Schloss nicht mehr erwähnt.

 

Der Meierhof in Bernhardsthal

Von den Grundherren wurden häufig anstelle öd gefallener Orte (hier Ebenfelds im 15. Jh.), Schafhöfe zur Freihaltung der Flächen angelegt.

Liechtensteinsches Urbar 1644

Bernhartsthall

Unser aigenthumb

Ain Schaffler Hof und Hofstadl auf der Haidt, darauf jährlich 2000 St. Schaff gehalten werden, seind derzeith einem Bestandt Schäfler in Bestand verlassen, gibt von jedem stückh des Jahres 45 kr.

Bringt Pfenniggenuß an geldt 1500 fl.

Von 10 Trag Schaaffen allweeg ein Trenckhlamb auf die Hofkuchl...

Praithen: Fürstl. Hofbraitten, die orthbraitten gegen ober Schilling helt Gwanten, drey gegen Reinthall, helt die erste Gwanten, die andere Gwanten, die dritte helt Gwanten, dann ein Braitten gegen den Hofstadl helt Gwanten. Diese Braitten ist die gemain alda allein zu ackhern, schneiden und einzuführen schuldig.

Der Meierhof Bernhardsthal bestand aus:
Beamtenwohnhaus Nr. 127,
Geräteschupfen, Zugochsenstall, Neuer Rinderstall, Slowakenkaserne, Eishaus, Holzlager, Kleinviehstallungen,
Rinder- und Pferdestall, Arbeiterwohnhaus, Milchkühllokal,
2 Knechtewohnhäuser, Nr. 304 und 305,
Scheuer, Getreideschupfen.

Die von der Hohenauer Zuckerfabrik gepachteten Meierhöfe z.B. Nd. Absdorf, Rabensburg, Hohenau, Hauskirchen, Bernhardsthal wurden wegen jüdischer Wurzeln der Familie Strakosch bei der Nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 von der Deutschen Ansiedlungsgesellschaft übernommen. Nach Kriegsende waren die Höfe als deutsches Eigentum unter „USIA”- Verwaltung.
Der USIA-Konzern (УСИА, Abk. von
Управление советским имуществом в Австрии - Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Österreich) bestand aus mehr als 300 Unternehmen, die von der Sowjetunion in der sowjetischen Besatzungszone in Österreich als Eigentum des deutschen Reiches beschlagnahmt wurden. Die Grundlage für dieses Vorgehen boten die Potsdamer Beschlüsse, welche es den Besatzungsmächten erlaubten, in der ihnen zugeteilten Zone Reparationen einzuheben.
Bei den Rückstellungsverfahren, ca. ab 1946,
konnten Bernhardsthal und Teile von Hauskirchen von Liechtenstein nicht mehr zurückgenommen werden. Der Besitz wurde an örtliche Landwirte abgegeben. Im Jahre 1964 wurde der Meierhof an Erwin Weilinger (Bernhardsthal) und Richard Kobsik (Rabensburg) verkauft.
2006 gingen die traurigen Reste an die Tiroler Famile Peter und Hildegard Längle, welche daraus ein 4-Stern Gutshof-Seminarhotel zu machen plant (Architekt Walter Hoffelner #1 und #2). Außer Abbrucharbeiten ist bis dato allerdings nichts „Aufbauendes” zu erkennen.

 

Das Hegerhaus in Bernhardsthal

 

Inventur und Schätzung Wilfersdorf - Rabensburg 1929. Seite 281, 282

4.) B.P. 1357/2. Das Hegerhaus im Reviere Föhrenwald, H.Nr.291, ist die Dienstwohnung des dortigen Waldhegers,
     liegt inmitten des Revieres und wird von Organen der Forstverwaltung bewohnt. Dieses Objekt umfasst:

a) Das Wohngebäude,

b) Das Wirtschaftsgebäude ist ca. 20 m vom Wohngebäude gegen Norden gelegen.
    Das selbe besteht aus 1 Kuhstall für 2 Stück Großvieh, 1 Futterkammer zugleich Waschküche und der Scheuer,
    anschließend gegen Osten steht ein Flugdach (hart gedeckt) für Holzvorräte (Holzlage).

c) Der Schweinestall ist gemauert, mit Ziegeleindeckung ca. 12 m westlich vom Wirtschaftsgebäude gelegen und
    dient zur Haltung von 2 mittelgroßen Schweinen.
.

Das Hegerhaus stammt sichtlich aus der Werkstatt des fürstlichen Hofarchitekten Weinbrenner und ist wie alle seine Bauten aus dauerhaftesten Material in angenehmen Proportionen, dem „Liechtensteinstil” errichtet.

 

Liechtenstein in Ebenfeld

Verschwundener Ort bei Bernhardsthal

Erstnennung: 1190.

Zeit der Verödung: Um 1400. Wahrscheinlich wurde nach 1500 eine Wiederbesiedlung versucht; 1540 war jedoch der Ort endgültig verödet. Es wird damals ein „Ober- und Nieder-Ebenfeld” genannt!

Ober-Ebenfeld - vermutliche Lage : Die Häuser von standen zwischen Meierhof und dem südlich vom Meierhof vorüberführenden Feldweg Rabensburg - Reintal. Die Ortstraße lag parallel dem Weg Meierhof - Hausbrunn, der Hofbrunnen war wahrscheinlich auch der Ortsbrunnen.

Nieder-Ebenfeld könnte an an der Kreuzung mit jenem Weg, der vom Meierhof über die Ödendorfäcker (Schönstraß) nach Hausbrunn führt, gelegen gewesen sein.

1470 kaufte Heinrich VII. v. Liechtenstein von Wolfgang Roggendorf das Schloss zu Bernhardsthal mit dem Markt daselbst, mit dem öden Dorf zu Ebenfeld, mit Teichen, Zehnten, dem Kirchenlehen, dem Gericht, der Wildbahn, u.s.w.

1540 Nachtrag zur Teilung von 1538 regelt den Besitz der Dörfer Rothenlehm (bei der Siedlung Mühlberg), Ober- und Nieder-Ebenfeld, welche nicht in die Teilung gekommnen waren.

1540 Vergleich zwischen Hartmann, Hans und Wolf Christoph und den Kindern Leonhards - getroffen über die Dörfer Rotenlehm, Ober- und Nieder-Ebenfeld, die weil sie öde Dörfer waren, nicht in die Erbteilung gekommen.

1570 Theilvertrag:

Die zway Ebmveldt.

Item Taill ich zu disem taill die zway Öden Dörfer, Ebmfeldt genannt, so dieser zeit Ödt vnnd die Hausprunner, Liechtnwarter, Khäczlstorfer (Katzelsdorfer!), Reintaller vnnd Bernhartstaller gemessen, sambt allen derselben Stücken, Guettern, Herrlichaiten, Einkommen......

1591 August 28, Rabensburg : Erbteilung zwischen Hans Septimius 128 v.Liechtenstein-Nikolsburg und den Söhnen seines Bruders Hartmann II 118 (nämlich Karl, Maximilian und Gundacker) auf Grund des Testamentes von Georg Erasmus 120 v. Liechtenstein. Darnach erhalten u.a. die Söhne Hartmanns: Rambspurg, Bemhartßtall, Ebenfeld .... Reinthal; Weineinkominen in Schrättenperg .... Haußprunn, Schönstraß, Liechtenwart .... Markt Hermpaumgartten samt Zugehör, Schrätenperg, Pottendorf - das öde Dorf - samt Zugehör, Katzlsdorf öde, Rottenlaimb öde, Entzesprunn öde, Wetzelstorff, Wilhelmstorff, Kötzelstorff, Walterskirchen, Maxendorf öde....

Nach den Unwettern des 17. Jahrhunderts (Schweden, Türken) dürfen die Erinnerungen an Ebenfeld gänzlich dahingeschwunden sein, so dass sein Name nicht einmal an einer Flur haften geblieben ist.

 

Der Ort Katzelsdorf

1393 machte Johann I v. Liechtenstein wieder verschiedene Ankäufe in Kätzelsdorf von Rudolf und Ludwig von Tyma, wofür er die Belehnung des Herzogs (Albrecht III. Anm. Huysza) erhielt. (Falke L S. 363).

1570 bei der Teilung erhält Johann Septimius v. Liechtenstein Herrenbaumgarten, Schrattenberg und Katzelsdorf. (Wilhelm-Stammtafel T4 XII-20 und Falke II. S. 88 und 121 - hier geschrieben Ketzelsdorf).

1590 laut Bereitungsbuch - Die Herren von Liechtenstein haben die Ortsobrigkeit und die überwiegende Grundherrschaft. In Katzelsdorf besitzen sie 74 von 75 Häusern. (Ingeborg Bogner - Die liecht. Herrsch.S.46).

Käzltorf - Ortsobrigkeit : Herr Johanneß Septimius v. Liechtenstein. Weiters noch Grundbesitz - Hannß Bernhardt Fünfkircher gen Steinebrunn. (Ingeborg Bogner: Seite 128).

1795 laut Topographischen Landschematismus ist Katzelsdorf im Besitz der Liechtensteiner. Diese haben die Ortsobrigkeit und die alleinige Grundherrschaft. Die Liechtensteinische Herrschaft Feldsberg übte das Landgericht aus. (Ingeborg Bogner: Die Liechtenst. Herrsch.S.50, 134, 135).

1822 nach dem Topographischen Landschematismus besitzen die Liechtenstein die Ortsobrigkeit und die ausschließliche Grundobrigkeit. Zugehörig zur Herrschaft Feldsberg, die auch mit Delegation der Herrschaft Rabensburg das Landgericht besaß. (Ingeborg Bogner: Die Liechtenst. Herrsch. S. 55, 128, 136).

 

Die Kirche in Katzelsdorf

1905 im Jahre nach den Plänen des Architekten Karl Weinbrenner begonnen und 1908 vollendet wurde. (Oberverwalter Franz Skala, Baumeister Ferd. Rossak, Bauleiter Schebesta. Tischlerarbeiten von Meister Rechberg aus Eisgrub. Mächtiger 58 m hoher Turm, laut Festschrift der Pfarre Katzelsdorf 1693-1993 S. 17 - Turmhöhe 47m)

Eine Zierde der Fassade bildet die vom Bildhauer J. Beyer aus gelblichweißen Sandstein gearbeitete, schlanke Figur des segnenden Heilandes. Die Wappen zu den beiden Seiten, der Baldachin über der Christusstatue, die Umfassung des Radfensters wurden aus herrlichem, feinkörnigem schlesischen Sandstein gebildet.

Der Innenraum des Gotteshauses wurde mit schönen ornamentalen Wandmalereien versehen, der Boden mit stilgerechten Fliesen belegt. Den schönsten Schmuck der Kirche aber bilden die farbenprächtigen, herrlich komponierten Glasgemälde. Die geschmackvolle Einrichtung der Kirche, besonders die schönen Altäre, die mit den Symbolen der vier Evangelisten geschmückte Kanzel, das Speisegitter, dessen zierliches, bemaltes Schmiedewerk von einer Steinumrahmung eingefasst erscheint, erhöhen den Gesamteindruck des Innenraumes.

Für alle Zeiten wird die herrliche, hoch über dem Dorfe liegende Kirche die Erinnerung an das fünfzigjährige Regierungsjubiläum des Fürsten, der mit großen Mitteln den Bau errichtet hat, der mit regem Interesse jede Phase desselben wahrnahm und während der Ausführung mit dem ihm eigenen Kunstverständnis noch manche glückliche Änderungen in den Details vornehmen ließ, festhalten. Große Anerkennung gebührt aber auch dem bewährten Architekten, der, ausgerüstet mit einem hoch entwickelten Formen- und Farbensinn, dieses schöne Werk schuf, welches wohl das schönste unter seinen zahlreichen Kirchenbauten ist.

Das Gotteshaus ist deshalb so prunkvoll, weil der damalige Seelsorger Anton Krejcir, er war auch Kooperator in Wilfersdorf, ein Studienfreund des Fürsten war und dieser vom Fürstenzimmer aus auch des Öfteren einer Messfeier in Katzelsdorf beiwohnte. Für den Bau der Kirche waren die fürstlichen Künstler und Handwerker „eingespannt worden”, denn die Liechtenstein'schen Grundherren waren dafür bekannt, auf künstlerischem Gebiet dem Kaiserhof in Wien gern um eine Nasenlänge voraus zu sein. (Wiener Kirchenzeitung v. 26. September 1993).

Der Kirchenpark in Katzelsdorf

Vor der neuen Katzelsdorfer Pfarrkirche wurde eine hübsche Parkanlage geschaffen. In derselben wurden 16 Bildstöcke mit massivem Steinsockel und zierlichen, mit grün glasierten Ziegeln gedeckten Dächern aufgestellt, dieselben enthalten die Stationen des Rosenkranzes, die einst in den Nischen der die alte Kirche umfassenden Mauer untergebracht waren. (Fürst Johann II. v. L. u. d. Bildende Kunst S.349, 350).

1965/66 Renovierung des Kirchenparks und der Rosenkranzstationen . Einige Sammlungen erbrachten 45.000 S. Die 16 Bilder malte Herr Koch aus Großkrut für 16.000 S. (Festschrift der Pfarre Katzelsdorf 1693-1993 S. 20).

Wiener Kirchenzeitung v. 10. Oktober 1993:... Im Park .... stehen 3 x 5 Rosenkranzstationen, bei denen sich die Gläubigen im Mai und Oktober regelmäßig zu Gebetsstunden treffen. Von besonderen, alten Liedern begleitet ziehen die Katzelsdorfer dabei von Station zu Station. - Auch als die Bilder in den letzten Jahren schon völlig verrostet waren, beteten die Katzelsdorfer weiter bei diesen, denn sie wussten ja wie die Szene ausgesehen hatten. (Wiener Kirchenzeitung siehe oben).

Interessant ist auch der Kirchenpark selbst: Viele seltene Bäume sind hier zu sehen. Die Fürst Liechtenstein'sche Schlossgärtnerei von Eisgrub sorgte in der Monarchie für die Ausgestaltung der Anlage. So gibt es in Katzelsdorf auch einen Mammutbaum, welcher mehrere hundert Jahre alt und riesig werden kann. (Wiener Kirchenzeitung v. 10. Oktober 1993).

 

Der Friedhof in Katzelsdorf

1905 - 1908 Zu gleicher Zeit - mit dem Bau der Pfarrkirche, erhielt auch der neben der Kirche gelegene Ortsfriedhof durch den Fürsten Johannes II. von Liechtenstein ein neues, schlichtes, der ländlichen Umgebung vorzüglich angepasstes Portal, für welches ein älteres Barocktor in Verwendung kam. (Fürst Johann II. v. Liechtenstein und die Bildende Kunst v. Karl Höß S. 298 bis 300).

 

Der Pfarrhof in Katzelsdorf

Der Pfarrhof wurde 1905 bis 1908 gänzlich umgestaltet und durch Aufsetzung eines Stockwerkes bedeutend vergrößert. Über den mit den alten, schlichten schmiedeeisernen Gittern versehenen Fenstern des Erdgeschoßes wurden zierliche Lorbeerkränze und -gewinde aus Stuck angebracht, der schön geschwungene Giebel des ersten Stockes erhielt ein Stukkorelief, Maria mit dem Kinde. Das ganze Gebäude mit den hell verputzten Mauerflächen, den grünen Jalousien, dem hellroten Walmdach, dem von einem hübschen Lattenzaun eingefriedeten Vorgärtchen und dem kleinen Glockentürmchen zur Rechten desselben gleicht einer lieblichen Idylle aus der Zeit unserer Großväter. Auch die Hofseite wurde vom Architekten (Karl Weinbrenner) nicht vernachlässigt, indem er hier dem Baue eine kleine, offene Vorhalle und das mit einer Kuppel gekrönte Stiegenhaus vorlagerte. (Fürst Johann II. v. L. u. d. Bildende Kunst S. 350).

Für Kirche und Pfarrhof war der Fürst von Liechtenstein bis 31.12.1968 als Patronatsherr zuständig. (Schreiben der Gutsverwaltung vom 23.7.1970. Archiv Huysza).

1929 Verpflichtung - Gut Feldsberg, österr. Teil.

Pfarre Katzelsdorf. 6,15 hl = 467 kg Weizen, 6,15 hl = 418 kg Korn, 6,15 hl = 277 kg Hafer, 14,25 Rm hartes Scheitholz, 14,25 Rm weiches Scheitholz.

Bauvorhaben in Katzelsdorf 1905 bis 1908

Gleichzeitig (mit dem Kirchenbau) wurde auch der Pfarrhof aufgestockt, das Kirchengassel ausgebaut, der Kirchensteig angelegt. Der Park angelegt. (Festschrift der Pfarre Katzelsdorf 1693-1993 S. 17).

... Der bedeutendste Kunstmäzen dieser Zeit war der Fürst Johann U. von Liechtenstein (1840-1929), ein Fachmann auf dem Gebiete der Baukunst, der in dem Architekten Karl Weinbrenner, einem Schüler des Wiener Dombaumeister Friedrich von Schmidt, einen Mann fand, der seine Pläne in die Tat umsetzte-, denn er baute die Kirchen in Unter Themenau, Katzelsdorf, Dobermannsdorf und Bullendorf, die Spitalkirche in Mistelbach und die Schule in Nieder-Absdorf.

1910 ging Weinbrenner nach Prag, wo er als Professor an der deutschen Technik wirkte.

(„Das Bauhandwerk” v. Franz Thiel im Heimatk. Beiblatt zum Amtsblatt der BH Mistelbach,

Nr. 4, April 1957, S 13).

 

Der Teich in Katzelsdorf

Die Teichwirtschaft in Eigenregie - Katzelsdorfer Teich: 1929

2,0030 ha Wiesen

1,6517 ha Hutweiden

11,3619 ha Teiche

0,0720 ha Bauarea

15,0886 ha Gesamtfläche

(Inventur und Schätzung Wilfersdorf - Rabensburg 1929. Seite 38).

 

Das Fischerhaus in Katzelsdorf

1929

Fischerhaus in Katzelsdorf, Gemeinde Katzelsdorf, Nr. 162, auf Parz. 427/2 per 720 m²

a) Fischerhaus: bestehend aus Zimmer, Küche, Kabinett , Kammer, Bauart und Eindeckung hart,
verbaute Fläche 210 m², Bauzustand gut.

b) Stallgebäude: Raum für 2 Stück Großvieh, Bauart und Eindeckung hart, verbaute Fläche 26 m²,

Bauzustand gut.

(Inventur und Schätzung Wilfersdorf-Rabensburg 1929. S. 94).

Katzelsdorf Haus Nr.162 - Ausgangsbeleg der Liecht. Buchhaltung v.7.Oktober 1947."Dem Anton Schuster für Maurerarbeit im o.a. Haus- 19 Stunden a 3,80 = 72,20.

(Archiv Heimatmuseum Wilfersdorf).

 

Der "Hamethof" in Katzelsdorf

1929 Liechtensteinbesitz in der Gemeinde Katzelsdorf:

229,3275 Ha Gesamtfläche - Unter Oekonomieverwaltung

(Inventur und Schätzung Wilfersdorf - Rabensburg 1929. Seite 29,30).

Hamethof- Oekonomie- Betrieb in Eigenregie - 191,9187 ha

(Inventur und Schätzung Wilfersdorf - Rabensburg 1929. Seite 3 7).

Beschreibung der Oekonomiegebäude : 1929

I. Pferdestall für 4 Pferde und Ochsenstall für 12 Stück

II. Wohngebäude: (Katzelsdorf K.Nr.167). - 190m2 verbaute Fläche

III. 2 Hühnerstallungen, 3 Holzschopfen, kleiner Keller, Waschküche mit Backofen etc.

IV. Schweinestallungen, Hühnerställe, Holzschopfen. - 38 m2 verbaute Fläche,

V. Arbeiterwohnhaus für 2 Parteien - u. Saisonarbeiter - B.P. 2862/2. - 408 m2.
    Saisonarbeiterwohnung: 5 Kabinette, 1 Küche, 1 Kammer. 3 Magazine ...

VI. Silo für Futterkonservierung. - 32 m2 Baufläche,

VII. Jungviehstall.B.P. 2860/3.- 639 m2 verbaute Fläche,

VIII. Kontumazstall für ca. 50 Stück, B.P. 2865/5 - 300 m2 verbaute Fläche,

IX. Feldschopfen für Getreide und Heu, B.P. 2865/2.- 438 m2 verbaute Fläche

(Inventur und Schätzung Wilfersdorf - Rabensburg 1929. S. 70- 72).

 

Heumad - Hamet

Verschollener Ort bei Katzelsdorf

Heumad : (Heuernte, Wiese). Lage: Südteil des Burgfriedens von Katzelsdorf mit dem Hamethof Erstnennung : 1161. Hauptursache der Verödung : Überschwemmungen.

Zeit der Verödung : 1424 oder 1426. (Robert Franz Zelesnik: Heimatbuch des Verwaltungsbezirkes Mistelbach. Band II, Seite 72).

1391 Kaufvertrag über Feldsberg : .........

3. verschiedene Gülten und Einkünfte in den Dörfern Schrattenberg, Böhmischkrut, Potendorf, Aloch, Wetzelsdorf, Walterskirchen, Erdberg, Heumad u.a. (Bretholz Urbar 1414: Seite LX).

1401 29.August-Schiedsspruch : Darnach wurde eine bestimmte Entschädigung von Seiten der Herren von Liechtenstein an Elisabeth von Stubenberg für das Haus Zistersdorf, das öde Haus, den Stalhof u.s.w. festgesetzt; Johann von Stubenberg solle ferner für seinen Antheil an dem Teiche zu Hamad für das Urbar zu Zistersdorf und andere Giebigkeiten von dem Gericht daselbst von denen von Liechtenstein zu Alberndorf und Pullndorf entschädigt werden. (Falke I. S. 420).

1403 veräußerten die Brüder Wilhelm und Jörg die Enczestorffer (Enzersdorf im Thale) das vom Vater Heinrich ererbte Eigen, Lehen und Burgrecht, d. i. den Teil und die Rechte an dem Teich zu Hewmad und den Gründen, die er auf ihren Gütern zu Rotenlaym ausgetränkt und übergangen (überschwemmt) hat, gemäß Beschau und Marksteinen um 300 Pfund Wiener Pfennige an Hans, Heinrich und Hertneid v. Liechtenstein. (Heimat im Weinland - Jg. 1963-S. 164).

1411 Am 15.Dezember erfolgte in Wien durch Herzog Albrecht V. eine Belehnung von vier Liechtensteinischen Vettern, Heinrich, Hartneid, Johann und Ulrich, mit dem halben Haus zu Hagenberg, mit dem halben Haus zu Gnadendorf und verschiedenartigem Besitz in Drösing, Katzelsdorf (oder Ketzelsdorf), Altruppersdorf, Schrettenberg, Pottendorf bei Feldsberg, wie ausdrücklich angegeben wird, Heumad, Rabensburg, Geresdorf, Paltramsdorf, Dobermannsdorf, Mistelbach, Oberhüttendorf, Liechtenwarth und „Asparen bei Stadelaw” ... (Bretholz-Urbar 1414-Seite CII).

1570 kam das Gebiet des verödeten Heumad zu Katzelsdorf.

Der Ort hatte 3 Flurgebiete (Gewanne) nach der Dreifelderwirtschaft:

1.Ackerweingärten

2.Holzlissen

3.Ober-, Miter- und Niederlissen

(Festschrift der Pfarre Katzelsdorf 1693 - 1993)

 

Der Ort Reintal

 

Von den Zöbingern, die 1232 ausstarben, erbten die Gutrat mit der Hft. Stronegg auch den zugehörigen Besitz in Reinthal, mussten ihn aber vor 1265 (Testament Heinrichs I v. Liechtenstein) an die Liechtenstein verpfänden.

Durch Heirat kam das 1/2 Dorf 1304 an die Herren v. Wallsee, die noch 1414 das 1/2 Dorf nach einem überlieferten Taidingstext innehaben. Die 2. Dorfhälfte kam an Walther v. Taufkirchen und bald mit dem Blutgericht an die Liechtenstein. Splitterbesitz wird von den Liechtenstein aufgekauft. (Burgen u. Schlösser in NÖ. Birken- Verlag)

1414 Im Liechtensteinischen Urbar steht bei Reintal verzeichnet : Ein ganzes Lehen des Richters, das zu Georgi und Michaeli je 1 tal. den. dient; Weisat zu Weihnachten 6 Schill Pfen.; Weidpfennig 4 tal. den., ganzer Zehent auf 2 ganze Lehen um 50 Metzen vergeben.

.............. Item was in den hawsern geschiecht an der zeil gegen dem Teym, das ist meiner Herrn von Liechtenstain (Heimatk. Beibl. Nr. 4-1956-S. 16).

Um 1444 ist der Ort teilweiseverödet (Burgen u. Schlösser in NÖ. Birken-Verlag).

1524 ist von der Dreiteilung des Dorfes Reinthal die Rede. Betr. Georg, Hartmann, Leonhard und Johann v. Liechtenstein. (Falke 11.S.27).

1590 laut Bereitungsbuch - Die Herren von Liechtenstein-Rabensburg (Georg Erasmus ) haben die Ortsobrigkeit und die überwiegende Grundherrschaft. In Reinthall besitzen sie 52 von 56 Häusern. (Ingeborg Bogner - Die liecht. Herrsch.S.46, 130).

1795 und 1822 laut Topographischen Landschematismus ist Reintal im Besitz der Liechtensteiner. Diese haben die Ortsobrigkeit und die alleinige Grundherrschaft. Die Liechtensteinische Herrschaft Feldsberg übte mit Delegation der Herrschaft Rabensburg das Landgericht aus. (Ingeborg Bogner:Die Liecht.Herrsch.S.50,134,135).

 

Der Meierhof in Reintal

Vor 1461 haben die Liechtenstein (Johann V. 67) die Fam. Rüden, anschließend die Grewl mit dem (Edel-) Hof in Reinthal belehnt Zum Hofe gehören 3.Halb- und 1 Ganzlehen. (Burgen u. Schlösser in NÖ. Birken-Verlag).

Zu 1500 wird in den Liechtenstein Regesten vermerkt, dass Benesch (v. Ebersdorf) dem Christoph III. 69 v. Liechtenstein das Dorf Reinthal mit 1 Edelmannshof, der jetzt mitsamt dem Dorf öde liegt, zusammen 35½ Ganzlehen und 12 Hofstätten, verkauft. Fortan ist Reinthal bis 1848 im Besitze der Liechtenstein (Hft. Rabensburg, später Feldsberg). (Burgen u. Schlösser in NÖ. Birken-Verlag). Ergänzung unten.

1862 baute die Liechtensteinische Gutsverwaltung erstmals in Reinthal zwei Breiten Zuckerrüben und lieferte den Zentner um 60 kr in die Zuckerrübenraffinerie Lundenburg. (Pfarrchr. lt. Heimatk. Beibl. Nr. 12-1956-S.44). 1871 herrschte Schnittermangel; auf einem fürstlichen Acker wurde hier Gerste zum ersten Male mit der Mähmaschine gemäht. (Pfarrchr. lt. Heimatk. Beibl. Nr. 12-1956-S. 44).

1929 Liechtensteinbesitz in der Gemeinde Reinthal:

89.0429 ha Gesamtfläche = alles unter Oekonomieverwaltung (Seite 29,30).

Hof Reinthal - Oekonomie- Betrieb in Eigenregie - 87,2712 ha

(Inventur und Schätzung Wilfersdorf - Rabensburg 1929. Seite 3 7).

Beschreibung der Oekonomiegebäude-Meierhof Reinthal, 1929:

I. Wirtschafterwohnung, Nr. 135, B.P,1.- 397 m² verbaute Fläche,

1 Wohnung: 3 Zimmer, 1 Kabinett, 1 Küche, 1 Speis, 1 Kammer, 1 Vorraum,

1 Wohnung bestehend aus: 2 Zimmer, 2 Kabinette, 1 Küche, 1 Vorraum, als Magazinsräume benützt.

Weiters 1 Waschküche, 1 Schweinestall mit 2 Abteilungen, Boden wird als Schüttboden benützt.

II. Waschküche und Schweinestallungen und Holzschopfen: 17 m2 verbaute Fläche,

III. Arbeiterwohnung, Nr. 135 a, Knechtewohnung BT. 1.- 100 m²

IV. Schweinestallungen und Holzlagen. - 40 m2 Baufläche.

V. Pferdestall für 6 Pferde und Schweinestal-lB.P. 1 - 242 m2 verbaute Fläche,

VI. Rinderstall und Futterkammer.- 834 m2 verbaute Fläche, Stall für 32 Stück anschließend Futterkammer_ dann 1 Stall für 40 Stück und anschließend 1 Stall für 18 Stück.

VII. Milchkühl- und Waschraum. - 17 m2Baufläche,

VIII. Arbeiterwohnung, B.P.255612.- 431 m² Baufläche,

IX. Anschließend Kleinviehstallungen und Holzlage.- 58 m² verbaute Fläche,

X. Getreideschopfen, B.P.1.- 360 m2Baufläche.

Xl. Geräteschopfen, im Hofe, BT. 1. - 118 m2 Baufläche,

XII. Ausserdem 3 kleine Flugdachschopfen (Inventur und Schätzung Wilfersdorf-Rabensburg 1929. S. 72- 74).

Nr. 135b P.Nr. 2556/2 Arbeiterkaserne Nr. - - P.Nr. 1179/3 Getreideschopfen. (Schätzungen der Zivil-Bauobjekte - Gut Feldsberg. österr. Anteil 1. 1. 1925 für die Feuerversicherung).

Der Gutshof Reintal wurde 1988 an die Familie Thiem verkauft. Der Hof dient als Landwirtschaftsbetrieb und Reitstall. (Anm. Huysza).

Die Kirche Reintal

1530 Juni 30: gibt Pfarrer Johannes Prumbeß von Bemhardsthal als sein Einkommen u.a. an den Treidtzehent zu Bemhardsthal und Reintal zu einem Drittel, zwei Drittel den Liechtensteiner, Weizen 1½ Mut, Korn ½ Mut und 2 Mut Hafer; Weinzehent zu Bernhardsthal in gemeinen Jahr 2 Eimer; davon musste er mit einem alten Priester leben der 6 Jahre keine Messe gelesen hat-, gibt ihm Essen und Trinken um Gotteswillen. (Heimatk. Beibl. Nr.5-1956-S.20).

1613 Mai 12: Den Zehent von Reinthal nahm Karl v. Liechtenstein dem Pfarrer von Bernhardsthal weg und gab diesem nichts. „Auf viel anhalten” ließ er ihm durch seine Kanzlei sagen, er sei ihm nichts schuldig. (Hlawati - in Heimatk. Beibl. Nr. 7-1956-S.28).

ca.1690 Mit Genehmigung des Hochfürstlich Passauer Unterennser Konsistorium in Wien wurde, da dies von der Gemeinde 1689 wegen der Pest gelobt worden, mit Mühe, Fleiß und Unkosten auf dem Reinberge auf dem Platze, den Fürst Johann Adam v. Liechtenstein dafür geschenkt hatte, eine Kapelle erbaut und 1689 vollendet. Am 1.Mai 1690 feierte mit Erlaubnis des Konsistoriums der Dechant und Pfarrer Antonius Pally das erste Messopfer darinnen. Damaliger Pfarrer von Bernhardsthal : Johann Joseph Mariasi, Dorfrichter in Reinthal : Martin Tanzer, (Alte Gemeindechronik v. Reintal - in Heimatk. Beibl. Nr.9-1956-S.32).

1691 April 21, Fürst Maximilian (Jakob Moritz) v. Liechtenstein bringt dem Konsistorium zur Kenntnis, dass die Kapelle zu Reinthal fertig gestellt wurde. Die Reinthaler halten sich aber nicht an die Messeerlaubnis, sie lassen, abgesehen von den erlaubten Tagen, die Messe lesen, wann es ihnen beliebt. Nun haben sie einen Glockenturm mit einem schönen Geläute aufgerichtet, woraus zu ersehen, dass sie aus der Kapelle eine richtige Kirche machen wollen.

(Visitationsbericht Lt. Heimatk .Beibl. Nr. 9-1956-S 32).

1787 ließ Fürst Aloys Joseph L v. u. zu Liechtenstein, nachdem am 16.März 1784 Reinthal zu einer selbständigen Pfarre erhoben und der frühere Kooperator und spätere Pfarrer in Bernhardsthal, Peter Anton Wallon, als erster Pfarrer investiert worden war, als Patronatsherr das Pfarrgebäude (Pfarrhof) auf eigene Kosten unter Robotleistung der Gemeinde erbauen. (Alte Gemeindechr. - Lt. Heimatk. Beibl. Nr. 10-1956-S 37).

1796 April, Wien: Über Bitte der Gemeinde Reinthal bezahlte Fürst Aloys v. Liechtenstein die Restschuld von 65 fl 53 kr für das Umgießen der großen Turmglocke bei den Meistern Filgrader und Hofbauer. Die Gemeinde trug dazu 20 fl bei. Diese große Glocke war am 15. Juli 1689 angeschafft worden und am 26.Dezember 1795 zersprungen.

(Alte Gem. Chronik - Lt.Heimatk.Beibl.Nr.10-1956-S-37).

Pfarrkirche - Altarblatt, Hl. Dreifaltigkeit vor Goldgrund, A.20.Jh., 1914 vom Fürsten Liechtenstein gestiftet, in älterem marmoriertem Holzrahmen, 1.H. 19.Jh.; (Dehio 1990).

 

Der Pfarrhof Reintal

Für Kirche und Pfarrhof war der Fürst von Liechtenstein bis 31.12.1968 als Patronatsherr zuständig. (Schreiben der Gutsverwaltung vom 23.7.1970. Archiv Huyza).

Pfarrhof : Die Pfarrhöfe Reintal und Hausbrunn wurden mit dem gleichem Bauplan errichtet.

Der Grund war die Ersparnis bei den Planungskosten.

(Mündliche Mitteilung von Hr. Dir. Wittmann am26.10.1997- ehem. Hauptschuldirektor in Mistelbach -wohnt Waisenhausstr. Mistelbach).

 

Die alte Schule in Reintal

1800 April 18: verkaufte die Gemeinde Reinthal mit Bewilligung der Herrschaft die alte Schule an Martin und Lorenz Mauer um 449 fl, dafür wurde im Jahre 1801 "auf eigene Kosten ein Gemeindehäußl erbauet". (Alte Gem. Chronik-Lt. Heimatk. Beibl.Nr. 10-1956-S.37).

1883 .... Unter Bürgermeister Josef Grusch und Ortsschulratsobmann Josef Stix wurde die Jagd auf 25 Jahre an den Fürst Liechtenstein um 9020 fl verpachtet und der Schulbau zum Großteil finanziert. (Heimatk. Beibl. Nr. 12-1956-S. 44).

Das Gebäude wurde zum Zeughaus der Freiwilligen Feuerwehr umgebaut

Der ehemalige Ziegelofen in Reintal

1852 kaufte der Bürgermeister den fürstlichen Ziegelofen für die Gemeinde an.

(Pfarrchr. - Lt. Heimatk. Beibl. Nr. 12-1956-S. 44).

 

Der Friedhof in Reintal

1785 November 28: Den Friedhof hat Fürst Aloys 267 v. Liechtenstein im Jahre 1785 auf eigene Kosten unter Leistung der Robot durch die hiesige Gemeinde errichtet. Der erste Tote, der hier begraben wurde, war ein Kind des Thomas Ertl, als erster Nachbar wurde hier Michael Grusch bestattet. (Heimatk. Beibl. Nr. 10-1956-S. 37).